Musik- und Trachtenkapelle Fischerbach spielt vor begeisterten Publikum hochkarätige Werke. Solist Christoph Moschberger glänzt.
Fischerbach - Das Jahreskonzert der Fischerbacher Musik- und Trachtenkapelle hat einen besonderen Glanz in die Vorweihnachtszeit gebracht. Dirigentin Melanie Huber hatte für ihr Abschiedskonzert ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt, das die Musiker hervorragend interpretierten. Am Ende des Abends gab es dann sogar zwei Mal stehende Ovationen für die Kapelle und ihre Dirigentin.
Mit der "Fanfaria" von Javier Pérez Garrido servierte das Orchester einen ersten Vorgeschmack. Moderator Martin Schmid hatte das Konzert als "Galadiner" aufbereitet, bei dem es vom "Sturm im Wasserglas" über das "Philippinische Klarinettensolo an bunten Salatvariationen" bis hin zum "Klang-Parfait auf Melodien-Carpaccio" an nichts fehlte. Für Nachwuchsschlagzeuger André Schmid war es das erste Jahreskonzert im Gesamtorchester, für Flügelhornist Theodor Schmid nach 59 Jahren das Letzte.
"Chefköchin" Melanie Huber hatte sich mit "Kyrill – der Sturm" eine große Komposition von Otto M. Schwarz vorgenommen und sehr gut umgesetzt. Von der harmonischen Ruhe vor dem Sturm, dem einsetzenden Regen, dem Sirenengeheul, dem hektischen Chaos und der großen Verwüstung bis hin zur Hoffnung auf eine Zukunft waren die Register stark gefordert.
Das Fischerbacher "Eigengewächs" Philipp Vetter bewies sein außergewöhnliches Talent an der Klarinette, in dem er die Titelmelodie zu "Schindlers Liste" in der Version von Hans Zimmer virtuos interpretierte. Durch schwarz-weiß Bilder des Filmes, die über die Leinwand präsentiert wurden, intensivierte sich das Hörerlebnis.
In sechs kurzen Sätzen ging es auch auf eine musikalische Flugreise mit ersten Erfahrungen eines jungen Piloten. Die atemberaubenden Aussichten, Turbulenzen und der aufziehende Sturm forderten das ganze Orchester heraus. Musikalisch ideenreich ging es in die Weite Nordirlands, wo sich die Klangvielfalt der Fischerbacher Kapelle entfaltete und durch einzelne Soli Akzente gesetzt wurden. Die Oboe von Nora Schmider verlieh dann der Titelmelodie von "La Califfa" eine besondere Note.
Und besondere Noten entlockte dann auch Stargast Christoph Moschberger seiner Trompete. Mit einer unglaublichen Energie verlieh er seinen Improvisationen einen besonderen Glanz, bekam immer wieder Szenenapplaus und ließ sich vom Publikum feiern. Nach einem James-Bond-Medley wurde dann als Dessert das Musikstück zum Thema des Abends gespielt: "Music was my first love – and it will be my last." Das Orchester lief noch einmal zur Höchstform auf – und erntete am Ende stehende Ovationen. Das Publikum erklatschte sich mehrere hochkarätige Zugaben und ließ sich von Melanie Hubers Klarinettensolo noch einmal zu stehenden Ovationen hinreißen.