So könnten sich die zwei Windräder auf dem Nillkopf vom Gasthaus "Krone" im Fischerbacher Vordertal aus gesehen einmal dem Blick des Betrachters zeigen. Foto: Fotomontage: Windkraft Schonac

Im Herbst könnte Genehmigung für die beiden Anlagen vorliegen. Projekte werden erneut bei Termin vorgestellt.

Fischerbach - Die Voraussetzungen für zwei neue Windräder auf dem Fischerbacher Nillkopf sind geschaffen, einzig die Genehmigung lässt auf sich warten. Gründe dafür gibt es verschiedene. Andreas Heizmann und Klaus Schmieder informierten als Geschäftsführer der Bürgerwindräder Nillkopf während eines Ortstermins.

"Es handelt sich hier um einen der allerbesten Standorte des Landes, die Erschließung und der Netzanschluss verursachen aber enorme Kosten", erklärt Klaus Schmieder. Die Gesamtkosten des Großprojektes werden bei geschätzten 23 bis 25 Millionen Euro liegen. Und woher die Anschluss- und Erschließungskosten von bis zu drei Millionen Euro kommen, wird bei der Anfahrt zum Ortstermin schnell klar.

Die schmale Straße Richtung Waldstein und die Waldwege bis zum Schwarzenbach-Sattel sollen nach der Baugenehmigung von den Betonmischern genutzt werden, die 700 bis 800 Ladungen für das Fundament eines Windrades heranschaffen werden. Die Wege im Staatswald, die derzeit für die Holzabfuhr genutzt werden, müssten teilweise befestigt und entsprechend präpariert werden.

"Diese werden natürlich erst gerichtet, wenn die Genehmigung zum Bau der Windräder vorliegt", betont Schmieder. Die großen Bauteile der Windkraftanlagen sollen dann über die Gemeindeverbindungsstraße in Richtung Nillkopf gefahren werden. Während der südliche Standort bereits gesichert ist, erklärte Andreas Heizmann am möglichen Standort des nördlichen Windrades die geplante Anlage Enercon 126, von der es in Baden-Württemberg bisher noch keine gibt.

Südlicher Standort ist bereits gesichert

"Nabenhöhe beträgt 135 Meter, mit den Rotoren wird sie etwa 200 Meter hoch", berichtet Heizmann. Die Nennleistung betrage 7,5 Megawatt pro Windrad. Beide erzeugen zusammen etwa 30 Millionen Kilowatt-Stunden pro Jahr. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 1000 Kilowattstunden pro Haushalt reiche der erzeugte Strom für entsprechend viele Menschen.

Das entspreche dem Grundgedanken von wenigen großen und leistungsstarken Anlagen bei relativ geringem Eingriff ins Landschaftsbild und könnte durchaus Vorbildcharakter für andere Standorte haben. Trotzdem sei es notwendig, eine etwa Sportplatzgroße, ebene Fläche zu schaffen. Das gehe nicht ohne Erfüllung der artenschutzrechtlichen Vorgaben und erheblicher Ausgleichsmaßnahmen.

Bis auf die Zufahrtswege werde sich der Wald »aber relativ schnell wieder renaturieren«. Dass gerade über den nördlichen Standpunkt die analoge Richtfunkstrecke der Feuerwehr liege, erschwere die Genehmigung zusätzlich. Durch die Gesetzesänderungen für erneuerbare Energien könnten zusätzliche Kosten auf die Windradbetreiber zukommen, mit der Novellierung wird im August gerechnet

"Bis jetzt haben wir beste Voraussetzungen für eine Genehmigung", ist Schmieder sicher und zählt auf: Die Überprüfung der Standorte durch Windmessungen ist abgeschlossen, die Pool-Vereinbarungen mit den Grundstückseigentümern sind unterzeichnet, die Zuwegung zu den Standorten scheint machbar, die technischen Probleme mit der Auswahl der Anlagen sind gelöst und auch die Auerhuhn- und ornithologischen Vorgaben werden umgesetzt.

Die Genehmigung könnte bis August oder September vorliegen, dann werde es auch Verhandlungen mit dem Anlagen-Lieferanten geben. "Wir engagieren uns für diesen zukunftsträchtigen Windpark, weil er in Zukunft seinen Teil zur energieautarken Gemeinde Fischerbach beitragen kann", sagen Schmieder und Heizmann unisono.

Weitere Informationen: www.buerger-energie-fischerbach.de