Auch in den Weinbergen sind die Fluorner unterwegs. Foto: Leinemann Foto: Schwarzwälder-Bote

"Vorwärts" Fluorn ist fünf Tage lang im Ahrtal unterwegs / Wetter spielt mit

Von Mathias Leinemann

Fluorn-Winzeln. Bei schönstem Wetter schnürten die Sportler des Radfahrervereins "Vorwärts" Fluorn ihre Wanderschuhe, um sich fünf Tage lang auf eine ausgiebige Wanderreise ins Ahrtal zu begeben.

Den fleißigen Wanderfreunden offenbarte sich eine wildromantische Landschaft mit grandioser Aussicht. Am ersten Tag wurde man stilgerecht in Bad Neuenahr-Ahrweiler willkommen geheißen. Bei einem Stadtspaziergang konnte man das Flair dieser Stadt hautnah erleben. Auch das Ahrtal selbst kam nicht zu kurz: Man spazierte am Flussufer entlang zu den Weinbergen von Altenahr.

Tag zwei widmete man der Sonnenseite des Ahrtals: Die erste richtige Wanderung dieser Reise führte die Radfreunde zum Wahrzeichen Altenahrs, der Burgruine Are. Bei einer wohl kaum zu übertreffenden Aussicht auf die Nachbarorte ließen Sagen und Geschichten rund um das Gemäuer alte Zeiten wieder lebendig werden. Vorbei an Weinbergen über Mayschoß ging’s weiter nach Rech.

Zum Flanieren luden die Pfade am Ufer der Ahr am dritten Tag ein; dabei ging man durch ein Naturschutzgebiet zur Ruine Saffenburg, die die Wanderer ebenfalls mit beeindruckenden Aussichten belohnte. Die Einkehr zur Mittagszeit fand in einer urigen Straußwirtschaft statt, in der Wein aus einem quer in der Mitte halbierten Ei getrunken wurde, was "eine Mords-Gaudi" für die Truppe war.

Politisch-geschichtlich Interessierte kamen am vierten Tag auf ihre Kosten, als man sich auf die Spuren eines Regierungsbunkers begab. Von Dernau aus startete die Wanderung auf dem Rotweinwanderweg bis zum Kloster Marienthal – mit seiner im Tal einmaligen Innenlage, einem Aussichtspunkt und Weinterrassen. An der Dokumentationsstätte Regierungsbunker angekommen, erfuhr man beispielsweise, dass er etwa 30 Jahre lang der Regierung als Zufluchtsort gedient hatte und dass diese Einrichtung für circa 3000 Menschen konzipiert worden war, die rund einen Monat dort überleben hätten können.

Der Rückweg des Tages nach Altenahr stand wieder ganz im Zeichen des Weins, als die Truppe der scheinbar ältesten Winzergenossenschaft der Welt einen Besuch abstattete. Ein Erlebnis, das nicht fehlen durfte, war die Weinprobe bei der Führung durch alte Gewölbekeller und das Weinmuseum.

Auf Wiedersehen sagte man dieser reizvollen Gegend dann am fünften Tag, hatte man doch so vieles erlebt in diesen Tagen.

Wer weniger wanderfreudig war, hatte vielleicht mehr für Kultur übrig: Bonn und das Siebengebirge lockten die Teilnehmer aus Fluorn ebenso wie die Vulkaneifel, der Laacher See und die Benediktinerabtei Laach, bevor man in Ahrweiler Station zum Stadtbummel machte. Auch die Kulturbegeisterten besichtigten den Regierungsbunker und reisten nach fünf Tagen mit wunderbaren Eindrücken wieder ab.