Foto: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat ebnet Zuschüssen und freiem Wasser den Weg

Von Bodo Schnekenburger

Grün kostet. Wollen die Sportvereine ihre Rasenflächen ansehnlich – und bespielbar – halten, brauchen sie Wasser. Das geht ins Geld. Der SV Winzeln hat jetzt die Erhöhung des kommunalen Zuschusses beantragt.

Fluorn-Winzeln. Der Gemeinderat berät in seiner jüngsten Sitzung gleich über mehrere Förderbegehren. Da ist die evangelische Kirchengemeinde, die das Kirchgengebäude in Fluorn aufwendig saniert. Knapp ein Zehntel der Kosten der Gesamtmaßnahme entfällt auf die Beleuchtung – immerhin rund 27 000 Euro. Dafür gibt es, wie beantragt, einen Zuschuss von der Gemeinde in Höhe von 5000 Euro.

Der KSV Winzeln ist nicht nur ein ziemlich erfolgreicher Verein, sondern, vielleicht gerade deswegen, einer, der viel auf Jugendarbeit baut. Außerdem ist er in der Ganztagsbetreuung in der Schule aktiv. Dafür verlangt er nicht nur keinen Beitrag, sondern zahlt die dabei eingesetzten FSJ-Kräfte aus der Vereinskasse. Jetzt wurden eine neue Wettkampfmatte – Kosten: 6100 Euro – und für die Schülerbetreuung eine neue Rollmatte für 1900 Euro angeschafft. Die Hälfte der Summe sollte, so die Vorstellung des Vereins, die Gemeinde übernehmen. Dazu bedarf es am Montagabend keiner langen Diskussion. Weil die Schülerbetreuung ohnehin eine Sache ganz im Sinne der Gemeinde ist, übernimmt sie die Kosten für die Rollmatte voll, am Rest zahlt sie ein Drittel, was angesichts der Jugendarbeit vertretbar sei. So kommt man auf die angestrebte Förderung von rund 50 Prozent.

Noch einfacher ging’s beim Tennisclub. Der hat mal wieder neuen Sand nötig. Die Kosten beliefen sich auf rund 1333 Euro. Ein Drittel davon wäre ein ziemlich krummer Betrag, weshalb die Gemeinde den Zuschuss auf 500 Euro aufrundet.

Dann wird es kompliziert. Der SV Winzeln bekommt für die Beregnung seiner beiden Rasenplätze Wasser zu Sonderkonditionen. Und der Verein braucht eine Menge davon. 2000 bis 2300 Kubikmeter pro Jahr sorgen dafür, dass das Spielgrün nicht braun wird. Nicht nur dass, wie beim VfL Fluorn auch, der Preis unter dem normalen Bezugspreis liegt, die Gemeinde stellt 600 Kubikmeter pro Jahr gar nicht in Rechnung. Damit soll ein Aufwand ausgeglichen werden, den der Verein für die Gemeinde treibt. Im Sportheim ist nämlich eine Druckerhöhungsanlage installiert, über die die Höfe im Gewann Kirchentannen versorgt werden.

Das kostet nicht nur Platz, sondern auch Strom. Billiger ist das nicht geworden, und auch der Wasserpreis hat so zugelegt, dass der Verein, trotz des Freikontingents, den Gegenwert einer Dreitagesbewirtung an Fastnacht bezahlen muss. Nun gab es einen Vorschlag, die Freimenge auf 1000 Kubikmeter zu erhöhen. Um konkretes Zahlenmaterial anwenden zu können, hat sich die Verwaltung die Entwicklung der Lebenshaltungskosten angeschaut und ist auf dieses Ergebnis gekommen. Das sei zu wenig, argumentierte Stefan Haller. Nicht, weil der Verein sich ein kostenloses Volumen von 1500 bis 2000 Euro als Förderung erhofft, sondern etwas anderes angestrebt hat. Die Erhöhung fängt nur die Verteuerung des Aufwands ab, biete aber keine zusätzliche Förderung. Damit eine solche aber nicht zu einer Ungleichbehandlung führt, regte Haller ein System an, das für jeden Verein pro zu beregnendem Sportplatz 500 Kubikmeter Wasser kostenlos vorsieht. Für Unterbringung und Betrieb der Druckerhöhungsanlage erhält der SV Winzeln zudem 1000 Kubmeter Wasser kostenlos.