Beim Schmiedefest wird altes Handwerk wieder lebendig. Foto: Baiersbronn-Touristik Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Schmiedefest in Friedrichstal wird der Erlebnispfad "Im Tal der Hämmer" wiedereröffnet

Baiersbronn-Friedrichstal. Wenn am Sonntag, 31. August, durch Friedrichstal ein Klopfen und Hämmern schallt, dann veranstaltet die Dorfgemeinschaft wieder ihr Schmiedefest am Museum Königshammer.

Schmiede-, Mäh- und Dengelvorführungen, Werkzeugschau und Kinderprogramm werden in diesem Jahr ergänzt um die Wiedereröffnung des überarbeiteten Erlebnispfads "Im Tal der Hämmer". Der nun familienfreundliche und interaktive Weg informiert auf zwei Streckenführungen über die große Bedeutung des kleinen Schwarzwaldtals für die einst Königlichen und heute Schwäbischen Hüttenwerke (SHW). Diese stellen noch immer in Friedrichstal Geräte für die Garten-, Bau-, Land- und Forstwirtschaft her.

"Der Erlebnispfad wurde seit seiner Einweihung 1996 sehr gut angenommen, richtete sich aber hauptsächlich an den geschichtsinteressierten Wanderer. Mit unseren Neuerungen wollen wir noch mehr Menschen für die spannende Natur, Kultur- und Industriegeschichte Friedrichstals begeistern", erklärt Kathrin Süß, Projektleiterin Baiersbronner Wanderhimmel bei der Baiersbronn Touristik, die Überarbeitung.

"Wie auch schon vor 18 Jahren hat sich die Dorfgemeinschaft bei der Entwicklung und Umsetzung des Erlebnispfads mit großem ehrenamtlichem Engagement eingebracht. Für die Neueröffnung ist daher das Schmiedefest der Dorfgemeinschaft ein passender Rahmen", findet Süß. Die Wegstrecke des Erlebnispfads "Im Tal der Hämmer" wurde an einigen Abschnitten geändert und um eine kürzere Variante, beispielsweise für Eltern mit kleineren Kindern und Kinderwagen, ergänzt. Die Anzahl der Stationen wurde von zwölf auf 14 aufgestockt und entsprechend um neue Infotafeln erweitert.

An einer wieder freigelegten, historischen Kohlplatte vorbei führt der Weg über eine neue Seilbrücke über das Reichenbächle zum Klopfplatz am Jägerloch. In Sichtweite einer alten Abraumhalde kann dort Gestein aus der Grube Sophia erforscht und beklopft werden. Zur anschließenden Stärkung lädt der benachbarte neue Vesperplatz ein.

Geschicklichkeit ist beim Bau von Flößen und Schiffchen an der Fischerhütte gefragt. Spielerisch wird so Flößerarbeit erlebbar. Die historische SHW-Turmuhr an der letzten Station beendet den zweiten der insgesamt neun Erlebnispfade im Baiersbronner Wanderhimmel.

All diese Attraktionen präsentiert die Dorfgemeinschaft Friedrichstal zusammen mit der Baiersbronn Touristik beim Schmiedefest erstmals offiziell bei geführten Wanderungen um 14 und 15 Uhr. Das Fest beginnt bereits um 10 Uhr mit einem Zeltgottestdienst, der vom Posaunenchor der evangelischen Gemeinde Baiersbronn begleitet wird.

Im Anschluss eröffnet Baiersbronns Bürgermeister Michael Ruf mit dem Anschmieden am Museum Königshammer den Festbetrieb. Unterstützt wird er dabei von vier Schmiedemeistern: Dieter Kaltenbach aus Freudenstadt, Wolfgang Söll aus Horb, Georg Steinberger aus Alpirsbach und Kay Heinzelmann aus Baiersbronn, die danach ganztägig ihr Handwerk präsentieren, unter anderem auch am gewaltigen, historischen Schwanzhammer, einem Sensenbreithammer, oder davor beim Hufbeschlag um 13.30 Uhr.

Während auf dem Festgelände die Sensenfreunde aus Baiersbronn und Calw zu Mäh- und Dengelvorführungen einladen, kann in der Hauenschmiede des nahe gelegenen SHW-Zentrums die aktuelle Produktpalette und nebenan die historische Turmuhr begutachtet werden. In der Erzgrube Sophia, etwa eineinhalb Kilometer südlich vom Festgelände entfernt, lockt eine Mineralienausstellung.

Kinder können in der benachbarten Fischerhütte Holzflöße bauen und zu Wasser lassen oder sich am rund 500 Meter nördlich vom Festgelände gelegenen Backhäusle auf der Hüpfburg austoben. Dort spielt auch gegen 15.30 Uhr der Musikverein Röt-Schönegründ auf. Zwischen Backhäusle und Königshammer pendelt ein Kutschverkehr. An beiden Standorten sorgen die Dorfgemeinschaft Friedrichstal und die Spielvereinigung Friedrichstal für die Bewirtung.