Michael Schlaich startet in Winzeln zu seinem 842-Kilometer-Flug. Foto: Herbst Foto: Schwarzwälder-Bote

Luftsport: Matthias Sturm und Michael Schlaich legen den Grundstein für den Erfolg / Harry Hezel schafft ein Husarenstück

Fluorn-Winzeln. Kürzlich konnte sich der Luftsportverein (LSV) Schwarzwald die Rückkehr in die "Top 10" der Segelflug-Bundesliga erkämpfen. In konsequenter Fortsetzung des starken Auf und Abs der ersten sechs Wertungsrunden folgte in Runde sieben ein zweiter Platz in der Wochenwertung.

Matthias Sturm hat mit einer beeindruckenden Durchschnittsgeschwindigkeit von 136,98 Stundenkilometern den Grundstein für den Erfolg gelegt. Michael Schlaich und Stefan Krauss waren mit ihren 121,32 Stundenkilometern ebenfalls sehr zufrieden. Matthias Krauss konnte mit 118,03 Kilometern pro Stunde einen weiteren wesentlichen Beitrag leisten und kam als dritter Pilot in die Wertung.

Die schnellen Flüge fanden im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb statt. Dort herrschten mit hohen Cumulus-Wolken gute Flugbedingungen.

Streckenflugmeisterschaft

Neben den Bundesligaaktivitäten waren die LSV Schwarzwaldpiloten in der vergangenen Woche auch auf dem Hahnweide-Wettbewerb bei Kirchheim/Teck mit fünf Flugzeugen am Start. Nach Startschwierigkeiten und entsprechenden Platzierungen konnten sich die Piloten von Tag zu Tag verbessern.

Das erfolgreichste LSV-Doppelsitzer-Team bestand aus Stephan Mayer und Lars Willems, die im vereinseigenen Arcus T den neunten Platz erfliegen konnten. Diverse Weltmeister und Nationalmannschafts-Piloten waren ebenfalls am Start.

Zwei weitere beachtenswerte Flüge starteten direkt von Winzeln aus: Matthias Sturm und Michael Schlaich hatten sich vorgenommen, zwischen 800 und 1000 Kilometer weit zu fliegen. Dies gelang beiden mit Bravour: Ersterer bewältigte 826 Kilometer mit 118,37 Stundenkilometern, der Andere 842 Kilometer mit 102,37 Kilometern pro Stunde. Damit gelang ein guter Beitrag zur Deutschen Streckenflugmeisterschaft.

Die vergangenen sechs Bundesliga-Runden waren durch eine nervenaufreibende Achterbahnfahrt in den Wochenwertungen geprägt. Gleich der Bundesliga-Auftakt am Osterwochenende konnte als wetterbedingter Fehlstart bezeichnet werden. Von Winzeln aus konnte nicht geflogen werden. Das Wetter für Runde zwei war zwar nicht optimal, allerdings bescherte der Sonntag den Segelfliegern im Südwesten recht gute Bedingungen.

Zehn Piloten des LSV waren am Start. Sechs davon konnten schnelle Geschwindigkeiten und damit den zweiten Wochenplatz erreichen. In Runde drei war das Wetter deutschlandweit so gut, dass alle 30 Bundesliga-Vereine am Start waren. Zwar konnte das LSV-Team wieder gute Flüge durchführen, doch das Optimum wurde nach Angaben des Vereins nicht erreicht, was Platz 22 bedeutet.

Einer lässt sich schleppen

Runde vier war erneut durch schlechtes Wetter im Schwarzwald geprägt. Harry Hezel allerdings schaffte ein Husarenstück: Er ließ sich auf knapp 3000 Meter Höhe in Richtung Loßburg schleppen. Von dort glitt er rund 100 Kilometer nach Norden ins bessere Wetter.

Ungefähr eine Stunde flog er in niedriger Höhe in der Gegend um Sinsheim. Mit viel Geduld "arbeitete" er sich Richtung Schwäbisch Hall weiter. Von dort aus flog er bis in die Gegend von Harburg auf der Schwäbischen Alb und zurück Richtung Winzeln bis auf die Hahnweide.

Diese Leistung brachte aber leider aber nur einen Punkt und Wochenplatz 25. Die Runde fünf konnte erneut mit schnellen Flügen (133 und zweimal 112 Stundenkilometer) als Wochenzweiter beendet werden. Mit Runde sechs folgte wieder eine Enttäuschung. Trotz ordentlicher Flüge wurde nur Platz 28 erreicht. Der Weg zur Tabellenspitze ist jedoch noch möglich. Dafür erhofft sich der Verein gutes Flugwetter.

Die Aufgabe für Segelflug-Bundesliga-Flüge besteht darin, innerhalb von 2,5 Stunden eine möglichst weite Strecke zurückzulegen. Gewertet wird dabei die Durchschnittsgeschwindigkeit. Pro Verein und Wochenende werden die drei schnellsten Flüge in die Wertung übernommen. Die Herausforderung besteht darin, die taktischen Entscheidungen richtig zu treffen. So muss das optimale zeitliche und räumliche "Wetterfenster" mit der effizientesten Flugstrecke kombiniert werden. Interessierte sind dazu eingeladen, an einem Wochenende die Flieger auf dem Flugplatz in Fluorn-Winzeln direkt anzusprechen.

Weitere Informationen: Auf der Internetseite www.lsv-schwarzwald.de unter "Aktuelles" wird zum Wochenanfang regelmäßig ein Bericht veröffentlicht.