In Winzeln ist der Andrang zum Bürgerball so groß, dass er gleich zweimal an einem Wochenende stattfindet / Tolles Programm

Von Martin Trik

Fluorn-Winzeln. Dass die beiden Bürgerbälle der Narrenzunft Winzeln dieses Mal mit "Einer närrischen Reise durch das mittelalterliche Wincla" und nichts von ihrer Attraktivität verloren, zeigt das ungebrochene Interesse auch vieler auswärtiger Besucher.

Gabriele Behringer sorgte als Kulissenmalerin bereits zum zwölften Mal für ein einzigartiges Hintergrundbild der Winzler Bürgerbälle. Wie früher üblich, inszenierte das Komitee beim Einzug eine mittelalterliche Zwangshochzeit, wobei der Graf von Reichenbach seinen Sohn Svenhold mit Tomhilde vermählen wollte, um an den versprochenen Goldschatz kommen. Doch der Schwindel vom "Goldkässle" flog auf. Er und wurde der übelsten Falschmünzerei bezichtigt und deshalb wurde die Ehe annulliert.

Nach dem Einzug der Narren folgte der Gardetanz des kleinen Zunftballets und der Regie von Ann Kathrin Beck und Rebecca Oesterle. Anschließend hatte Ursel Trik als "Raichalige Raup" wieder einiges an Begebenheiten zu berichten. Als "Akrobaten vom anderen Ufer" mit Sänger "Andreas Gabalier" betraten die Ringer des KSV Winzeln die Bühne, zeigten mit weiblicher Unterstützung dann aber doch sportliche Höchstleistungen.

Als internationaler Wasserkäufer, der sich im "Lauxa Haus" einquartiert hat, strapazierte Bernd (Eddi) Schmid einmal mehr die Lachmuskeln der Besucher. Ihm sei zu Ohren gekommen, dass Bürgermeister Bernhard Tjaden die gemeindeeigene "Fleckenteichquelle" verkaufen wollte. Auf dem Gesundheitsbett (Festzelttisch) erlebte er eine unruhige Nacht.

Bei "Mittelalterlichen Sensationen" begeisterte der Musikverein Winzeln mit musikalischen Höchstleistungen.

Zwischendurch wollte der Graf von Winzeln eine Hexe verbrennen, verschob dies aber auf den Dienstag. Ein Narr sollte seine Treffsicherheit beim Brezelwerfen beweisen, musste aber am Sonntag Brotscheiben verwenden, da die Akrobaten vom anderen Ufer sie kurzerhand verspeist hatten.

Bei "Kultur pur rund um die Uhr" zeigten die Mitglieder vom SV Winzeln wiederum ihr schauspielerisches Können. Um Schauspieler zu sparen würde Romeo und Julia dieses Mal nur mit dem Videorekorder vorgeführt. Da die Technik zwischendurch verrückt spielte und die Betriebsanleitung nur auf Koreanisch vorlag, stoppte der Film mehrmals oder lief komplett rückwärts. Eine Aufführung im Schnelldurchlauf und eine neuzeitliche Inszenierung der Liebesgeschichte von "Williams Becksbier" waren ebenfalls zu sehen.

Den Schlusspunkt unter ein tolles Programms setzte das große Zunftballett unter der Leitung von Carmen Schweikert. Das "Starzach Duo" sorgte für Unterhaltung und Präsident Pascal Reich bedankte sich nochmals bei allen Akteuren.