Ausschlussgrund "Auerhuhn" geklärt / Bürger-Energie Fischerbach steht kurz vor Eingetragung als Genossenschaft

Fischerbach (red/am). Die Bürger-Energie Fischerbach in Gründung kann das zweite Bürgerwindrad auf dem Nillkopf bauen. Laut Mitteilung der Verantwortlichen haben die Behörden grünes Licht gegeben.

"Die Planungen können beginnen", freut sich der geschäftsführende Vorstand Andreas Heizmann. Neben dem bidirektionalen Kälte-Wärme Netz im Neubaugebiet Karl-May-Weg II/III starten somit nun auch die Planungen und das konkrete Antragsverfahren für das zweite Bürgerwindrad auf dem Nillkopf. Nach jahrelangen Diskussionen um die Auswirkungen dort haben die Behörden bei einer Vorantragskonferenz hinsichtlich der Auerhuhnthematik grünes Licht gegeben.

"Mit dem jetzt geplanten großen Windrad auf dem windstarken Nillkopf ersparen wir der Landschaft die Auswirkungen von achteinhalb Windrädern in der Dimension des bestehenden Bürgerwindrads", meint Bürgermeister Armin Schwarz. Rund 20 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr werden durch das insgesamt 197 Meter hohe und 7,5 Mega-Watt starke zweite Bürgerwindrad erwartet. Das bestehende Bürgerwindrad Brandenkopf mit 99,6 Metern Höhe, einem Rotordurchmesser von 58 Metern und einer Nennleistung von einem Mega-Watt erzeugt rund 2,3 Millionen Kilowattstunden pro Jahr und kostete 2002 rund 1,25 Millionen Euro.

"Wir schlagen mit der Planung des rund 15 Millionen teuren Bürgerwindrad auf dem Nillkopf ein neues Kapitel der interkommunalen Zusammenarbeit auf", findet Armin Schwarz. Laut dem neuen Landesplanungsgesetz muss jede Gemeinde einen substanziellen Beitrag aus Windenergie zum Klimaschutz beitragen. Fischerbach möchte das Windpotential seiner Gemarkung zur Minimierung des Eingriff in das Landschaftsbild Gemeinden mit weniger windstarken Standorten zur Verfügung stellen.

Die Genossenschaft Bürger-Energie Fischerbach in Gründung wird hierzu künftig eine Wind-Betreibergesellschaft ausgliedern und hieran die Mehrheit halten. "Wie beim bestehenden Bürgerwindrad Brandenkopf", vergleicht Andreas Heizmann. An der noch zu gründenden "GmbH & Co. KG" können sich Kommunen, örtliche Energieversorger, Firmen und Private direkt beteiligen. An der Bürger-Energie Fischerbach besteht schon die Möglichkeit, sich zu beteiligen und dadurch einen Anteil am zweiten Bürgerwindrad auf dem Nillkopf zu erwerben.

Die Bürger-Energie Fischerbach in Gründung hat die Zulassung des baden-württembergischen Genossenschaftsverbands erhalten, steht kurz vor der Eintragung ins Register und zählt derzeit 62 vorläufige Mitglieder mit einem Genossenschaftskapital in Höhe von 462 000 Euro.