Vier Windkraftanlagen sind auf dem Hohenlochen zwischen Hausach und Oberwolfach geplant. Foto: Archiv: Weigel

Vorhaben auf Hohenlochen vorgestellt. Räte widersprechen Vorwürfen der Bürgerinitiative.

Fischerbach (cr). Der Fischerbacher Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am Montagabend mit dem Antrag der Ökostrom Consulting auf Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Genehmigung für Windräder auf dem Hohenlochen befasst. Dafür waren Badenova-Geschäftsführer Klaus Preiser, dessen Unternehmen die Anlagen betreiben wollen, und Andreas Markowsky, Chef der Ökostrom-Consult, nach Fischerbach gekommen.

Laut Preiser sind auf dem Hohenlochen zwischen Oberwolfach und Hausach-Einbach vier Windkraftanlagen geplant. Einige wäre von Fischerbach aus zu sehen. Er betonte, dass ein solches Vorhaben nur dann umgesetzt werde, wenn die erforderlichen Gutachten zu Schall, Schatten und Artenschutz es positiv bewerteten. Dies sei beim Hohenlochen der Fall.

Klaus Schmider (CDU) hatte keine spezielle Frage, betonte aber, dass seine Erfahrungen als Geschäftsführer der Genossenschaft Bürgerenergie Fischerbach sich mit den Ausführungen Preisers deckten. "Wir haben das in Fischerbach ja bereits alles hinter uns, die Stimmung ist geteilt. Eigentlich sind alle dafür – so lange sie die Anlagen nicht selber sehen. Aber wir müssen von der Atomkraft weg, deswegen begrüße ich als Gemeinderat die Initiative. Aber es ist auch wichtig, dass der Zubau kanalisiert wird, um Verspargelung entgegen zu wirken", sagte er. Er fände es auch gut, dass nur vier anstatt wie ursprünglich geplant sechs Windräder gebaut würden; so blieben die Berge frei.

Markowsky ergänzte Schmiders Ausführungen: "Überall, wo die Anwohner Erfahrungen mit Windanlagen gemacht wurden, haben sie keine Bedenken mehr", erklärte er.

Harald Bächle (Freie Wähler) wollte Vorwürfe, die in einem Schreiben der Bürgerinitiative "Radlos" geäußert wurden, ausgeräumt wissen. So behaupte die Initiative, dass Abstände nicht eingehalten würden und eine von Preiser gezeigte Fotosimulation nicht der Wahrheit entspreche. "Zuerst einmal gibt es keine expliziten Vorschriften, die den Abstand zwischen Anlagen und Wohnhäusern vorgeben", sagte Markwosky. "Der ergibt sich aus dem Schall- und Schattengutachten." Zu dem Vorwurf der "getürkten" Fotosimulation meinte er: "Das würde man hinterher doch merken und wir würden unsere Glaubwürdigkeit verspielen." "Wenn wir schummeln würden, würde das ganz schnell auf uns zurückfallen und wir sind nicht irgendwo in Hannover", stimmte Preiser zu. Sie würden hier in der Region arbeiten und wären in unmittelbaren Kontakt zu den Bürgern, sie könnten sich nicht verstecken. Die Behauptung, dass die Windkraftanlagen sich nicht rechnen würden, verstand er nicht: "Warum sollten wir in etwas investieren, was sich nicht lohnt?", fragte er.

Andreas Schmalz (Freie Wähler) verstand die Sorgen der Anwohner, gerade der im Außenbereich, schließlich wurden sie auf ihren Anwesen geboren und verbrächten ihr ganzes Leben dort. "Klar, für die verändert sich etwas und diese Veränderung bedeutet etwas", gab Preiser zu. "Vor allem um die Bewohner müssen wir uns kümmern."

Bei einer Enthaltung von Andreas Schmalz stimmte der Gemeinderat der Erteilung der immissionschutzrechtlichen Neugenehmigung für die Windkraftanlagen auf dem Hohenlochen zu.