RSV-Vorsitzender Reinhard Braun (links) und seine Stellvertreterin Melanie Schorn (rechts) verabschiedeten den Kunstrad-Vierer. Das Quartett mit Fenja Graff (von links), Alena Göppert, Verena Schneider und Christiane Schneider findet wegen Abitur und Studium nicht mehr die Zeit zum gemeinsamen Training. Foto: Dorn

Verein blickt bei Versammlung auf verregnetes 2016 zurück / Abschied vom Kunstrad-Vierer

Das Radfahren ist in Fischerbach seit mehr als 100 Jahren aus dem Vereinsleben nicht wegzudenken. Wessen Familie einmal vom Rad-Virus infiziert ist, bleibt dabei. Das wurde in der Generalversammlung am Freitagabend offensichtlich.

Fischerbach. Dafür, dass dies auch weiterhin so bleibt, engagieren sich viele ehrenamtliche Übungsleiter in den Abteilungen Rennrad, Kunst- und Einrad, Mountainbike, Jazztanz, Gymnastik, Nordic Walking, Tischtennis und Wandern. Die Freiluftaktivitäten des Vereins litten 2016 stark unter dem Wetter, Fischerbach als "Sonnenterrasse des Kinzigtals" zeigte sich zumindest an den vom Verein für seine Aktivitäten ausgesuchten Tagen von einer wenig angenehmen Seite. Das ging schon beim Narrentreffen Mitte Januar los, als alle Fischerbacher Vereine gefordert waren, bei starkem Schneefall und arktischen Temperaturen, aber nur wenige Narren in den (beheizten) Festzelten fanden. Die Mountainbike-Gruppe um Ralf Schätzle beklagte im August beim zweiten Nill-Bike-Bergrennen ungemütliches Regenwetter mit Sichtweiten unter 50 Metern im Ziel und als Folge davon eher enttäuschende Teilnehmerzahlen. Die Dienstagsgruppe kämpfte bei ihren Ausfahrten fast wöchentlich mit schlechtem Wetter, nur der Rennrad-Gruppe, die donnerstags unterwegs ist, lachte die Sonne und bescherte der Gruppe sogar einen statistischen Teilnehmerzuwachs von zwei Radlern.

Und selbst die Wandergruppe hatte am Pfingstmontag mit dem Wetter zu kämpfen. Wanderwart Anton Fischer funktionierte die geplante Wanderung rund um Haslach bei Dauerregen zu einer wahren Ochsentour um. Nach der Einkehr im "Ochsen" in Mühlenbach wurden früher als geplant die Autos wieder in Betrieb genommen und die Tour endete mit der Schlusseinkehr im "Ochsen" in Fischerbach.

Unter welchen Witterungsbedingungen die beiden Spitzenfahrer Reinhard Braun und Augustin Bächle ihre Podestplätze erradelt hatten, wurde zumindest nachrichtlich nicht erwähnt. Die Impressionen der beiden durchnässten, verschlammten aber glücklichen Biker belegten jedoch ebenfalls die Theorie eines wettertechnisch eher mittelprächtigen Radjahrs.

Sportliche Erfolge hatten auch die Mädchen der Kunst- und Einradsportgruppe aufzuweisen. Bei den Bezirksmeisterschaften in Gutach konnten ein Meister- und ein Vizemeister-Titel gewonnen werden. Die 25 aktiven Sportlerinnen werden von acht Trainerinnen und Trainern betreut. Kunstradfahren ist ein Sport, der viel individuelle Hilfestellung und damit eine hohe Sportler-Trainer-Relation erfordert. Betreuung erfordern auch die Flüchtlingskinder, die im RSV das (Kunst-)Radfahren erlernen. Von anfänglich vier ist diese Gruppe jetzt auf zehn Kinder angewachsen, einige der Syrer mussten dazu überhaupt erst einmal das Fahrradfahren erlernen.

Höhepunkt für alle jungen Kunstradsportler waren das Kunstradabzeichen und das Schaufahren Ende November – als Hallentermin einer der wenigen RSV-Termine der 2016 unabhängig vom Wetter ein toller Erfolg wurde.

Abschied nehmen hieß es für den Kunstrad-Vierer, der Ende des Jahrs leider auseinander gefallen war. Das Quartett findet wegen Abitur und Studium nicht mehr die Zeit zum gemeinsamen Training und Wettkämpfen.

Indoor-Angebote

Mit der Tischtennis- und der Jazztanz-Gruppe verfügt der Verein inzwischen über weitere Indoor-Angebote. Auch hier vermelden die Übungsleiter steigende Teilnehmerzahlen. Die Jazz-Tanz-Gruppe von Sabine Glöckler ist inzwischen aus der Fischerbacher Fasnet nicht mehr wegzudenken und mittlerweile fester Bestandteil des Dorflebens. Unter diesem Aspekt ist das Legen der Blumenteppiche vor dem ehemaligen Schwesternhaus zu bilanzieren. Ausnahmsweise spielte zur Fronleichnamsprozession das Wetter mit. Über alle Aktivitäten und Gruppen zählte der RSV im Jahr 2016 430 Mitglieder, davon 98 Kinder und Jugendliche.

Neu-Bürgermeister und Alt-Eintracht-Mitglied Thomas Schneider dankte den Verantwortlichen im Verein für den geleisteten Dienst an der Gemeinschaft. Er selbst sei vor 20 Jahren als Zugezogener über die Mitgliedschaft im Radsportverein in Fischerbach heimisch geworden. Als Bürgermeister sei er froh, einen solch aktiven und breit aufgestellten Verein im Ort zu wissen. Was die verständlichen Wünsche des Vereins an die Gemeinde angehe, so sei mit der endlich realisierten Fahrradgarage in der Halle sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht und nach dem jetzt ja möglicherweise bald auch Exponate aus der Motorsport-Zeit wieder ausgestellt werden müssten, sei der Wunsch nach einem Vereins- und Ausstellungsraum nur zu verständlich.

Über die Ehrungen berichten wir morgen.