Die Vöhringer kämpfen für das Ziel Klassenerhalt wi ehier gegen Dornhan (links) um jeden Ball. Foto: Pfister Foto: Schwarzwälder-Bote

BezirksligaMurgtäler steigen nach Heimpleite ab / TSF Dornhan lassen oben Federn

Von Michael Stock

Des einen Freud, des andern Leid: Am drittletzten Spieltag scheinen sich die hiesiegen Bezirksligisten ein Beispiel an der aktuellen Gemengelage der Bundesliga zu nehmen – zumindest was den Abstiegskrimi betrifft. Der Gang in die untere Spielklasse steht bislang "nur" für den SV Baiersbronn fest. TuS Ergenzingen – SF Salzstetten 5:0 (3:0). Tore: 1:0 Daniel Amann (11.), 2:0 Rafael Rees (15.), 3:0/5:0 Patrick Francisco (36./79.). 4:0 Alessandro Francisco (65.). Um nichts mehr ging es hingegen bei den ehemaligen Landesligisten. Dennoch spielten die Gastgeber befreit und vor allem kontrolliert auf. Den SF Salzstetten heftet nach wie vor die Verletztenmisere ihrer Spieler an den Fersen, und nach der frühen 2:0-Führung für die Elf Siggi Werners schien klar, in welche Richtung die Partie gehen wird. Nach elf Minuten hatte Daniel Amann die Ergenzinger in Führung gebracht, sein Kollege Rafael Rees erhöhte eine auf ihn per Kopf von Daniel Amann weitergeleitete Ecke auf 2:0. Vor der Pause gelang Patrick Francisco mit einem platzierten Schuss vom Strafraumeck gar das 3:0. Zu viel für die Gäste, die viel zu harmlos agierten und insgesamt nur ein Mal vors gegnerische Tor kamen, dort zwar auch trafen, allerdings aus Abseitsstellung, der Treffer wurde nicht gegeben. Anders der TuS, der fast nach Belieben dominierte und das Ergebnis auch noch auf 5:0 hochschraubte. SV Wachendorf – SV Huzenbach 5:0 (2:0). Tore: 1:0/3:0 Jonas Schmid (22./73.), 2:0 Benedikt Drössel (28.), 4:0/5:0 Adrian Dettling (77./84.). Mit fünf Treffern den fünften Platz verteidigt haben die Wachendorfer. Spieler des Spiels war ein starker Jonas Schmid, der sein Team mit einem Freistoßtreffer aus 18 Metern in Führung brachte. Nicht minder sehenswert aber auch das Solo von Benedikt Drössel, indem er gleich vier Gegner stehen ließ und zum 2:0 vollendete (28.). Huzenbach schaltete sich erst ab der 60. Minute gefährlich ins Spielgeschehen ein und kam zu zwei sehr guten Möglichkeiten. Blöd, dass genau in deren Drangphase das 3:0, abermals durch Schmid, fiel, der aus 15 Metern ins lange Eck traf. Mit einem Doppelpack innerhalb von sieben Minuten durch Adrian Dettling war die Messe dann vollends gelesen. SV Eutingen – SV Gündringen 3:4 (2:1). Tore: 0:1 Marc Wagner (14.), 1:1/2:1/3:4 Patric Hauser (25./43./88.), 2:2 Lukas Carl (67.), 2:3 Manuel Teufel (84.), 2:4 Julian Kiefer (87.). Eutingens Trainer Lutz Paarsch war schon klar, dass eine englische Woche auf Seiten des Gegners gar nichts bedeutet, der also auch nicht geschwächt daherkommt, "graue Theorie", sagt er dazu nur. Dabei fing seine Elf mutergültig an, hatte in der ersten Viertelstunde gleich drei Großchancen auf dem Fuß, die Führung besorgte aber Gündringens Marc Wagner, "wir wurden eiskalt erwischt", sagt Paarsch. Dabei war der Tag für seinen Stürmer Patric Hauser wie gemalt, noch in der ersten Hälfte schoss er zwei seiner drei Tore, zwei herrliche Fernschusstreffer. Der Einbruch kam dann aber in Hälfte zwei, Eutingen ließ sich hinten reindrängen, laut Paarsch "hat es nicht mehr recht gepasst, die Qualität auf den Rasen zu bringen", was Gündringen gnadenlos auszunutzen wusste. Nachdem Lukas Carl zum zwischenzeitlichen 2:2 ausgeglichen hatte, gehörten die verbleibenden zehn Minuten überwiegend den Gästen. Der Tabellensiebte schießt die Gäu-Elf damit wieder geradewegs in den Abstiegskampf, ausgerechnet Hallwangen heißt obendrein der nächste Gegner