Ausschreitungen bei Grundstücksräumung in Freiburg zwischen Polizei und linker Szene.

Freiburg - Der Streit über eine illegale Wagenburg in Freiburg ist eskaliert. Das seit mehr als zwei Jahren besetzte Gelände im Stadtteil Vauban sei am frühen Mittwochmorgen geräumt worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Zuvor sei es zu Ausschreitungen gekommen. Um das besetzte Gelände der Wagenburg „Kommando Rhino“ wurden laut Polizei Straßenbarrikaden errichtet und angezündet.

Ein Passant, der eine der Barrikaden löschen wollte, sei von vermummten Personen angegriffen und verletzt worden. Er habe in ein Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Eine Person wurde verhaftet, drei weitere wurden in Gewahrsam genommen. Ein Sprecher des Wagenburgkollektivs distanzierte sich indes von der Gewalt. Die mutmaßlichen Täter seien keine Bewohner der Wagenburg gewesen.

Nachdem die Bewohner aufgefordert worden waren, das Gelände bis 31. Juli zu räumen, hätten sie sich entschieden, mit gewaltfreiem, zivilen Ungehorsam dagegen zu protestieren. Dies sei auch so an Sympathisanten kommuniziert worden. Daran hätten sich einige Personen jedoch nicht gehalten.

Auf das Gelände sollen Wohnungen, Geschäfte und Hotel

Das besetzte Baugrundstück hatte die Polizei nach zwei Jahren am Mittwochmorgen mit einem Großaufgebot geräumt. Auf dem Gelände hatten sich seit Mai 2009 Mitglieder der links-alternativen Szene mit einer Wagenburg eingerichtet. Sie hatten sich geweigert, das Gelände freiwillig zu verlassen. Auf dem Gelände soll ein Gebäude mit Wohnungen, Geschäften und einem Hotel errichtet werden. Die Bauarbeiten sollen in den kommenden Tagen beginnen.

Die Frist zum freiwilligen Verlassen des besetzten Geländes war in der Nacht zum Montag abgelaufen. Die Besetzer hatten bis zuletzt ein Gelände für ihre Wagenburg gefordert. Die Stadt lehnt dies ab. Für Wagenburgen gebe es in Freiburg Plätze für rund 100 Bewohner. Diese seien ausreichend.