Nach der Registrierung in Stuttgart werden die Flüchtlinge nach Karlsruhe weitergeleitet. Foto: www.7aktuell.de | Andreas Friedrichs

Zwischen Montag und Dienstagmittag sind in Stuttgart 114 Flüchtlinge angekommen. Eine ungewöhnlich hohe Zahl, die die Bundespolizei vor große Herausforderungen stellt.

Stuttgart - Die Bundespolizei hat zwischen Montag und Dienstagmittag in Stuttgart-Mitte eine ungewöhnlich hohe Zahl an Flüchtlingen aufgegriffen.

Wie die Beamten berichten, kamen in der Nacht bereits 101 Personen mit einem ICE aus München an. Im Laufe des Vormittags sprachen 13 weitere Personen die Polizisten an und baten um Asyl. "Das ist für uns schon ein Kraftakt", sagte eine Sprecherin der Bundespolizei in Stuttgart am Mittag. Laut eines Sprechers des Integrationsministeriums kamen im August dieses Jahres insgesamt 15.000 Asylsuchende nach Stuttgart, über deren Erstanträge teilweise noch entschieden werden müsse. Das sei ein historischer Höchststand.

Flüchtlinge werden weitergeleitet

Der Großteil der Flüchtlinge, die am Montag und Dienstag nach Stuttgart kamen, wurden bisher in die alte Post in der Nähe des Bahnhofs gebracht und dort unter anderem registriert."Wir nehmen Fingerabdrücke und die Personalien der Menschen auf", sagte die Sprecherin der Bundespolizei. Aber die Räume sort seien auch dafür da, dass die geschwächten Flüchtlinge einmal etwas zur Ruhe kommen und - sofern das in diesem Rahmen möglich sei - ein bisschen für sich sein können. Nach den polizeilichen Maßnahmen erhalten die Flüchtlinge einen Anlaufbescheinigung, mit der sie zur Lea nach Karlsruhe weitergeleitet werden. Damit das auch klappt, helfen die Beamten den Aslysuchenden beim Ticketkauf und stellen sicher, dass sie am Stuttgarter Bahnhof das richtige Gleis finden.

Polizei verdoppelt Personal

"Wir haben unser Personal verdoppelt", sagte eine Sprecherin der Stuttgarter Bundespolizei. Die Beamten haben sich auf einen Flüchtlingsansturm vorbereitet, nachdem die Polizei in Ungarn am Montagmittag am Budapester Ostbahnhof die Kontrollen eingestellt und die Bahnsteige zu den Zügen nach Wien, München und Berlin freigegeben hatte. In Rosenheim griff die Bundespolizei danach 190 Flüchtlinge auf, rund 200 reisten weiter nach München.