Eutingens. SV Baiersbronn – SG Dornstetten 1:3 (0:1). Tore: 0:1 Waldemar Rootermel (32.), 1:1 Tilman Würfele (80.), 1:2 Martin Schmid (FE 85.), 1:3 Dennis Schneider (87.). Einen Kevin Braun etwa wünschte man sich auf Seiten der Baiersbronner her. Mit so einem Spieler wäre vielleicht mehr möglich gewesen. Bei Dornstetten heißt solch ein Kevin Braun Waldemar Rootermel und seitdem der wieder bei Dornstetten aushilft, läuft es rund. Einmal mehr traf der Toregarant gestern für seine Elf nach einer schönen Einzelleistung über die linke Seite. Baiersbronn hielt in einem flotten Spiel aber gut mit, es war ja auch die letzte Chance, die Klasse zu halten. Vor dem Seitenwechsel blieb es aber beim Rückstand und in Durchgang zwei wurde es erst die letzten zehn Minuten turbulent. Hoffnung für die Murgtäler keimte nochmals auf, als Tilman Würfele mit einem platzierten, unhaltbaren Flachschuss den Ausgleich markierte. Würfele war es aber auch, der nur fünf Minuten später nach einem Foulspiel im eigenen Sechzehner mit gelb/rot vom Platz geschickt wurde und Martin Schmid den fälligen Strafstoß verwandelte. Wäre eine Punkteteilung eigentlich gerecht gewesen, mussten die Gastgeber sogar noch das 1:3 schlucken, weil sie in einen Konter hineinliefen und damit den Abstieg besiegelten. SG Vöhringen – TSF Dornhan 2:1 (1:1). Tore: 0:1 Alexander Fröher (15.), 1:1 Matthias Schnell (40.), 2:1 Tobias Tews (65.). Noch lange nicht abgefunden mit einem vermeintlichen Abstieg hat sich Aufsteiger Vöhringen – und das zumindest gegen einen zu Anfang der Partie starken Gegner. Dornhan bestimmte zunächst das Spiel, die Gastgeber liefen zudem in einen Konter hinein, was Alexander Fröher zur Gästeführung nutzte. Dann machten sich aber zusehends Müdigkeitserscheinungen bei den TSF bemerkbar, das Pokalspiel steckte wohl noch in den Knochen. Vöhringen schien hingegen von dem Gegentor kaum beeindruckt, gab sich nicht auf, ließ jedoch zwei Chancen liegen. Vor der Pause dann aber doch noch der Ausgleich: Mit einem Diagonalpass aus der Abwehr heraus bediente Marc Schlotter Matthias Schnell, der nur noch einzuschieben brauchte. Fortan spielte Vöhringen munter mit, die Chancen verteilten sich nun gleich auf beide Seiten, erhöhen konnten schließlich die Gastgeber: Nach einer Balleroberung im Mittelfeld bediente Dennis Groh Tobias Tews, der seine Schnelligkeit ausnutzte und mit seinem Torschuss ins lange Eck den so wichtigen Siegtreffer erzielte. SG Empfingen – SG Hallwangen 1:1 (0:0). Tore: 1:0 Nico Hellstern (HE 69.), 1:1 Oleg Semenov (71). Von Anfang an hat die Truppe von Marc Alle mächtig Druck entwickelt und der Heimmannschaft im Prinzip nur Konter ermöglicht. Eine Schrecksekunde gab es in der 32. Minute, als ein Freistoß aus 45 Metern plötzlich im Tor lag, der Schiedsrichter jedoch auf Freistoß für die SGE pfiff. Es ergaben sich immer wieder tolle Kombinationen für die SGE, bei denen sie zur Befreiung zu guten Chancen kam, die jedoch kläglich vergab (32./35./39./40.). Eine gute Chance vergab dann noch die SGH in der 42. Minute mit einem direkten Freistoß, den Dominik Fischer um den Pfosten lenken konnte. Im zweiten Abschnitt ging das muntere Chancenvergeben auf beiden Seiten weiter. Dann wurde der SGE nach einer Ecke ein klarer Handelfmeter zugesprochen, den Nico Hellstern trocken verwandelte. Noch trockener allerdings war zwei Minuten später der Ausgleich von Oleg Semenov, der eine Ecke von Links volley aus 18 Metern mit Links unter die Latte zimmerte. Jetzt ging es Schlag auf Schlag und beide Teams waren Helden im Auslassen von Einschussmöglichkeiten, was am Ende ein extrem unterhaltsames Spiel für die Zuschauer bedeutet hat.