Wintersport: Medaillenspiegel nachrangig

Die deutsche Mannschaft für die 2. Olympischen Jugend-Winterspiele in Lillehammer/Norwegen besteht nach der gestern erfolgten offiziellen Nominierung aus 44 Athletinnen und Athleten.

Der dabei im Skispringen als einziger deutscher Vertreter im Einzelspringen aufgebotene Jonathan Siegel vom SV Baiersbronn wird bei den beiden Mannschaftswettbewerben begleitet von der Springerin Agnes Reisch (WSV Isny) und vom Kombinierer Tim Kopp (VSC Klingenthal).

"Die Olympischen Jugendspiele sind für die Sportlerinnen und Sportler ein wichtiges Zwischenziel, um ihrem olympischen Traum ein Stück näher zu kommen", sagte gestern der für Leistungssport zuständige DOSB-Vizepräsident Ole Bischof anlässlich der Nominierung: "Hier können die Athleten wertvolle Erfahrungen sammeln, die ihnen auf dem Weg zu den ‚großen Spielen‘ weiterhelfen und sie noch mehr motivieren. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir einige 2018 in Pyeongchang wiedersehen."

"Für die jungen Sportlerinnen und Sportler ist es eine gute Sache, schon einmal olympische Luft zu schnuppern. Ich kann mir gut vorstellen, dass gerade Lillehammer als Ausrichter der stimmungsvollen Olympischen und Paralympischen Spiele 1994 ein ganz besonderes Erlebnis wird. Dabei können die Athletinnen und Athleten auch lernen, ihre beste Leistung auf den Punkt abzurufen", sagte Dirk Schimmelpfennig, Deutschlands Chef de Mission. Darüber hinaus unterstützt die Mannschaftsleitung den ganzheitlichen Bildungsansatz der Jugendspiele, so Schimmelpfennig, "wir werden auch dieses Mal nicht auf den Medaillenspiegel schauen." Ein besonderer Stellenwert wird daher dem Kultur- und Bildungsprogramm beigemessen, das ein zentraler Bestandteil der Jugendspiele ist. Weiterhin umfasst das Programm auch gezielte Kommunikationsinitiativen, inklusive einer Jugend-Website und anderer digitaler Applikationen, mit denen junge Menschen auf der ganzen Welt erreicht werden sollen, sowie Wertevermittlung zur Nachhaltigkeit und Fairplay. 15 bekannte ehemalige Wintersportler werden den Nachwuchsathleten als Vorbilder und Mentoren zur Seite stehen, darunter auch die deutsche Olympiasiegerin im Langlauf-Teamsprint von Vancouver 2010, Claudia Nystad.

An den neun Wettkampftagen vom 12. bis 21. Februar stehen 70 Entscheidungen in den 15 olympischen Wintersportarten (Ski Alpin, Ski Langlauf, Ski Freestyle, Nordische Kombination, Skispringen, Bob, Biathlon, Rodeln, Eisschnelllauf, Shorttrack, Snowboard, Skeleton, Eiskunstlauf, Eishockey und Curling) der sieben internationalen Wintersportverbände an. Dabei werden alle Sportstätten aus dem Jahre 1994 genutzt.