Beim ersten Feldberger Vogel-Tag können Interessierte die heimische Vogelwelt auf Deutschlands höchstem Mittelgebirgsgipfel unter fachkundiger Leitung beobachten. Foto: sb

Freizeit-Trip: Der erste Feldberger Vogel-Tag bietet am Samstag, 4. Juni, Aktionen für Jung und Alt.

Feldberg - Amsel, Drossel, Fink und Star kennt jeder. Aber wie steht es um Bergpieper, Dreizehenspecht, Alpenringdrossel und Zitronenzeisig?

Beim ersten Feldberger Vogel-Tag können Interessierte die heimische Vogelwelt auf Deutschlands höchstem Mittelgebirgsgipfel unter fachkundiger Leitung beobachten.

Um die besonderen Vogelarten im Naturschutzgebiet Feldberg kennenzulernen, findet für interessierte Laien, Hobbyornithologen sowie Familien mit Kindern ein ganztätiges Aktionsprogramm am "Haus der Natur" statt. Damit möchten die Veranstalter, Naturschutzzentrum Südschwarzwald, Naturschutzbund Deutschland (Nabu) sowie die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA), auf das spannende Hobby "Birdwatching" – auf deutsch Vogelbeobachtung – aufmerksam machen und zugleich die einmalige Vogelwelt auf dem Feldberg vorstellen.

Auf der "subalpinen Insel" sind einige Exoten heimisch

Die Vogelbeobachtung (auf Neudeutsch "Birding") auf dem Feldberg wird immer beliebter. Da die Vogelstimmenwanderungen in den vergangenen Jahren sehr gut besucht waren, gab das letztlich den Ausschlag, einen Vogel-Tag durchzuführen, sagt Hubertus Ulsamer vom Naturschutzzentrum. Denn auf dem Feldberg als "subalpiner Insel" sind einige Exoten heimisch. Dazu zählt der Zitronenzeisig, der hauptsächlich im Alpenraum beheimatet ist und Gebiete in einer Höhe von mehr als 1100 Metern besiedelt.

Eine ganz seltene und nur noch auf dem Feldberg anzutreffende Spezies ist der Bergpieper. Weil der Schnee wegen des Klimawandels immer früher wegtaut, ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese Vogelart in Baden-Württemberg verschwunden ist.

Die Ringdrossel fühlt sich ebenfalls in der Gebirgswelt des Feldbergs im Hochschwarzwald wohl. Der Vogel, etwas kleiner als eine Amsel, ist an seiner halbmondförmigen weißen Zeichnung auf der Brust erkennbar. Sein Singen ist nur in den frühen Morgenstunden und während der Abenddämmerung zu hören. Der Zugvogel kehrt bereits im März aus seinen Winterquartieren zum Feldberg zurück und baut gerne in Fichten in bis zu zwölf Metern Höhe sein Nest.

Bereits vom Feldberg verschwunden war der Dreizehenspecht. Glücklicherweise hat sich hier eine neue Population, wahrscheinlich durch Zuzug aus der Alpenregion, gebildet. Und natürlich ist auf dem Feldberg der Urvogel des Schwarzwaldes, das Auerhuhn, heimisch.

Am Samstag, 4. Juni, stehen interessante Exkursionen und Mitmachaktionen auf dem Programm. Früh aufstehen lohnt sich: Wenn die ersten Sonnenstrahlen den Gipfel des Feldbergs erreichen und Vogelgezwitscher den neuen Tag ankündigt, ist das ein eindrückliches Naturerlebnis.

Bereits ab 6 Uhr können Teilnehmer mit Experten wandern

Aber was pfeift denn da? Und wer ist der kanariengelbe Vogel, der dort auf dem Baum sitzt? Bei der Vogelstimmenwanderung ab 6 Uhr früh mit Stefan Büchner vom Naturschutzzentrum Südschwarzwald lernt man die Gesänge der einheimischen Vögel kennen. Treffpunkt ist um 6 Uhr am Haus der Natur, die Wanderung für Personen ab zehn Jahren dauert etwa dreieinhalb Stunden. Sebastian Schröder-Esch vom Naturpark Südschwarzwald leitet eine etwa sechsstündige Wanderung von Kirchzarten zum Feldberg, bei der unterschiedliche Lebensräume der am Feldberg beheimateten Brutvogelarten beobachtet werden.

Ab 10 Uhr bietet Christoph Hercher von Birdingtours eine zweistündige Wanderung zwischen Gipfel und Bannwald an, bei der die Brut- und Nahrungshabitate unterschiedlicher Vogelarten vorgestellt werden. Für Kinder ab fünf Jahren bietet die Auerhuhn-Olympiade im Wichtelwald viel Spaß. Die Jungen und Mädchen sollen so den Lebensraum und die Lebensgewohnheiten der Auerhühner kennenlernen. Ab 14 Uhr nimmt Helmut Opitz vom Nabu Interessierte auf eine zweistündige Wanderung rund um den Feldberggipfel und vermittelt wissenswerte Fakten zur Vogelwelt im subalpinen Raum. Zur selben Zeit findet im Haus der Natur eine Mitmachaktion für Kinder ab sechs Jahren statt, bei der auf spielerische Weise die Vogelwelt erkundet wird. Ganztägig von 10 bis 17 Uhr gibt es im "Haus der Natur" verschiedene Aktionen: Vogelnistkästenbau (gegen Unkostenbeitrag), Kinder werden als Auerhühner geschminkt, Vogel-Quiz, Vögel zeichnen oder malen (gegen Eintrittsgebühr).

Damit die scheuen Spechte, Pieper und Zitronenzeisige mit eigenen Augen beobachtet werden können, stehen an unterschiedlichen Standorten spezielle Spektive, die von fachkundigen Ornithologen betreut werden. Die genauen Standorte sind am "Haus der Natur" aufgelistet und können gut zu Fuß erreicht werden.

Den Abschluss bildet der Vortrag "Vögel des Hochschwarzwalds" von Helmut Opitz (Nabu), der um 17.30 Uhr beginnt. Das Programm findet bei jedem Wetter statt. Wetterfeste Kleidung und gutes Schuhwerk werden vorausgesetzt. Rucksackverpflegung, Feldstecher und Bestimmungsbücher dürfen mitgebracht werden. Die Teilnahme an den Exkursionen und Vorträgen ist, sofern nicht anders angegeben, frei. Es wird um Anmeldung unter info@naturpark-suedschwarzwald.de oder unter Telefon 07676/93 36 10 gebeten, da die Teilnahmezahl begrenzt ist.

Weitere Informationen: www.feldberger-vogeltag.de