Voll konzentriert, das Ziel klar vor Augen und am Ende hoch zufrieden: Julia Kaim musste nur im Einzelfinale Federn lassen, spielte sonst aber eine überragende Meisterschaft und sicherte sich den Meistertitel mit Partnerin Luisa Säger. Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit dem Sieg im Doppel und dem zweiten Platz in Einzel ist die Baiersbronnerin die erfolgreichste Spielerin des Turniers

Überragender Erfolg für Julia Kaim (TTC Bietigheim-Bissingen) aus Baiersbronn: Am vergangenen Wochenende sicherte sich das große Talent bei den Deutschen Einzelmeisterschaften der U 15-Klassen in Berlin den Titel im Mädchen U 15 Doppel.

An der Seite ihrer Partnerin Luisa Säger (TTC Weinheim) gewann Kaim das Finale in fünf Sätzen gegen Jule Wirlmann/Julia Reble (TSV Schwarzenbeck/TSB Flensburg). Zudem gewann Kaim noch die Silbermedaille im Einzelwettbewerb.

Begonnen hatte die Meisterschaft mit der Einzel-Vorrundengruppe. Kaim kam erst sehr schwer in die Gänge. So folgte einem knappen 3:2-Sieg gegen Lisa Girolimetto (TTC Nünschweiler) und einem 3:1-Erfolg gegen Sarah-Carina Grede (GSV Eintracht Baunatal) eine unnötige wie auch unerwartete 1:3-Niederlage gegen Lotta Rose (Hannover 96). Damit erreichte sie nur als Zweite die KO-Runde und musste sich so gegen gesetzte Spielerinnen behaupten.

Doch mit dem Beginn der KO-Phase drehte die Baiersbronnerin auf. Es folgte zunächst ein klares 3:0 gegen Jennifer Jiang (TG Oberjosbach) und ein 4:1-Erfolg im Achtelfinale gegen Wirlmann. Im Viertelfinale schaltete sie dann Sarah Mantz vom aus. Mit 4:0-Sätzen schickte Kaim die Bayerin nach Hause.

Zum Gipfeltreffen zweier Favoritinnen kam es dann im Halbfinale in ihrem Duell gegen die Top 12-Siegerin des deutschen Tischtennisbundes, Lilli Eise (ESV Weil am Rhein). Nach gewonnenem ersten Satz (11:6) musste Kaim Satz Zwei und Drei (8:11 und 5:11) abgeben. Im vierten Satz kam dann die Wende zu Gunsten von Kaim. Mit 12:10 sicherte sich die TTC-Akteurin den wahrscheinlich spielentscheidenden Satz. Es folgte ein 11:7 im fünften und ein 11:8 im sechsten Satz, was gleichzeitig den Einzug in das Finale bedeutete.

"Im Finale war ich leider körperlich wie auch mental nicht ganz auf der Höhe"

Dort wartete mit Jenny Wolf vom TV Busenbach ebenfalls eine Spielerin aus Baden-Württemberg. Etwas ausgelaugt von dem gerade beendeten Doppelfinale musste Kaim direkt das Einzelfinale spielen. Wolf hingegen präsentierte sich in Topform und konnte am Ende das Duell auch glatt in vier Sätzen (11:3, 11:9, 12:10 und 11:8) für sich entscheiden. "Leider war ich nach dem anstrengenden Halbfinale gegen Lilli und dem Doppelfinale körperlich wie auch mental nicht ganz auf der Höhe. Jenny hat aber auch sehr gut gespielt", resümiert Kaim das verlorene Einzelfinale. "Aber es wäre vermessen, mit einem zweiten Platz bei einer Deutschen Meisterschaft unzufrieden zu sein. Ich habe vor allem in der KO-Phase sehr gut gespielt", gibt sich Kaim zufrieden.

Noch besser wie im Einzel lief es im Mädchen U 1 5-Doppel. An der Seite ihrer vertrauten Partnerin aus der Deutschen Nationalmannschaft, Luisa Säger, zog Kaim nach Siegen gegen Annie Jordan/Carolin Gragoll (3:0, TTC Finow Gewo Eberswalde/ESV Prenzlau), Katharina Overhoff/Katharina Binder (3:0, SV Schott Jena/TTG Süßen) und Amelie Rocheteau/Caroline Hajok (TTK Großburgwedel/RSV Braunschweig) in das Finale der Doppel-Konkurrenz ein. Dort warteten die Überraschungsfinalistinnen Wirlmann/Reble, die als ungesetzte Paarung das Endspiel erreicht hatten. Das Finale sah zunächst nach einer einseitigen Partie für die Favoritinnen aus. Mit 11:7 und 12:10 sicherten sich Kaim/Säger die ersten beiden Sätze. Jedoch konterten die Außenseiterinnen ihrerseits mit zwei Satzgewinnen (11:6, 11:7) und glichen somit die Partie aus.

So musste der fünfte Satz die Entscheidung bringen. Hier erspielten sich die Baden-Württemberginnen von Anfang an einen kleinen Vorsprung, den sie bis zum Schluss mit 11:7 verteidigten und somit beide ihren ersten nationalen Titel bejubeln konnten. "Ein tolles Gefühl, Deutscher Meister zu sein", meinten dann auch beide Spielerinnen nach Spielende unisono. "Wir harmonieren super. Das haben wir auch schon oft bei den Turnieren mit der Deutschen Nationalmannschaft gezeigt", so Kaim weiter.