Abgestiegen, aber dennoch mit ihrer Leistung zufrieden sein können die Grüntaler Schützen (von links) Jochen Lutz, Bernd Aberle, Christoph Lutz, Ingo Hälker und Roland Müller. Foto: Schwarzwälder-Bote

Sportschießen: SGi Grüntal-Frutenhof verabschiedet sich achtbar nach einer Saison in Württembergliga

Von Michael Stock

Seit Sonntag also herrscht Gewissheit: Die Luftpistolenschützen der SGi Grüntal-Frutenhof steigen mit dem Saisonende aus der Württembergliga ab. Wirklich grämen muss sich die Mannschaft indes nicht – auch wenn das zunächst nicht so aussieht.

Das zumindest vermittelt der erste Blick auf die Tabelle. Dort sind die Grüntäler als Zweitletzter aufgeführt, obwohl punktgleich mit dem SV Bondorf und SSAbt Öttingen. Alle weisen 4:10 Mannschaftspunkte auf, Grüntal steht in den Einzelpunkten aber schlechter da. Und dann wäre ausgerechnet zuletzt ein Sieg gegen den jetzt feststehenden Meister SV Altheim/Waldhausen drin gewesen, der Abstieg hätte im vorletzten Wettkampf aus eigener Kraft noch verhindert werden können. Am Ende hieß es 2:3.

"Wir standen uns wohl selber im Weg", sagt der Grüntaler Schütze Jochen Lutz. Während sich Stefan Kilian knapp mit 368:366 gegen Klaus Vogel durchsetzte und Ingo Hälker (17,0) im Stechen gegen Andreas Haimayer (13,0) die Nerven behielt, mussten Christoph Lutz (361:365 gegen Eromin Sergej), Bernd Aberle (357:379 gegen Günther Schwarz) sowie Jochen Lutz (359:361 gegen Alexandra Fedko) ihre Duelle abgeben. Im zweiten Schießen des Wettkampftags gegen den Tabellenvierten SV Rielingshausen verloren die Grüntaler dann mit 1:4. Den einzigen Mannschaftspunkt steuerte Jochen Lutz mit 363:361 gegen Brigitte Sauer bei.

"Insgesamt konnten wir nicht die Leistung der Vorsaison abrufen", sagt Jochen Lutz. Das hänge mitunter "vielleicht damit zusammen, dass auch die Gegner stärker und der auf einem lastende Druck größer ist". Einzig Christoph Lutz habe deutlich zulegen können. Der Aufstieg als Dritter der Landesliga kam für die Grüntaler unerwartet, seinerzeit hatten sie im Frühjahr die Relegation gegen Göppingen gewonnen. Den Schwung ins Neuland nahm die Mannschaft am ersten Wettkampftag dann gleich mit und gewann gegen den Mitaufsteiger Bondorf, danach an heimischer Anlage gegen Leingarten.

"Mit unseren zwei Saisonsiegen haben wir uns als kleiner Verein zumindest nicht blamiert", fasst es Lutz zusammen – in einer Liga direkt unter der 2. Bundesliga, in der die Hälfte der Teilnehmer aus der Reserve von Bundesligisten besteht, "somit tut der Abstieg nicht wirklich weh". Den unerwartetsten Einzelpunkt der Saison gewann der erst 16 Jahre alte Christoph Lutz am dritten Wettkampftag gegen den doppelt so alten, aktuellen Weltrekordinhaber Finale Schnellfeuerpistole und Weltcupgewinner 2014 in Peking sowie mehrfachen italienischen Meister, Riccardo Mazzetti aus Ludwigsburg. Den besiegter er im direkten Duell mit 372:368 Ringen auf Position eins. Christoph Lutz schoss sich auch bei den Württembergischen Meisterschaften zu viermal Gold.

1. SV Altheim/Waldhausen II 24:11 (EP)/12:2 (MP)

2. SGi Ludwigsburg II 23:12/12:2

3. SV Willmand. II 21:14/10:4

4. SV Rielingshausen I 19:16/8:6

5. SV Bondorf I 18:17/4:10

6. SSAbt Ötlingen II 15:20/4:10

7. SGi Grüntal-Frut. 12:23/4:10

8. SSV Leingarten I 8:27/2:12