Hundestationen sollen Hundebesitzern in Fluorn-Winzeln die Entsorgung der Hinterlassenschaften erleichtern. Foto: Hitij

Gemeinde will Spazierwege sauberer halten. Jetzt werden so genannte "Hundestationen" aufgestellt.

Fluorn-Winzeln - Großes Geschäft, große Wirkung: die Hinterlassenschaften der vierbeinigen Freunde an den Wegen in Feld und Flur in Fluorn-Winzeln haben Gemeinderat und Verwaltung immer wieder beschäftigt. Jetzt sollen so genannte "Hundestationen" aufgestellt werden.

In der Oktober-Sitzung des Gemeinderats ging es um die Anpassung der Hundesteuer. Aus dem Gremium kam die Anregung, man möge doch Hundestationen, wie in der Vergangenheit immer mal wieder angedacht, aufstellen und die Kosten auf den Steuersatz umlegen. Das geht nicht, weil der Steuer keine konkrete Leistung gegenüber steht. Dennoch hat der Gedanke Charme, Geld, das von einer bestimmten Gruppe vereinnahmt wird, für Belange, die diese Gruppe produziert, auszugeben – und dabei noch etwas für die Allgemeinheit zu tun.

In diesem Fall: die auch von Nicht-Hundeführern zum Spazieren, Walken, Joggen oder Radeln genutzten Wege reinlicher zu halten. Dafür will die Gemeinde jetzt Geld ausgeben, und zwar ungeachtet dessen, was durch die Hundesteuer in die Kasse kommt. Denn es geht auch noch um etwas anderes. Vielleicht kann man ja durch die Einrichtung von solchen Hundestationen, in denen ein Spender mit Plastiktütchen verbaut ist, und in die nach Erledigung des Geschäfts die im Tütchen deponierte Hinterlassenschaft entsorgt werden kann, eine gewisse Lenkung ausüben, die Wege der Gassigeher konzentrieren.

Ob das funktioniert, daran gibt es am Dienstagabend rund um den Ratstisch im Fluorner Sitzungssaal durchaus Zweifel. Und auch, dass sich wahrscheinlich nicht alle Hundehalter an die Tütchen halten werden, ist Rat und Verwaltung wohl bewusst. Hauptamtsleiterin Natascha Kaufmann, die die Vorlage ausgearbeitet hat, berichtet von den Erfahrungen aus anderen Kommunen: Hier funktioniert’s ganz gut, eine deutliche Besserung ist wahrnehmbar, dort gibt es keine Erkenntnisse, und noch mal woanders sind die Hundehaufen zu in Plastik verpackten Hundehaufen in der Landschaft geworden. Ein bisschen so ist auch das Abstimmungsergebnis.

Aber es gibt eine deutliche Mehrheit für die Einrichtung solcher Stationen. Zwölf Standorte schlägt die Verwaltung vor – und trifft damit, so die Rückkopplung aus dem Gremium, durchaus die Hundespazierer-Hauptrouten. Daniela Ruf schlägt vor, mit dem nächsten Hundesteuerbescheid einen Fragebogen zu verschicken, um Anregungen für Standorte von Betroffenen einzuholen.

Daniel Digel fragt, ob es tatsächlich solch eine Anzahl an Hundestationen braucht – und erntet am Ratstisch Zustimmung. Und Wilfried Sohmer ist nicht der einzige, der sich über die veranschlagten Kosten – 8000 Euro für Anschaffung und Installation und weitere 5000 Euro für Leerung, Wartung und Instandhaltung jährlich – wundert. Der Berechnung zugrunde liege, klärt Kaufmann auf, ein Modell für 400 Euro, Installation und Wartung sind hochgerechnete Ansätze aus der Praxis des Bauhofs.

Mit neun Ja- und sechs Nein-Stimmen beschließt der Rat, Hundestationen einzurichten. Es sollen günstige Varianten sein für den Fall, dass man nach zwei Jahren feststellt, dass die erhoffte Wirkung ausbleibt. Dennoch sollen sie voll ausgestattet und in der Anzahl wie ursprünglich vorgeschlagen angeboten werden. Wo, da soll die Gemeinde nach der Nachfrage bei den Hundebesitzern klarer sehen.