Die Waldsteinhexen feiern in diesem Jahr ihr 33-jähriges Bestehen. Foto: Waldsteinhexen

Narrentreffen und großer Umzug zum 33-jährigen Bestehen. "Wir sind ein Familienverein."

Fischerbach - Mit einem Narrentreffen und einem großen Umzug feiern die Waldsteinhexen am kommenden Wochenende ihren 33. Geburtstag. "Wir sind ein Familienverein", sagt dessen Vorsitzender Patrick Knupfer.

Angefangen hat bei den Waldsteinhexen – wie bei den meisten Vereinen – alles mit einer Idee und ein paar Freunden, die sie umsetzen wollten. Günter Asberger war derjenige, der die Idee zu den Waldsteinhexen hatte, ganz einfach "weil es damals noch keine Hexen in Fischerbach gab", wie Patrick Knupfer erzählt. Asberger und ein paar Freunde – eine Clique, die sich immer mal wieder traf, um gemeinsam etwas zu unternehmen – wurden die ersten Hexen.

Beim Musikerball in der Brandenkopfhalle hatten sie im Jahr 1984 ihren ersten großen Auftritt. Und der war gleich ein Riesenerfolg – nicht nur, weil sie konsequent umsetzten, was sie sich vorgenommen hatten. "Vor Mitternacht ziehen wir die Masken nicht aus", zitiert Knupfer die elf Gründungsmitglieder, von denen sieben auch heute noch im Verein sind. Die Hexen kamen gut an, trieben Schabernack mit den Gästen und sorgten für gute Stimmung.

"Danach ging es richtig mit den Planungen für die Hexen los, bei denen man sich ein wenig an anderen Zünften orientierte", berichtet Knupfer. In Zusammenarbeit mit einem Bildhauer wurde eine eigene Maske entworfen. Auch ein Name war in Anlehnung an den Gründungsort schnell gefunden: "Waldsteinhexen". "Das war einfach naheliegend", so Patrick Knupfer.

Dann folgten die ersten Besuche bei anderen Zünften. Die Fischerbacher Hexen ließen es krachen. "Die ersten Jahre waren schon extrem", blickt Patrick Knupfer lachend zurück. Die Zunft nahm weiter Form an und bereits Anfang der 90er-Jahre war der Verein auf 50 Mitglieder angewachsen. Heute freuen sich die Waldsteinhexen über 133 aktive und 54 passive Mitwirkende und sie können in ihrer 33-jährigen Geschichte auf viele Highlights zurückblicken. "Die Narrentreffen waren immer Meilensteine, aber gerade das Treffen 2005 war ein Riesenerfolg. Da zehren wir heute noch davon, vor allem finanziell", sagt Knupfer. Dem Vorsatz, niemals einen Kredit aufnehmen zu müssen, sind die Waldsteinhexen bis heute treu geblieben.

Es sind aber nicht nur die großen Ereignisse, die in guter Erinnerung geblieben sind: "Eine Fackelwanderung, eine kleine Veranstaltung mit Förstern am Waldstein, im Jahr 2006 war ganz besonders toll", blickt Knupfer zurück. "Es war kalt, es lag Schnee und mit dem Licht in der Dunkelheit – das war eine unvergessliche, urige und schummrige Atmosphäre."

Auch die kleinen Veranstaltungen genießen die Waldsteinhexen. So gibt es beispielsweise jedes Jahr eine Tagesfahrt als Mitgliederausflug.

Dieses vielfältige Angebot in Verbindung mit der Heimatverbundenheit der Hexen ist wahrscheinlich ein Grund dafür, dass gleich ganze Familien dem Verein angehören. "Wir sind ein Familienverein", betont Knupfer nicht ohne Stolz. Auch wenn Jugendliche bei den Waldsteinhexen erst ab 14 Jahren eine Maske tragen dürfen, liegt der Altersdurchschnitt bei 35 Jahren. Nachwuchssorgen kennen die Waldsteinhexen nicht. "Wir brauchen keine Werbung, die Leute kommen von alleine", so Knupfer. Größer werden will der Verein aber nicht. "Das passt so, wie es momentan ist. Wir wünschen uns nur, dass die Mitgliederzahlen konstant bleiben."

Stolz sind sie auch darauf, dass sie als "Familienverein" nicht über Frauenmangel klagen müssen. Laut dem Vorsitzenden beträgt das Geschlechterverhältnis etwa 40:60 – eine Seltenheit im Kinzigtal. "Bei vielen wollen die Männer halt unter sich bleiben", meint Knupfer.

Doch nicht nur darüber freuen sich die Fischerbacher Hexen. "Wir haben ein gutes Verhältnis zu der anderen Zunft in Fischerbach und machen öfter auch mal etwas zusammen. Und auch die Zusammenarbeit mit dem Rathaus klappt super. Die Angestellten helfen uns immer, wo sie können", berichtet der Waldsteinhexen-Vorsitzende.

Große Pläne für die Zukunft haben die Waldsteinhexen erst einmal nicht. "Einen Narrenkeller oder Narrenbrunnen wird es bei uns nicht geben", stellt er klar. "Nach einer Mitgliederbefragung war man sich einig, dass da die entsprechende Arbeitskraft zur Bewirtung und Saubermachen vorhanden sein muss." Es solle "alles so weiter laufen wir bisher, in einem ruhigen Miteinander", fasst er die Zukunftswünsche der Waldsteinhexen zusammen.