Über die Möglichkeiten des schnelleren Internets informiert die Telekom in der Fluorner Halle. Foto: Leinemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Breitband: Informationsveranstaltung der Telekom über den Ausbau in der Gemeinde stößt auf großes Interesse

Fluorn-Winzeln. Von welcher Brisanz das Thema "schnelles Internet" für die Bürger von Fluorn-Winzeln ist, wurde bei der Informationsveranstaltung der Telekom in der Halle in Fluorn deutlich. Bürgermeister Bernhard Tjaden fand, man wolle auf der Autobahn auch nicht nur 20 Stundenkilometer fahren, wenn 60 möglich wären.

Damit "schnelles Internet" möglich ist, hat der Kreistag des Landkreises Rottweil beschlossen, dass der flächendeckende Breitbandausbau im Kreis im Rahmen des Deckungslückenmodells durch die Telekom erfolgen soll. Will heißen: Im Winter 2017/2018 sollen 95 Prozent aller Haushalte und Unternehmen im Ausbaugebiet mit mindestens 30 mbit/s abgedeckt werden. Dadurch erhalten 64 000 Haushalte Zugang zum schnellen Internet. Während durch den Eigenausbau der Telekom 42 000 Haushalte und Unternehmen hohe Bandbreiten erreichen, werden durch Kooperation und finanzielle Beteiligung des Landkreises zusätzlich 21 900 Haushalte und 2500 Unternehmen profitieren. Hierfür wurden und werden rund 210 Kilometer Glasfaserkabel verlegt bis zu 435 Verteilerkästen. Die notwendigen Tiefbaumaßnahmen erstrecken sich auf 160 Kilometer.

Kreis und Kommune beteiligen sich an den Kosten, die Kreisumlage wurde eigens um 2,5 Prozent angehoben, Bund und Land stellen eine Förderung in Aussicht. Wird die Vektoring-Technik im geförderten Ausbaugebiet von der EU-Kommission genehmigt, erhalten 96 Prozent der Haushalte mehr als 50 mbit/s und 75 Prozent bis zu 100 mbit/s.

Bürgermeister Tjaden, der selbst im Kreistag aktiv ist, die Situation kennt und sich für das Projekt eingesetzt hat, teilte mit, dass in den vergangenen zwei Jahren ein Quantensprung im Bereich der Versorgung erreicht wurde.

Der erste Landesbeamte, Hermann Kopp, verwies beim Baustellenbesuch auf die Investition in den Glasfaserausbau – allein in Fluorn-Winzeln wurden zehn Kilometer Glasfaserkabel verlegt.

Bernhard Ginter von der Telekom hob die Wichtigkeit des "schnellen Internets" hervor und nahm die Anwesenden unter Zuhilfenahme audiovisueller Medien mit in die Geschichte des Internets. Er zeigte auf, was alles möglich sei. Im Gespräch seien, so Ginter, bereits 200 mbit/s, der Technologiewandel habe stattgefunden. Ein Vorteil von Glasfasern sei beispielsweise die Unmöglichkeit eines Blitzeinschlags bei Gewittern.

Je näher sich der Anwohner am Verteilerkasten befinde, desto besser sei die Übertragungsrate. "Router" ermöglichen das "Smart Home"; vom Fernsehen übers Telefon bis hin zum Kühlschrank könne alles zentral über diesen gemanagt werden. 1176 Haushalte in Fluorn-Winzeln können so versorgt werden. Das "schnelle Internet" gehe in Kürze an den Start.