Josef Bronner referiert zum Thema Einbruchsschutz. Foto: Leinemann Foto: Schwarzwälder-Bote

"Bürger aktiv": Kriminalpolizist spricht auf Einladung über Einbruchsprävention

Fluorn-Winzeln. Von welch enormer Brisanz das Thema Einbruch und Einbruchsvorbeugung ist, zeigte sich im Gasthaus Hirsch in Fluorn, als Kriminalhauptkommissar Josef Bronner vor vollem Haus über die üblen Machenschaften von Einbrechern referierte.

Im Rahmen von "Bürger aktiv" unter der Leitung von Walter Weber war Bronner eingeladen worden, um der Bevölkerung anhand eines mit audiovisuellen Medien unterstützten Vortrages aufzuzeigen, dass man tatsächlich etwas tun kann, um den ungebetenen Gästen vorzubeugen.

So blieben 44 Prozent der Einbrüche im Versuchsstadium, wenn eine ausgereifte Sicherheitstechnik vorhanden sei. Mit Vorurteilen räumte der Kriminalbeamte ebenso auf. Binsenweisheiten wie "Wenn er will, kommt er immer rein", oder "Bei mir gibt’s nichts zu holen", stimmten nicht. Mit ausgeklügelter Technik könne man dem Dieb sehr wohl das Handwerk legen, da der meist nur wenig Zeit habe, sich Zutritt zu verschaffen. Und zu holen gebe es immer etwas, auch Dinge mit ideellem Wert. Außerdem habe man viele Unannehmlichkeiten nach einem Einbruch. Das Gefühl der verletzten Privatsphäre gebe ebenfalls eine Begründung, sich gegen Handlanger zu wappnen.

Wie verschafft sich der Dieb Eintritt? Oft würden Terrassentüren und Fenster aufgehebelt – bevorzugtes Werkzeug sei der Schraubenschlüssel. Bronner skizzierte den Typus des Tageswohnungseinbrechers: "Er sucht ein Haus tagsüber aus, eher spontan als geplant. Gewalttätigkeit ist selten, er hat es auf Wertsachen abgesehen und kommt in der Regel, wenn niemand zu Hause ist. Ebenerdige Wohnungen werden bevorzugt."

Wie soll man sich nun verhalten, wenn ein Einbrecher kommt und man selbst in der Wohnung ist? Hier rät Bronner, sich keinesfalls dem Täter gegenüberstellen. Man solle Krach machen, um den Einbrecher zu vertreiben oder die Notstelle der Polizei unter 110 anrufen – letzteres sei nie verkehrt.

Vorbeugen könne man, wenn man das Licht in der Wohnung brennen lasse, um Anwesenheit zu simulieren. Auch Alarmanlagen seien zu empfehlen. Dazu erklärte der Polizist, dass es keine Alarmanlagen mit Direktschaltung zur Polizei gebe, sondern höchstens zu Wachfirmen.

Termine zur Beratung durch die Polizei können bei der Polizeidienststelle im Referat der Kriminalprävention in Rottweil gemacht werden. Ein Fachmann komme dann ins Haus und erörtert individuell, was Langfingern das Leben schwer machen könnte. An Haustüren empfehle sich eine Sprechanlage, ein Spion oder ein Sperrbügelschloss, bei Nebeneingängen seien Querriegelstangen oder Querriegelschlösser effektiv. Bei den Fenstern können einbruchshemmende Beschläge helfen Wichtig auch – Vorrichtungen zum Schutz können nachträglich eingebaut und sogar finanziell gefördert werden. Nach dem Referat stellte sich Bronner den Fragen der Zuhörer, bei denen es teils um Einbruchsstatistiken ging oder die von persönlichen Erfahrungen mit Einbruch herrührten.

Weitere Informationen: www.polizei-beratung.de www.polizei-bw.de www.k-einbruch.de