LandesligaSpVgg Freudenstadt benötigt für das Vorhaben einen Heimsieg gegen den VfL Pfullingen

Von Arno Schade

SpVgg Freudenstadt – VfL Pfullingen (Samstag, 14.30 Uhr). Der letzte Anstoß für die SpVgg Freudenstadt in der Hinrunde der Landesliga-Saison 2014/15 durch Schiedsrichter Michael Haas wird bereits am morgigen Samstag erfolgen.

Und wenn der Unparteiische aus Balingen die Partie gegen den VfL Pfullingen abpfeift, hofft man im Lager der Einheimischen 13 Punkte auf dem Konto zu haben. "Dann wären wir zwar unter dem Soll geblieben, letztlich aber nach zwischenzeitlich sechs Spielen ohne einen Punktgewinn noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen", so Trainer Jens Bertiller.

Weil sich die Sachlage so darstellt, zählt aus Sicht der SpVgg Freudenstadt auch gegen den Tabellen-Siebten auch nur ein Sieg, der zudem das 0:0 in Schwenningen noch leicht veredeln würde. Sieben Punkte aus drei Spielen, - mit dieser Zwischenbilanz könnte man aus Sicht des Aufsteigers auch noch einmal etwas unbeschwerter die Reise am darauf folgenden Samstag zum letzten Pflichtspiel des Jahres beim VfL Sindelfingen antreten. Bis dahin aber gilt es noch einmal 90 sicherlich nicht einfache Minuten gegen eine Mannschaft zu bestreiten, die zuletzt trotz einer guten Ausgangsposition in der Tabelle etwas auf der Stelle getreten ist. "Wir sind noch keine Spitzenmannschaft", hatte VfL-Abteilungsleiter Timo Schyska bereits nach der glatten 0:3-Niederlage bei der SpVgg Holzgerlingen Anfang des Monats festgestellt.

Nach dem folgenden 5:1-Heimerfolg gegen den BSV Schwenningen folgte zuletzt mit dem 1:1-Unentschieden auf eigenem Platz gegen den Vorletzten TV Darmsheim ein weiterer Rückschlag. Dabei tat sich die Mannschaft von Trainer Jochen Class gegen eine solide stehende Abwehr lange schwer, und schenkte dann einen 1:0-Vorsprung in der Schlussviertelstunde noch her.

Mut macht der SpVgg Freudenstadt vor dem anstehenden Vergleich auch ein Blick in die Statistik. So führt der VfL Pfullingen zwar die Heimtabelle der Landesliga Staffel 3 mit 19 Punkten vor Young Boys Reutlingen (18) sowie dem FC Rottenburg und dem VfL Sindelfingen (je 17) an. Auswärts hat das Team aber noch nicht viel gerissen; nur einmal gewonnen (1:0 beim FV 08 Rottweil) und lediglich fünf Zähler gesammelt. Vor allem diese Schwäche auf fremden Plätzen und die im Gegensatz zur unmittelbaren Konkurrenz auf den vorderen Plätzen nur 23 erzielten eigenen Treffer (bei auch schon 22 Gegentoren) verhinderten einen Vorstoß in der Tabelle ganz nach oben.

Diese Schwächen zu kennen, und sie dann auch auszunutzen, sind allerdings zwei Paar Stiefel, wie auch Jens Bertiller nur zu gut weiß. Er reagierte Anfang der Woche auf das Kräfte raubende Spiel auf dem abgrundtiefen Rasen in Schwenningen und legte am Dienstag erst einmal eine regenerative Laufeinheit ein. Auch mental sah er seine Spieler beim Duell zweier Abstiegskandidaten über die letztlich 93 gespielten Minuten stark gefordert, in denen man am Ende in Unterzahl eine Niederlage nur durch Glück und dank der Unfähigkeit der BSV-Angreifer vermeiden konnte.

Im Laufe der ersten 45 Minuten und auch über weite Strecken der zweiten Halbzeit hatte man durchaus aber selbst die Möglichkeit zum ersten Auswärtssieg der laufenden Saison, vermasselte aber gute Chancen und viel versprechende Angriffe oft durch fahrlässige Abschlüsse und Ballverluste. Gegen den VfL Pfullingen ist daher eine Steigerung dringend nötig.

Am zuletzt aus seiner Sicht bewährten System mit drei Innenverteidigern wird der SpVgg-Trainer dabei schon wegen der personellen Situation festhalten. "Wir hatten uns schon vorher überlegt, wie wir Eugen Remmel in die Mannschaft einbauen können, wenn er wieder zur Verfügung steht. Wenn man drei solch gute Spieler wie Remmel, Pascal Fahrner und Simon Schau in seinem Kader hat, will man sie auch einsetzen", so Bertiller. Dabei habe man wegen seines läuferischen Rückstandes aber darauf verzichten wollen, Eugen Remmel als weitere Möglichkeit ins defensive Mittelfeld zu stellen.

Herausgekommen ist eine Fünfer-Abwehrkette, die mit den offensiv orientierten Außenverteidigern aber durchaus variabel eingesetzt wird. Auf der rechten Seite erhielt dabei zuletzt Robert Ruoff den Vorzug vor dem eingewechselten Dario Schmidt, und hätte auch fast das frühe Führungstor erzielt. Gegen Pfullingen wird Ümit Dagistan zumindest wieder in den Kader zurückkehren, der in der Vorwoche in der zweiten Mannschaft schon am Ball war. "Ich halte eher nichts davon, einen Spieler nach einer Pause lange erst einmal auf der Bank sitzen zu lassen und ihn dann vielleicht 15 oder 20 Minuten zu bringen. 90 Minuten Spielpraxis in der Reserve bringen da mehr", so Jens Bertiller. Er baut schon deshalb auf Dagistan, weil Matthias Weimer vermutlich nicht eingesetzt werden kann.