Mit einem Festakt und unzähligen Gratulanten beginnen die Feierlichkeiten rund um die Feuerwehr in Fluorn-Winzeln. "Es ist ein guter alter Brauch, da wo man festet betet man auch." Dieser Spruch von Roland Maier gilt auch für den ökumenischen Gottesdienst mit Pfarrer Wolfgang Kilper (links) von der evangelischen Kirche Fluorn-Winzeln, Pfarrer Christian Albrecht (rechts) von der katholischen Kirche Fluorn-Winzeln und Gemeindevorsteher Jürgen Armbruster von der neuapostolischen Kirche. Fotos: Schmidtke/Moosmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Zahlreiche Gäste feiern mit der Fluorner Feuerwehr den 150. Geburtstag / Auch Freunde aus Obercarsdorf und Schönau darunter

Von Karin Schmidtke

Fluorn-Winzeln. Mit einem würdevollen Festakt am Freitagabend zollten die Gratulanten der freiwilligen Feuerwehr Fluorn-Winzeln höchsten Respekt. Seit 150 Jahren sichern die Feuerwehrleute aus Fluorn die Bürger.

Neben Vertretern der Feuerwehren aus dem Kreis und darüber hinaus, dem Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk, der Polizei und den Vereinen, kamen Politiker, Kreis- und Gemeinderäte sowie Gönner aus Industrie, Wirtschaft und Handel. Eine stattliche Abordnung der Feuerwehr war mit ihrem Kommandanten Wolfgang Zöchling-Schlemmer aus Schönau an der Triesting gekommen, der Partnergemeinde. Seit 25 Jahren besteht eine Freundschaft nach Obercarsdorf, von wo mit Ortsvorsteher Karl-Günter Schneider an der Spitze Gratulanten gekommen waren.

Im Gerätehaus hieß Bürgermeister Bernhard Tjaden die Gäste willkommen und hielt einen humorigen Streifzug durch die vergangenen 150 Jahre der Feuerwehr. Zauberhaft moderierte Roland Maier das Programm und überraschte dabei mit magischen Tricks.

Der Kreisverbandsvorsitzender Bernhard Schönemann erinnerte an die Gründung des Kreisfeuerwehrtages, der jetzt zum 20. Mal gefeiert wurde. Mit einer Ehrengarde wurde die Fahne des Kreisfeuerwehrtags übergeben.

Mit einem Geldgeschenk an Kommandant Wolfgang Heim gratulierte der Kreisverbandvorsitzende. Die Feuerwehr sei die einzig gut organisierte Truppe, die den Gemeinden freiwillig Aufgaben abnehme, die sonst in einer anderen Form organisiert werden würde, lobte der Bundestagsabgeordneter Volker Kauder den unbezahlbaren Einsatz.

"Warum sitzen Sie nicht in einen Biergarten? Was treibt Sie an? Es muss Freude an Technik, die Kameradschaft und die Liebe zur Heimat sein, die hier zum Ausdruck kommt", lobte Kauder.

Landrat Wolf-Rüdiger Michel lobte den Landtagsabgeordneten Stefan Teufel für das Einfordern von Fördergeldern in Stuttgart, wovon oft die Feuerwehren profitierten.

Die Mitglieder der Feuerwehr Fluorn-Winzeln sorgten derweil mit Freizeit, Leib und Leben für die Gemeinschaft, in der man sicher leben könne. Bezirksbrandmeister Thomas Finis freute sich über den beachtlichen Leistungsstand und den motivierten Aktiven. Wichtig sei auch Nachwuchs, der sich nach dem Ausbau der Landesfeuerwehrschule noch optimaler ausbilden lassen könne.

Das Feuerwehrhaus stehe genau auf der Grenze zwischen Fluorn und Winzeln, erinnerte Kreisbrandmeister Mario Rumpf schmunzelnd. Nicht nur auf die 150 Jahre könne man stolz sein, sondern auch auf die Zusammenarbeit in den jüngeren Jahren. Eine Gratwanderung sei der gegründete Feuerwehrverein. Auf einer Seite gebe es den Schutz durch die Feuerwehr, auf der anderen Seite die Gemütlichkeit. Beides sei interessant und werde mit Spannung beobachtet. Der Schritt zum Verein war kein leichter, sei aber womöglich zukunftsweisend.

Besondere Grüße gab es von der Partnergemeinde in Schönau, die viele Präsente und eine beeindruckende Statue des Heiligen Florian mitgebracht hatten. Ebenfalls die Freunde aus Obercarsdorf ließ sich nicht lumpen und gratulierten fröhlich mit einem Erinnerungsfoto.

Vom Vereinsring Fluorn grüßte Hubert Gubler, der besonders für die Absperrdienste dankte. In die Schar der Gratulanten reihte sich Nachbar Reiner Ullrich ein, Bürgermeister aus Alpirsbach, für die oft grenzüberschreitende gute Zusammenarbeit.

"Nach dem Einzug ins Feuerwehrhaus waren wir in wilder Ehe. Seit Gründung unseres Feuerwehrvereins und der Auflösung der Löschzüge sind wir fest verheiratet", frotzelte Kommandant Heim. 150 Jahre wolle er mit Respekt betrachten und der Moment des Jubiläums soll genossen werden.

Das Akkordeonorchester Fluorn-Winzeln, unter der Leitung von Sandra Keller, umrahmte den Festakt musikalisch.