Archäologische Funde bei Baumaßnahme in Fluorn / Übergabe ans Regierungspräsidium

Fluorn-Winzeln. Das Dorf Fluorn kann auf eine reiche und lange Geschichte bis in die alemannische Siedlungszeit zurückblicken.

An der Stelle des heutigen Fluorner Pfarrhauses stand vermutlich ab dem 11./12. Jahrhundert die Burg der Herren von Fluorn; auch wurden im 19. Jahrhundert ganz in der Nähe schon alemannische Grabfunde des 7./8. Jahrhunderts gemacht.

Daher verwundert es nicht, dass der Bereich um Kirche und Pfarrhaus in Fluorn, nach dem Denkmalschutzgesetz Baden-Württemberg, als archäologisches Bodendenkmal geschützt ist.

Durch Zufall stieß der ehrenamtliche Mitarbeiter des Landesdenkmalamts für archäologische Bodendenkmalpflege, Bernd Pieper, auf eine Baustelle am Hang unterhalb des Fluorner Pfarrhauses. Leider war zu diesem Zeitpunkt ein Teil des Hangs schon abgetragen, ohne dass vorher das Denkmalamt hinzugezogen wurde. Trotz der unglücklichen Umstände, konnten Pieper und seine Frau im Abtrag des Hangs noch viele Funde aus der Fluorner Vergangenheit sichern.

Darunter zählen vor allem Scherben von Gefäß- und Ofenkeramik sowie Reste von altem Glas und etwas Metall. Dabei ist die Gefäßkeramik eines der wichtigsten Instrumente zur zeitlichen Einordnung von Funden und der Bestimmung einer damit einhergehenden Besiedlungsdauer. So stammt der älteste, einigermaßen sicher datierbare Fund aus dem circa 11. bis 12. Jahrhundert – ist also gut 900 bis knapp 1000 Jahre alt.

Nach dem Zeichnen, Fotografieren und schriftlichen Erfassen der Funde, werden diese dem Archäologen beim Regierungspräsidium in Freiburg übergeben. Gerade diese Baumaßnahme zeigt einmal mehr, wie wichtig es auch für ein Dorf sein kann, sich sorgfältig um seine Geschichte zu kümmern, so Pieper.