Die »Faire Milch« soll über die »Fair Food« Genossenschaft vertrieben werden. Investierende Mitglieder können Landwirte und Verbraucher gleichermaßen werden. Foto: Störr

Änderungen bei Regionalversammlung des BDM vorgestellt. Vertrieb durch Genossenschaft.

Fischerbach - Die "Faire Milch" ist eine Marke des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) und steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Die Änderungen sind bei der Regionalversammlung vorgestellt worden.

Die "Faire Milch" ist eine europäische Marke, die es mittlerweile – neben Deutschland – in fünf weiteren Ländern gibt. Derzeit ist sie als ein Liter H-Milch-Version mit 1,8 Prozent oder 3,8 Prozent Fettanteil und außerdem als 0,25 Liter Trink-Schoki erhältlich. "Was sie besonders auszeichnet ist die Fairness und Authentizität sowie die hohe Form der Glaubwürdigkeit", erklärte Vorsitzender Romuald Schaber, der gleichzeitig als Präsident des europäischen Dachverbands fungiert, im Fischerbacher Gasthaus Ochsen.

Mit zwei Änderungen soll die "Faire Milch" jetzt großflächig Fuß fassen. Die erste Neuerung betrifft die Bestellung via Internet, die sich "zeitsparend, bequem und unkompliziert" gestalte, so Schaber. "Für uns ist es wichtig, flächendeckend ins Gespräch zu kommen."

Die zweite Neuerung ist die Auslieferung auf sogenannten Düsseldorfer Paletten, was kleinere Einheiten von 15 oder 30 Kartons á zwölf Packungen ermögliche. "Dadurch wird eine gemischte Sortenlieferung zu einem günstigeren Preis möglich." Die Anlieferung erfolge direkt via Spedition und sei nicht mehr an die Auslieferung über ein Zentrallager gebunden. Dadurch würden sich potenzielle Abnehmer wie Schulen, Kantinen, Getränkemärkte oder Bäckereien ergeben, die vorher aufgrund der Mindestmenge nicht erreicht werden konnten.

Allerdings könne der Verband finanziell nicht mehr das Bisherige leisten. "Der Umsatz muss aber verdreifacht werden, um in den ›schwarzen Bereich‹ zu kommen." Deshalb sei jetzt die "Fair Food" Genossenschaft gegründet worden, in der es ordentliche und investierende Mitglieder gibt. Als ordentliche Mitglieder können Milcherzeuger einen bis zehn Anteile der Genossenschaft im Wert von 500 Euro erwerben, die sich den Bedingungen der "Faire Milch" verpflichten. Sie bekommen ihre Einlage mit zwei Prozent verzinst und über das Poolmodell eine Ausschüttung, auch wenn sie noch keine Milch an die Genossenschaft abliefern. Investierende Mitglieder können Landwirte oder Verbraucher sein, die ihre Einlage verzinst bekommen.

"Der Vorteil für die Bauern liegt klar auf der Hand", warb Schaber für einen Beitritt. In erster Linie sei es eine Hilfe zur Selbsthilfe, deren Erfolg nicht von Politikern abhänge. Der direkte Kontakt, die Transparenz und das Engagement für das eigene Produkt würden am Ende auch einen finanziellen Nutzen bringen.

Weitere Informationen: www.bdm-verband.de