Interessiert hörten die Grundschüler Helena Gareis zu, die von der Arbeit des Hospizdienstes berichtete. Foto: Agüera Oliver

Lotta und Tom informieren über "LebensLauf". Geld kommt Förderverein des Kinder- und Jugendhospizdienstes zugute

Fischerbach - Kurz vor den Sommerferien, am 25. Juli, planen die Fritz-Ullmann-Grundschule in Fischerbach und die Wackelzahngruppe des Kindergartens Wunderfitz wieder einen "LebensLauf". Die Spende kommt diesmal dem Förderverein des Kinder- und Jugendhospizdienstes Ortenau (KiJu) zugute.

Dass die Schüler der Klassen eins bis vier schon gestern informiert wurden, wofür der Spendenlauf dieses Mal gedacht ist, hatte einen guten Grund: "Es soll genügend Zeit bleiben, um für die Aktion zu werben und auch für die Kinder, um zu trainieren", erklärte Schulleiter Ralf Prantner.

Helena Gareis, unter anderem Koordinatorin und Einsatzleiterin beim KiJu, berichtete von der Arbeit des Hospizdienstes. Mit dabei hatte sie die beiden Handpuppen Lotta und Tom, die auch während ihrer Arbeit mit kranken oder trauernden Kindern eine wichtige Rolle spielen. Interessiert hörten die Grundschüler zu und einige berichteten, dass sie selbst schon um einen Menschen oder ein Tier getrauert haben. "Was machst du mit dem Geld", wollte ein Kind wissen, ein anderes, ob die "Hospiz-Krankheit" ansteckend sei. Geduldig und mit viel Einfühlungsvermögen erzählte Helena Gareis von ihrer Arbeit. Derzeit betreue der KiJu mit ihr und 17 ehrenamtlichen Helfern rund 50 trauernde und acht kranke Kinder.

Sponsor kann beim "LebensLauf" jeder sein. "Es funktioniere nach dem Solidaritätsprinzip, die ganze Klasse ›reißt sich beim Rennen ein Bein aus‹ und jeder Einzelne im Team ist wichtig", erklärt Ralf Prantner.

Klassenweise werden die erlaufenen Kilometer jedes Schülers addiert und mit dem vom Sponsor vorher ausgelobten Spendenbetrag multipliziert. Die rund zehn Wackelzahlkinder und Erstklässler werden jeweils zehn Minuten auf die Strecke geschickt, die Zweitklässler laufen 20 Minuten und die Schüler der dritten und vierten Klasse sind jeweils 30 Minuten unterwegs. "In den vergangenen "LebensLäufen" kamen immer zwischen 3000 Euro und 4000 Euro zusammen", berichtete der Schulleiter. Bei rund 80 jungen Läufern sei dies enorm. Seit etwa zehn Jahren findet im zweijährigen Rhythmus ein solcher Spendenlauf für einen sozialen Zweck statt.

"Mit dieser Aktion wollen wir einen kleinen Beitrag leisten", heißt es auf dem Informationsblatt der Grundschule, auf dem genau erklärt ist, wie der LebensLauf funktioniert. "Ein schöner Anreiz, um für den guten Zweck viele Kilometer zu laufen", fand auch Andras Imhof.

Wer schon vorher spenden möchte, kann dies unter dem Kennwort "Aktion LebensLauf" auf eines der von der Gemeinde Fischerbach eingerichteten Treuhandkonten tun. Diese sind bei der Volksbank Kinzigtal IBAN: DE48 6649 2700 0090 4003 04 und bei der Sparkasse Haslach-Zell IBAN: DE66 6645 1548 0000 0112 21.

Zweck des Fördervereins ist die Förderung der Hospizarbeit des Kinder- und Jugendhospizdienstes Ortenau. Dieser begleitet schwerkrane, lebensverkürzend erkrankte und sterbende Kinder und Jugendliche mit ihren Familien sowie trauernde und pflegende Kinder und Jugendliche. Die Hilfe steht dem kranken Kind, den Geschwistern, den Eltern sowie allen Menschen im näheren Umfeld offen. Die Kinder- und Jugendtrauerbegleiter des Hospizdienstes beraten Betroffene in der schwierigen Lebensphase umfassend, koordinieren Hilfen, betreuen kranke Kinder und Geschwisterkinder, bieten Gespräche für alle Beteiligten an und begleiten Kinder und Jugendliche in der Trauer in Einzelgesprächen oder in Kindertrauergruppen. Als Bausteine der Trauerarbeit werden verschiedene Freizeitaktivitäten angeboten. Die Angebote sind für die Familien kostenfrei und stehen, unabhängig von Weltanschauung, Religion und Nationalität, allen Betroffenen offen. Weitere Informationen gibt es unter www.kinderhospizdienst-ortenau.de oder unter Telefon 0781/97 06 96 26.