JahresrechnungZuführung reißt Zwei-Millionen-Euro-Marke

Eine "Punktlandung" war’s nicht – schon, weil mancher Ansatz nicht genau kalkulierbar ist –, doch die Jahresrechnung 2014 zaubert den Gemeinderäten ein Lächeln ins Gesicht.

Von Bodo Schnekenburger

Fluorn-Winzeln. "Frau Schiem war ganz begeistert, als sie die Zuführung ausgerechnet hat", berichtete Bürgermeister Bernhard Tjaden in der Sitzung am Dienstag. Die Erstellung der Jahresrechnung war der erste große Brocken für Kämmerin Monika Schiem, die nach der Elternzeit seit Anfang Oktober wieder im Rathaus arbeitet. Die Begeisterung kann man in einer Zahl ausdrücken: 76,3 Prozent. Um so viel höher ist das Ergebnis gemessen am Planansatz nämlich. Oder in einer anderen Zahl ausgedrückt: Fast 2,1 Millionen Euro flossen bei einem Volumen von rund acht Millionen Euro als Zuführungsrate vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt.

Gleichzeitig wurden Schulden noch einmal deutlich reduziert. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrug am Jahresende 2014 nicht ganz 102 Euro, ein Wert, der für die Mehrzahl der Gemeinden vergleichbarer Größe wohl ein unerreichbarer Traum bleiben wird.

Nicht hinwegtäuschen dürfen diese Zahlen aber über die Entwicklung der allgemeinen Rücklage. Das enorme Investitionsvolumen war nur durch einen beherzten Griff in die Rücklage zu realisieren. Gut 1,1 Millionen Euro wurden fällig. Damit ist die allgemeine Rücklage zum 1. Januar 2015 auf 1,5 Millionen Euro abgeschmolzen. Anders wäre das Investitionsvolumen nicht zu stemmen gewesen. "Ein Vermögenshaushalt mit mehr als vier Millionen Euro ist für unsere Verhältnisse gewaltig viel", sagt Tjaden. Es entspreche etwa dem Doppelten dessen, was sich die Gemeinde normalerweise leisten könne. Tjaden: "Das bildet ab, dass wir gerade kräftig investieren.

Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Neben den laufenden Projekten, da ist natürlich die neue Mehrzweckhalle in Fluorn zu nennen, und den Straßensanierungen stehen weitere beachtliche Posten ins Haus, für die man über die hohe Zuführungsrate froh sein darf. Sollte die Sanierung der Rötenberger Straße und die Umgestaltung der Verkehrsführung bei der "Krone" in Fluorn endlich kommen, und die Vorzeichen dafür sind nicht schlecht, wird auch dafür trotz Zuschüssen ein ordentlicher Betrag an der Gemeinde hängen bleiben. Tjaden spricht von einer Summe von etwa 1,2 Millionen Euro, der für die Anträge auf Bezuschussung zugrunde gelegt worden sei. Und die Halle in Winzeln wird auch Zuwendung brauchen.

Im Hinterkopf muss man außerdem haben, dass das gute Ergebnis im Zweijahres-Abstand der Kasse in Form geringerer Zuweisungen auf die Füße fallen wird.