Am ersten Tag des Feinstaubalarms war auf der B14 in Sachen Stau alles beim Alten. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Freiwillige Maßnahmen helfen anscheinend nicht weiter: Trotz Appells an die Bürger ihr Auto stehen zu lassen, wurden am ersten Tag des Feinstaubalarms die Werte massiv überschritten.

Stuttgart - An einer der Hauptverkehrsachsen im Stuttgarter Talkessel ist der Feinstaubgrenzwert am ersten Tag des Feinstaubalarms massiv überschritten worden. Von den gesundheitsschädlichen Partikeln seien am Montag durchschnittlich 89 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen worden, wie die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz am Dienstag bekanntgab. In der Stadt wird immer wieder der EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft überschritten.

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Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ruft zu Geduld auf. „Ich finde nicht, dass man schon nach dem ersten Tag alles in die Tonne treten muss“, sagte er am Dienstag. „Mit Verboten und Geboten muss man sparsam umgehen und sehr plausibel, nachdem man andere Dinge vorher versucht hat.“ Nach Worten des Regierungschefs ist es richtig, dass die Stadt erstmal auf Freiwilligkeit setzt. „Wenn das nicht klappt, muss man sich mehr überlegen“, sagte Kretschmann. „Was funktioniert denn schon nach dem ersten Tag bei solch weitgehenden Fragen.“

Weil der Deutsche Wetterdienst für die gesamte Woche einen schlechten Luftaustausch vorhergesagt hat, hatte Stuttgart als erste deutsche Stadt bis diesen Donnerstag Feinstaubalarm ausgerufen. Einwohner und Pendler sollen freiwillig vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen oder sich mit dem Rad oder zu Fuß bewegen. Stuttgart muss die Belastung der Luft mit Schadstoffen reduzieren, da ansonsten Millionenstrafen der EU drohen.