Gemeinderat will mit Stufensätzen für das Sitzungsgeld auch sich selbst Anreiz für straffere Arbeit geben

Fluorn-Winzeln (bos). Mehr Geld wird es ab August für ehrenamtliche Tätigkeit geben. Das beschloss der Gemeinderat nach eingehender Diskussion. Diese an sich war denn auch ein Beispiel dafür, dass das Thema nicht so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Der Vorstoß ist schon älter und geht in zwei Richtungen. Bürger, die sich für die Gemeinde ehrenamtlich engagieren, sollen dafür auch eine Entschädigung bekommen. Klassischer Fall ist der Dienst als Wahlhelfer. Für solche Arbeiten wurden jetzt folgende Sätze verabschiedet: bis drei Stunden Dienst werden künftig mit 30 Euro (bisher: 20) aufgewogen, für drei und sechs Stunden gibt es 50 Euro (bisher: 40), und der Einsatz über sechs Stunden bringt 65 Euro (bisher: 50). Dazu gab’s auch mit Blick auch die Nachbargemeinden nicht viel zu diskutieren.

Die Aussprache bezog sich auf die Sitzungsgelder für den Gemeinderats. Die Verwaltung hatte eine Pauschale von 35 Euro vorgeschlagen. Ernst Föttinger, er wird künftig nicht mehr dabei sein, regte an, auch für den Gemeinderat eine Staffelung einzuführen, die Anreiz sein könnte, mit Blick auf die Gemeindekasse die Sitzungen künftig straffer zu gestalten – auf beiden Seiten des Ratstischs. Föttinger schlug ebenfalls eine Entschädigung von 30 Euro bei einer Sitzungsdauer von bis zu drei Stunden, in der nächsten Stufe auch 50 Euro vor, wollte die Grenze zum Höchstsatz früher einziehen: Ab fünf Stunden soll es 65 Euro geben.

Der Gemeinderat stimmte dem mehrheitlich ebenso zu wie einem Vorstoß von Stefan Haller, die Arbeit der ehrenamtlichen Bürgermeister-Stellvertreter pauschal mit 300 beziehungsweise 150 Euro zu entschädigen. Bislang hatten Joachim Schmid als erster und Daniela Ruf als zweite Bürgermeister-Stellvertreter trotz Anrecht keine Entschädigung geltend gemacht.