Ein tolle musikalische Einheit bildet Axel Zimmermann zusammen mit seinem Fluorner Orchester. Foto: Schwarzwälder-Bote

Premiere: Vier Orchester gestalten Konzertabend auf hohem Niveau / Neues Konzept findet in Fluorn viel Anklang

Nach beinahe 40 Jahren hatte der Musikverein Eintracht wieder zum Konzert nach Fluorn geladen. Mit den beiden Jugend-Gemeinschaftsorchestern sowie dem Musikverein Lackendorf gelang der "Eintracht" die Premiere in der neuen Halle mit großem Erfolg.

Fluorn-Winzeln. Als Vorsitzender Jochen Hess den Konzertabend des Musikvereins Eintracht Fluorn in der vollbesetzten Halle eröffnete war ihm die Freude regelrecht ins Gesicht geschrieben. Endlich könne man nach fast 40 Jahren das Konzert wieder in Fluorn stattfinden lassen, wo die neue Turn- und Festhalle den Vereinen nun ganz neue Möglichkeiten biete, so Hess.

Musikalisch eröffnet wurde der Konzertabend vom gemeinsamen Vorspielorchester Fluorn-Winzeln unter der Leitung von Michaela Gerster. Die Jüngsten der beiden Musikvereine aus Fluorn und Winzeln waren in diesem Jahr erstmals Bestandteil des Konzerts der Fluorner Eintracht.

Mit dem Stück "Lagerboogie" und dem durch Michael Jackson bekannt gewordenen Titel "We are the world" begeisterten die Zöglingen das Publikum mit Leidenschaft am Musizieren.

Im weiteren Verlauf des Konzerts nahm das gemeinsame Jugendorchester Fluorn-Winzeln, welches im kommenden Jahr bereits sein 20-jähriges Bestehen feiern darf, auf der Bühne Platz. Unter dessen ehemaligen und aktuell wieder wirkenden Dirigent Alexander Kreuzberger demonstrierte das Vorzeige-Jugendorchester wieder einmal einen eindrucksvoll symphonischen Klangkörper. Das Werk "Mount Everest" verkörperte die epische Schönheit und überwältigende Macht des höchsten Bergs der Welt. Mit der Komposition "Glacier Express" entführte die "Juka", bei diesem Stück dirigiert von Michaela Gerster, das Publikum auf eine facettenreiche Reise durch die Bergwelten von St. Moriz nach Zermatt. Mit "Pacific Dreams" des niederländischen Komponisten Jacob de Haan verabschiedete sich das Jugendorchester vom Publikum – natürlich nicht ohne eine Zugabe.

Den zweiten Konzertteil übernahm der gastgebende Musikverein Eintracht Fluorn. Dessen musikalischer Leiter Axel Zimmermann hat für den Auftakt den majestätisch flotten "Brandenburger Präsentiermarsch" gewählt.

Auf hohes musikalisches Niveau begab sich das Orchester mit der aus vier Sätzen bestehenden "Second Suite". Jeder Satz beruht auf einem Lied, Tanz oder Marsch, der typisch für ein lateinamerikanisches Land ist. Der hohe Anspruch des Konzertwerks erforderte die vollste Konzentration jedes einzelnen Registers. Am Ende wurden die Fluorner mit tosendem Applaus für die eindrucksvolle musikalische Leistung belohnt.

Tosende fremdartige Laute, schnelle Taktwechsel und monumentale Szenen bescherte den Zuhörer Gänsehaut, als "At the Break of Gondwana" erklang. Man konnte sich regelrecht die Naturgewalten vorstellen, die den frühen Superkontinent auseinander driften liessen.

Mit der Frage "Haben Sie heute schon ein Glas Blut getrunken?" kündigte Moderatorin Carmen "Tanz der Vampire" an. Mit der musikalischen Reise in die gruslige Welt der Vampire verabschiedete sich der Fluorner Musikverein offiziell vom begeisterten Publikum.

Den letzten Teil des Konzerts übernahm der Musikverein Lackendorf mit seinem Dirigenten Mario Franke. Mit ein wenig Fantasie konnte man beim Lauschen der "Butterfly Overture" das Leben der Schmetterlinge erleben.

Den Schwerpunkt des Lackendorfer Konzertteils legte der musikalische Leiter im weiteren Verlauf auf das Thema Musical.

So gab es für die Konzertgäste mit "My Fair Lady" und "West Side Story" bekannte Melodien aus den beiden populären Musiktheatern die bereits in den 1950-er Jahren in New York uraufgeführt wurden. Eindrucksvoll verpackte das Gastorchester die magischen Fähigkeiten des außergewöhnlichen Kindermädchens "Mary Poppins" in das wunderschöne Arrangement des Musicals, das seit Kurzem live in Stuttgart zu ererben ist.

Beim letzten Titel der Lackendorfer wurde es schließlich nochmals richtig fetzig. Die Köpfe im Publikum wackelten und die Beine zuckten zum Takt der vier größten Nena-Hits, welche in einem tollen Medley dargeboten wurden.

Besonders gelobt wurde von den Besuchern auch die in diesem Jahr erstmals realisierte Konzertbestuhlung und das überarbeitete Bewirtungskonzept, das auch eine "After-Show-Bar" umfasste.