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Bürgermeister-Kandidat Martin Haas hat für Fischerbach viele Ideen

Bereits in Zell, Wolfach und Oberwolfach hat er kandidiert, jetzt will Martin Haas Fischerbachs Bürgermeister werden. Als Rapper "Original OG Roy" hat er mit einem extra für die Wahl geschrieben Song eine eindeutige Botschaft an die Bürger: "Wählt mich!".

Fischerbach. Martin Haas kommt mit dem Fahrrad zur Gedächtniskapelle, die er sich als Treffpunkt ausgesucht hat. Er ist etwas außer Atem, sind es von Wolfach nach Fischerbach doch immerhin zehn Kilometer. Er mag die Kapelle, weil "man von hier aus eine so schöne Sicht auf Fischerbach hat", wie er sagt. Aus diesem Grund hat er den Ort auch für ein Musikvideo zu seinem Rap-Song "Wählt mich!" ausgesucht, den er auf der Video-Plattform youtube online gestellt hat. Warum er glaubt, dass er rappend Stimmen gewinnen kann? "Das ist einfach etwas Besonderes, etwas das hier im Kinzigtal bisher noch nie gemacht worden ist", meint Haas.

Er ist in der Region schon viel herumgekommen, denn der in Wolfach Wohnhafte hat schon in Hausach, Haslach, Offenburg und zuletzt in seinem Wohnort gearbeitet. "Zuerst war ich in Hausach als ungelernter Arbeiter in einem Familienwerk angestellt und habe mich dort bis zum Maschinenführer hoch gearbeitet", berichtet Haas, wenn er nach seinem Lebenslauf gefragt wird. Den Namen des Betriebs möchte er aber nicht nennen.

Schließlich wechselte er mehrmals das Unternehmen und schulte zum Sanitär- und Heizungshelfer um. Dann fing er an, Zeitungen zuzustellen, musste das aus gesundheitlichen Gründen aber aufgeben und wechselte zum Beruf des Lageristen. Gleichzeitig nahm er ein Studium an der Fernuni Hagen auf. Sein Studiengang: Management und Verwaltungsfachwirt. 2012 machte er seinen Abschluss.

Als Haas Anfang dieses Jahrs erfuhr, dass der amtierende Bürgermeister Armin Schwarz bei der Wahl im Oktober nicht mehr antreten würde, bedauerte Haas das: "Das ist sehr schade, er hat vieles in Bewegung gebracht, für Fischerbach war er ein guter Bürgermeister", beschreibt Haas seine Gefühle, als er von dem Rücktritt hörte.

"Hier gibt es zu wenig bezahlbaren Wohnraum"

Doch er sah das als Chance, und beschloss, sich als Nachfolger zu bewerben. Haas mag Fischerbach, da er in seiner Kindheit oft auf den Nillhöfen gewesen sei und weil er viele Bekannte in Fischerbach hat, sagt er.

Das war einer der Gründe, warum er nach einer Wohnung in dem Ort suchte, schon bevor er für das Amt des Bürgermeisters kandidierte. Aber er stellte fest: "Hier gibt es wenig bezahlbaren Wohnraum." Dieses selbst erfahrene Problem hat der deswegen zu einem der Punkte gemacht, die er im Falle seiner Wahl angehen will. Aber das ist noch nicht alles: "In Fischerbach fehlen außerdem ein Jugendhaus, eine Tankstelle, ein Wochenmarkt, eine Döner-Stube und ein Bahnanschluss", zählt Martin Haas einige der Dinge auf, die er für Fischerbach umsetzen will.

Außerdem sei es wichtig, Firmen nach Fischerbach zu holen, um Arbeitsplätze zu schaffen. Von geplanten Großprojekten wie dem Mehrgenerationenhaus hat Haas noch nichts gehört, nachdem es ihm erläutert wurde, findet er das Konzept aber gut.

Um all das umzusetzen, will er die Kenntnisse anwenden, die er sich während seines Studiums an der Fernuni angeeignet hat. Außerdem müsse man als Bürgermeister nur stur bleiben, dann würden die Projekte irgendwann auch umgesetzt, sagt er. "Für anderes wie zum Beispiel den Berliner Flughafen oder Stuttgart 21 wird so viel Geld in den Sand gesetzt, da muss doch auch noch etwas für Fischerbach übrig sein", meint der 54-Jährige.

Politisch sei er nicht direkt aktiv, aber er habe schon oft Gesetzesvorschläge an den Bundestag geschickt, die seinen Angaben nach auch umgesetzt wurden. In der Kommunalpolitik habe er nicht viel Erfahrung, gibt er zu, "aber das läuft ja so ähnlich wie auf Bundesebene ab, nur kleiner", sagt er.

Seine Chancen auf eine Wahl zum Bürgermeister rechnet Martin Haas sich gut aus: "Ich bin Diplomverwaltungsfachwirt und bin bekannt", fasst er die Gründe dafür zusammen.