Winfried Kretschmann unterstützt den Kurs von Angela Merkel in der Flüchtlingsfrage. Foto: dpa

Ministerpräsident Winfried Kretschmann stellt sich in der Flüchtlingskrise hinter Kanzlerin Merkel. Er will sich für europaweit zu vereinbarende Kontingente für Flüchtlinge einsetzen.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat vor einem Scheitern Europas in der Flüchtlingsfrage gewarnt. Es drohe ein Rückfall ins nationale Klein-Klein mit dramatischen Folgen, sagte er am Donnerstag im Landtag in Stuttgart. Niemand dürfe glauben, dass die europäischen Länder mit 28 einzelnen Außenpolitiken in der globalisierten Welt etwas bewegen könnten.

Kretschmann bekräftigte, den Kurs von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingspolitik und das Bemühen um europäische Lösungen zu unterstützen. Merkel hat sich für europaweit zu vereinbarende Kontingente für Flüchtlinge ausgesprochen. Dafür will sich auch Kretschmann einsetzen.

„Natürlich ist eine Kontingentlösung alles andere als leicht umzusetzen“, räumte er ein. Einseitig von Deutschland festgelegte Obergrenzen für Flüchtlinge seien aber unrealistisch und falsch und wären nur mit Mauern, Zäunen und militärisch gesicherten Grenzen umsetzbar. Kretschmann warnte davor, „unausgegorene“ Vorschläge zur Bewältigung der Flüchtlingskrise öffentlich zu machen. Sie verursachten hohe Wellen, trügen aber nicht zur Lösung der Probleme bei und sorgten nur für Zulauf bei Rechtspopulisten.