Kalendarisch beginnt der Frühling. Doch während es in den Tälern warm wird, ist der Feldberg noch mitten in der Skisaison. Die Liftbetreiber auf der Alb können da nur neidisch dreinblicken. Foto: Patrick Seeger/dpa

Während es in den Tälern warm wird, ist der Feldberg noch mitten in der Skisaison. Lange Gesichter bei den Liftbetreibern auf der Alb.

Feldberg - Trotz frühlingshafter Temperaturen in weiten Teilen Baden-Württembergs rechnet der Feldberg im Südschwarzwald auch in den kommenden Wochen mit Skifahrern. Für Wintersport liege rund um den 1493 Meter hohen Gipfel noch genügend Schnee, sagte Bürgermeister Stefan Wirbser (CDU) zum kalendarischen Frühlingsanfang am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Auf der Schwäbischen Alb können die
Liftbetreiber von solchen Bedingungen nur träumen. Dort ist der Winter diesmal fast komplett ausgefallen.

Je nach Wetterlage werde die Wintersportsaison auf dem Feldberg bis zum Ende der Osterferien am 27. April dauern, sagte Wirbser. Mit derzeit bis zu 35 Zentimetern gebe es eine solide Schneedecke, zudem solle es wieder schneien. Der Feldberg ist das größte und bedeutendste Skigebiet in Baden-Württemberg.

Die Lifte starteten bereits Mitte November. Der Feldberg ist damit deutschlandweit das Skigebiet mit der längsten Saison. „Mit mehr als 400.000 Skifahrern und einem Umsatz von 6,5 Millionen Euro können wir schon jetzt eine positive Bilanz ziehen“, sagte Wirbser. „Wir liegen im oberen Drittel der vergangenen zehn Jahre.“ Die Wetterprognosen für eine Saison bis weit in den April seien positiv. „Wir sind eines
der wenigen Gebiete, die durchgehend genügend Schnee haben.“

Viele Gäste sind auch von der Schwäbischen Alb auf den Feldberg ausgewichen. Denn auf der Alb war Schnee in diesem Winter Mangelware. „In manchen Ecken sind die Lifte kein einziges Mal gelaufen“, sagte die Sprecherin des Tourismusverbands, Sabine Hellner. Mehrere Betreiber hätten berichtet, dass es einen solchen Totalausfall noch nie gegeben habe.

Etwas besser hatten es nur Lifte, die die Piste mit künstlichem Schnee präparieren konnten. Doch auch für den Einsatz der Schneekanonen war es die meiste Zeit des Winters zu warm. Am Skilift Donnstetten (Kreis Reutlingen) konnten Wintersportler an 12 Tagen Ski fahren, in Laichingen (Alb-Donau-Kreis) waren es 9 Tage. „Das reicht nicht annähernd aus, um die Kosten zu decken“, sagte Kurt Pöhler von der Laichinger Skiliftgesellschaft. In Albstadt-Ebingen (Zollernalbkreis) lief der Lift immerhin an 19 Tagen.

In Tailfingen wird der Lift auf Sommerbetrieb umgestellt

„Die Liftbetreiber hoffen nun darauf, dass der nächste Winter wieder besser wird“, sagte Hellner. Allerdings habe es auf der Alb immer schon schneearme Winter gegeben. Einige Betreiber haben sich
deshalb längst ein zweites Standbein im Sommer aufgebaut. In Albstadt-Tailfingen werde der Lift an diesem Samstag auf Sommerbetrieb umgestellt - dann werden statt Wintersportlern Mountainbiker den Berg hoch gezogen, die dann über die Downhill-Strecke ins Tal zu rasen.

Der Feldberg hingegen wirbt weiterhin als „Schneeinsel“ um Wintersportler. Auch für die kommende Saison wird bald investiert, sagte Bürgermeister Wirbser. Voraussichtlich im Mai beginnen die Arbeiten zum Bau eines Parkhauses am Skigebiet. Es soll im kommenden Jahr eröffnet werden. Kosten: 15 Millionen Euro.