Beim Neujahresempfang gratulierte Fischerbach zu sportlichen und musischen Erfolgen und würdigte herausragendes ehrenamtliches Engagement. Foto: Agüera-Oliver Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister Schwarz zieht beim 15. Neujahresempfang Bilanz

Von Christiane Agüera Oliver

Fischerbach. Froh über die Kulisse, welche die vielen Besucher im voll besetzten Dach der Vereine boten, hat sich der Fischerbacher Bürgermeister Armin Schwarz beim 15. Neujahresempfang am gestrigen Sonntag gezeigt. Neben den Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Banken, Kirchen, Bildungseinrichtungen, Vereinen und aus dem Ehrenamt waren auch zahlreiche Bürger gekommen.

Höhepunkt 2014 sei die "Neue Ortsmitte Süd" gewesen, erläuterte Schwarz in seinem Rückblick. Neben dem neuen Feuerwehrgerätehaus mit Bauhof und Bürgerbusgarage seien 64 öffentliche Parkplätze geschaffen worden. "Eine Maßnahme, die für Fischerbach bisher einmalig ist", betonte Schwarz, froh, dieses Großprojekt nun abhaken zu können.

Die Sanierung und Erweiterung des Wasserhochbehälters und Wasserversorgung Vordertal, Innensanierung der Aussegnungshalle, die erste Tranche des Eschauer Weges im Bauabschnitt III wurden angegangen und bereits zwei von vier geplanten Spielplätzen realisiert. Die Planungen Kirchenumfeld Nord und Friedhof sind vorangeschritten, das Senioren- und Sozialkonzept MegA (Mehrgenerationenkonzept) auf den Weg gebracht. "Bilanziell autark" will sich die Gemeinde in Sachen Energie aufstellen. Mit der Bürger-Energiegenossenschaft sei man auf dem richtigen Weg und das Bi-direktionale Kalt- Wärmenetz mit Eisspeicher bereits in Betrieb.

875-Jahr-Feier fährt finanzielles Minus ein

Ein voller Erfolg und wichtig fürs Renommee sei die 875-Jahr-Feier mit Veranstaltungen im ganzen Jahreslauf gewesen. "Allerdings hätten es teilweise mehr Besucher sein dürfen", erläuterte Schwarz, warum es untern Strich ein finanzielles Minus gab. 31 Wohnbauplätze in der Sonnenmatte, Trottmatten und Kinzigstraße wurden innerhalb eines knappen Jahres geschaffen.

Weitere können in der Panoramastraße oberhalb Fischerbachs entstehen, blickte Schwarz voraus. So sei die Gemeinde auf einem guten Weg, das erklärte Ziel, die 1800-Einwohnermarke zu knacken. Ende 2014 wohnten 1747 Menschen in Fischerbach, den zwölf Geburten standen zwölf Todesfälle gegenüber, sechs Ehen wurden geschlossen.

Die ersten Flüchtlinge seien integriert, mindestens fünf weitere werden in Fischerbach aufgenommen. Der Bundestagsabgeordnete Peter Weiß (CDU) gab einen Ausblick in die Weltpolitik und Situation in den Krisengebieten.

"Den Flüchtlingen Hilfe anbieten" wünschte sich die Landtagsabgeordnete Sandra Boser (Grüne), dass Menschen wie in Fischerbach eine neue Heimat finden.

Ausblick mit dickem Fragezeichen

Überhaupt zeige sich Fischerbach in vielen Bereichen in einer Vorreiterrolle, fand die Landtagsabgeordnete.

Ein dickes Fragezeichen steht hinter dem, was 2015 kommt. "Ich weiß es nicht so genau, kann es nicht einschätzen, bin verunsichert", machte der Bürgermeister deutlich und spielte auf die jüngsten Unstimmigkeiten im Gemeinderat bezüglich der Kommunalbau-Gesellschaft an (wir berichteten).

"Demokratische Niederlagen nehme ich sportlich", betonte Schwarz, doch hier sei "ein Zug in voller Fahrt gebremst worden".

Die Entscheidungen konnte er nicht nachempfinden, war doch zuvor bei der Aufsichtsratssitzung der Kommunalbau dafür und kurz darauf in der Gemeinderatssitzung dagegen gestimmt worden.

Ziel sei es nun, "die politische Atmosphäre wieder ins Lot zu bringen und zu einer guten Sach- und Fachpolitik zurückzukehren", so Schwarz. Schließlich hätten alle einen Eid geschworen und würden nicht entscheiden, um persönliche Empfindlichkeiten auszutragen.

"Es bedarf noch vieler persönlicher Gespräche, die jetzt in diesem Moment beginnen", fand der Bürgermeister versöhnliche Worte und lud anschließend zur Neujahrssuppe ein.