Wissenschaftler präsentieren auf Münsterplatz ihre Arbeit / Kinder schauen sich begeistert den Roboter Daryl an

Von Simone Lutz

Freiburg. Wissenschaft ist, wenn man mitmachen kann. So auch gestern auf dem Münsterplatz in Freiburg. Dort präsentieren die Wissenschaftler von Unis, Hochschulen und forschenden Firmen ihr Fachgebiet beim zweiten Tag des Wissenschaftsmarktes.

Einen Plastikschädel mit Schädelbruch durften Interessierte unter der Anleitung von Chirurg Florian Volz mit Titanplättchen operieren, wie richtige Neurochirurgen: "Jetzt das Schräubchen schön fest in den Knochen drehen, das fühlt sich ziemlich genau an wie bei einer Operation." Volz verbrachte den ganzen Morgen mit Erklärungen in einem der fünf weißen Wissenschaftszelte auf dem Freiburger Münsterplatz.

Wissenschaft zum Mitmachen und Anfassen hatten die Forscher versprochen und das gab es auch – und nebenher viele, viele Informationen über die Forschungen selbst und wie sie im Alltag nutzbar gemacht werden.

"Wir haben alles kapiert", sagten Aaron und Laurin. Andächtig hatten die beiden kleinen Schüler am Stand des Physikalischen Instituts einen Film über den Teilchenbeschleuniger in Genf angeschaut. Der Film war aufgezogen wie die "Star Wars"-Filme – Episode "Die Teilchen schlagen zurück". "Ziemlich klar erklärt", fand Laurin am Ende, "nur viele Fremdwörter."

In den Zelten erklärten Forscher des Bernstein Centers am Computer, wie Nervenzellen zusammenarbeiten. Beim Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik bildeten sich Trauben von kleinen Jungs um die Mini-Crash-Anlage, in der Modellautos schlimme Unfälle hatten. Am Stand der Wissenschaftlichen Gesellschaft und der Professur für Forst- und Umweltpolitik konnte man quasi seine eigenen Fototapete des Waldes entwerfen. Mitarbeiter des Deutschen Seminars erklärten, was Linguistik mit Fußball zu tun hat, und am Stand der Unibibliothek konnte man nach einem historischen Bild von Albert VI. dem Gründer der Universität, forschen.

Beim Institut für Informatik war der einzige nicht-menschliche Mitarbeiter, Roboter Daryl, ununterbrochen im Einsatz. Sein menschlicher Kollege, der Student Severin Gustorff, sorgte dafür, dass Besucher Daryl mit Kameraaugen und Ohrmikrofonen fernsteuern konnten.

Dafür gab’s bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt ein Wildtierquiz samt ausgestopftem Luchs. Und selbst beim Max-Planck-Institut für Ausländisches und Internationales Strafrecht, das sich normalerweise mit eher trockener Materie beschäftigt, gab’s Bonbons und gute Laune beim Wissensquiz über kuriose Gesetze.