Das erste Etappenziel ist erreicht: Das Überfliegerteam des TSV Dennach hat auch den letzten Spieltag der regulären Runde der 1. Bundesliga Süd ohne Niederlage überstanden. Nach den beiden Siegen am Samstagnachmittag am Calwer Aischbachweg hatten die Dennacherinnen Grund zum Anstoßen. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Faustball: TSV Calw muss gegen TV Bretten hart kämpfen und fährt als Tabellenzweiter zur DM-Endrunde nach Norddeutschland.

Drei Wochen vor dem Weltpokal und vier Wochen vor der Endrunde um die deutsche Meisterschaft haben die Faustball-Frauen die reguläre Runde der 1. Bundesliga Süd mit 32:0 Zählern ohne Punktverlust abgeschlossen.

Als Tabellenzweiter der 1. Liga Süd wird die Mannschaft des TSV Calw am 13./14. August im niedersächsischen Bredstedt die Endrunde in Angriff nehmen.

Der letzte Spieltag der 1. Liga Süd hatte für die Faustballfans nochmals ein Highlight bereit gehalten. Im Calwer Aischbachstadion kam es zum Kräftemessen zwischen dem TSV Calw und dem schon als Südmeister feststehenden TSV Dennach. TSV Calw – TSV Dennach 1:3 (11:8, 10:12, 4:11, 8:11). Das "Beste im Süden" wurde vor dem besten Saisonbesuch vor allem in den ersten zwei Sätzen den Erwartungen voll auf gerecht. Beim 11:8 und 10:12 erlebten die Zuschauer einen Schlagabtausch auf hohem Niveau zwischen den beiden Nationalspielerinnen Steffi Dannecker und Sonja Pfrommer – anfänglich mit Vorteil Dannecker, die allerdings bei den Hessestädterinnen ohne Henriette Schell und Alica Erlenmayer die Last des Angriffs alleine tragen musste.

Wenn sie aus dem Spiel genommen wurde, versuchten sich Samantha Lubik und Lisa Kübler im Rückschlag, was jedoch nur vereinzelt zu Punkten führte. Auf der Gegenseite sah sich Trainer Rudolf Reuster nach dem Ausfall von Annkatrin Aldinger zum Experimentieren gezwungen. Die Anfangsformation mit Pfrommer, Wahl, Anna-Lisa Aldinger, Jasmin Fischer und Sophia Scheidt hielt nur einen Satz. Dann wechselte Anna-Lisa Aldinger ins Zuspiel, Jasmin Fischer in die Abwehr, und fortan tat sich der TSV Calw schwer. Mit 12:10 schaffte der TSV Dennach den Ausgleich und zog im dritten Satz schnell mit 7:2 weg. Unsicherheiten in der Calwer Abwehr, Eigenfehler bei Stephanie Dannecker, nach gerade mal neun Minuten war das Spiel kippt. Selbst als der Dennacher Trainer seine Zweitschlägerin Christian Grüneberg im vierten Satz einwechselte und diese zur allgemeinen Überraschung in die Abwehr beorderte, änderte sich nichts mehr an der Dominanz der Dennacherinnen. Über 8:5 und 9:7 kündigte sich das Ende des Gipfeltreffens an, das Sonja Pfrommer mit dem Matchball zum 11:8 zum 3:1- Endstand perfekt machte. TSV Dennach – TV Bretten 3:0 (11:3, 11:5, 11:4). Im zweiten Spiel konnte es sich der Südmeister leisten, den TV Bretten im "Halbgasmodus" zu zerlegen. Beim ungefährdeten Dreisatzerfolg kam auch Nachwuchstalent Tabea Kälber hinten links zum Einsatz. TSV Calw – TV Bretten 3:1 (9:11, 11:9, 11:7, 11:7). So viel war schnell klar: Der Tabellenfünfte war nicht gewillt, sich mit der Rolle des Sparringspartners zufrieden zu geben. Die Mannschaft des TSV Calw wirkte überaus nervös und sehr wechselhaft und hatte in vielen Szenen schlichtweg Pech. Dagegen wurde der TV Bretten immer sicherer, und erspielte sich aus einer jetzt stabilen Abwehr heraus immer wieder Punkte. Nach gewonnenem ersten Satz erarbeitete sich der TV Bretten in Durchganz zwei eine 7:3- Führung. In dieser Phase sanken die Wetten auf den TSV Calw – und damit auf die Vizemeisterschaft – in den Keller. Nach einer Auszeit kämpfte sich der TSV Calw über 6:9 und 9:9 heran und gewann noch 11:9. Von diesem Rückschlag erholten sich die Badenerinnen nicht mehr. "Uns war klar, dass das kein Selbstläufer wird", verwies der Calwer Trainer Björn Gumbinger auf die Personalsituation und atmete tief durch, als sein Team die zwei fehlenden Sätze zur Vizemeisterschaft mit 11:7 und 11:7 erkämpft hatte und der 3:1-Sieg unter Dach und Fach war.