Die Theatergruppe des Musikvereins Winzeln tritt gleich an zwei Abenden auf. Fotos: Trik Foto: Schwarzwälder-Bote

Aufführungen: Theatergruppe des Musikvereins Winzeln begeistert mit "Frühlingserwachen"

Die Theatergruppe des Musikvereins Winzeln begeisterte mit dem Lustspiel "Frühlingserwachen" von der Autorin Regina Rösch sein Publikum am Wochenende gleich an zwei Abenden in der Festhalle in Winzeln.

Fluorn-Winzeln. Das Stück erzählt aus dem geregelten Leben der beiden Ehepaare Rosemarie und Hans-Peter Aumüller (Brigitte Schmid und Klaus Kreuzberger) sowie Irmtraud und Ernst-Wolfgang Dürr (Carmen Schmitt und Christoph Schmid).

Die Ehemänner, biedere Vollblutbeamte, präsentieren sich als jammernde Paschas, die ständig vom Hallux Valgus und Männerschnupfen geplagt sind. Die Ehefrauen leisten aufopferungsvolle Pflege und reichen den Männern nach Feierabend Strickjacke, Fußbad und Pfefferminztee.

Täglich das gleiche Szenario. Hans-Peter brennt außerdem im Nebengewerbe eigenen Schnaps, äußerst erfolgreich und schwarz natürlich. Und so ganz nebenbei übernehmen die beiden Ehemänner noch Wachdienst am Maibaum, dass diesem vor dem Aufstellen ja nichts passiert.

In diese scheinbare Dorfidylle bringen die beiden Dorftratschen Ulrike Henneberger (Claudia Heim) und ihre Schwester Margarete Henneberger (Jasmin Wöhr) neuen Schwung mit der Neuigkeit, dass der Bischof mit seinem Küster Kurzurlaub im benachbarten leerstehenden Wohnhaus machen wolle. Sofort wird die "Soko Vatikan" gebildet. Ein dem Amt angemessener Empfang mit Begrüßungskomitee, Sekt, Fähnchen und dem Lied "Chianti-Wein" wird penibel vorbereitet. Doch es kommt alles ganz anders. Der religiöse Würdenträger Friedhelm Bischoff (Carsten Schmid) und sein Begleiter Klaus Küster (Timo Flaig) entpuppen sich zunächst als Rocker auf Motorrädern, attraktive Singles, die alle vier Frauen irgendwie anzusprechen scheinen.

Fortan steht das Leben der Eheleute Kopf: Die Lebensgeister der beiden Ehefrauen werden geweckt, sie sabotieren den von ihren Männern auferlegten Alltagstrott und träumen sogar von einer Motorradausfahrt mit den Nachbarn. Dafür machen Rosi und Irmi sogar einen Ritt auf einem Sägebock, um das Motorradfeeling zu simulieren. Sie lassen sich genüsslich den Wind durch die Haare wehen. Das unbeschreibliche Gefühl von Freiheit wird jäh beendet, als die zwei Tratschtanten auftauchen und sich über die beiden sonst so biederen Ehefrauen lustig machen.

Dramatische Wendungen

Das Geschehen nimmt nun zu Weilen dramatische Wendungen. Trinkgelage finden statt, die zu Filmrissen führen. Keiner weiß mehr, wer, wo, was mit wem getrieben hat oder auch nicht. Da hängen eines Morgens Unterhosen an dem Maibaum. Wer hat das getan? Aber noch brisanter ist die Frage, vom wem stammen diese? Die Auflösung aller Verstrickungen, und warum sich Rosemarie eventuell auf einen fünfjährigen Urlaub von ihrem Ehemann freuen kann, erfuhren die Zuschauer in äußerst witzigen und extrem komischen Szenen. Soviel sei verraten: Die Rocker outeten sich als Steuerfahnder. Turbulente Handlungen und mit viel Situationskomik gespickte Dialoge brachten die Zuschauer oft lauthals zum Lachen. Immer wieder wurde kräftig Szenenapplaus gespendet.

Der Vorsitzende des Musikvereins Winzeln, Florian Jauch, bedankte sich bei der Theatergruppe für deren Engagement. Dies sei um so höher anzurechnen, da doch die Hauptprobezeit in die musikalische Sommerpause falle, so Jauch. Auch den Helfern im Hintergrund sprach er seinen Dank aus. Souffleuse war Nadine Bächle. Regie führten Katy Jauch und Brigitte Schmid. Für das perfekte Aussehen sorgten Alexandra Heim, Coletta Reinicke und Silas Reinberger. Timo Flaig und Matthias Melber waren für den guten Ton verantwortlich.