Henriette Schell (links) in Lauerstellung: Der TV Eibach machte dem TSV Calw stellenweise ganz schön zu schaffen. Foto: Kraushaar

Faustball: Eibach bringt den Spitzenreiter ins Straucheln. Aber: ungefährdeter 3:0-Sieg gegen Vaihingen.

Der TSV Calw konnte die Tabellenführung in der Faustball-Bundesliga der Frauen erfolgreich verteidigen. Es ging jedoch an die Nerven: Der TV Eibach zwang die Hessestädterin in ein Fünf-Satz-Match.

Nichts Neues im Süden – wenn man davon absieht, dass es dem Tabellendritten TV Eibach gelungen ist, Spitzenreiter TSV Calw auf eigenem Platz in ein Fünf-Satz-Match zu zwingen. Der Rest war aus Calwer Sicht gegen den TV Vaihingen Routine. Der hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch mit einem 3:2-Sieg über den TV Eibach schon für die Überraschung des Tages gesorgt.

Zehn Spiele, 20 Punkte – die Bilanz der Calwer Faustballfrauen kann sich nach dem ersten Rückrundenspieltag sehen lassen. Allerdings steckte zumindest im ersten Spiel gegen den TV Eibach viel Arbeit dahinter. Der auf Platz fünf zurückgefallene Tabellendritte hatte die ersten zwei Sätze gegen eine weitgehend souverän aufspielende Calwer Mannschaft mit 7:11 und 8:11 Bällen verloren, sich jedoch dabei als ein ernsthafter Gegner bewiesen. Zahlenmäßig kam dies jedoch erst im dritten Satz zum Tragen, als Svenja Schröder gegen die nicht mehr so konzentriert wirkende Calwer Abwehr mit Jasim Sackmann und Annika Bötsch immer öfter zu Punkten kam.

Beim 5:5 im dritten Satz herrschte erstmals Gleichstand, mit 11:9 Bällen ging am Ende aus Calwer sich der vierte Satz in der laufenden Saison verloren. Nichts passiert, dachte sich der Calwer Anhang, doch Svenja Schröder schlug weiter konzentriert auf und der TSV Calw fiel plötzlich in ein Loch. Die eigenen Angaben kamen nicht mehr an, beim 3:7-Zwischenstand nahm TSV-Trainer Björn Gumbinger eine Auszeit.

Die fruchtete exakt über zwei Bälle von Henriette Schell, dann hatte Svenja Schröder das Spiel wieder in der Hand und bescherte dem Gumbinger/Schöck-Quintett mit 11:7 Bällen den Ausgleich zum 2:2. Die neue Anzeigetafel am Altburger Aischbachweg zeigte den fünften Satzverlust in der Runde an. Danach noch einmal Seitenwechsel, doch dann setzte eine energische Calwer Frontfrau Steffi Dannecker mit drei, vier Angabepunkten ein Zeichen. Nach der schnellen 6:2-Führung war der Gast geschlagen und gab den fünften Satz mit 5:11 Bällen zum 2:3-Endstand ab.

Das Match hatte beim TV Eibach seine Spuren hinterlassen. Jetzt machte es sich bemerkbar, dass Svenja Schröder bei den Temperaturen den Alleinunterhalter im Eibacher Angriff leisten musste. Der abstiegsbedrohte TV Vaihingen hatte dies registriert, nahm Schröder immer wieder aus dem Spiel und holte sich im ersten Satz mit einem 12:10 in der Verlängerung neuen Mut im Abstiegskampf. Die Partie blieb vor rund 60 Zuschauern über ein 9:11, 11:3 und 11:8 spannend. Beim Stand von 2:2 mussten die Eibacherinnen zum zweiten Mal in ein Fünf-Satz-Match und verloren dies zur allgemeinen Überraschung in der Verlängerung mit 10:12 Bällen.

Während für den TV Eibach die Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft damit in weite Ferne rückt, hatte die Mannschaft von Marie Therese Rothmaier ihr Soll mehr als erfüllt. Im letzten Spiel des Tages spielte sie gegen den TSV Calw zwar ganz ansehnlich mit. Am Heimsieg der Orangehemden kamen nach einem 11:6, 11:9 und 11:4 jedoch nie echte Zweifel auf.

Das Calwer Trainerduo Gumbinger/Schöck ließ im ersten Match die Stamm Formation mit Steffi Dannecker/ Henriette Schell (Angriff), Lisa Kübler (Zuspiel) und Annik Bösch/Jasmin Sackmann (Abwehr) durchspielen. Die Ersatzspielerinnen Sandra Janot, Samantha Lubik und Laura Flörchinger mussten auf den zweiten Durchgang warten.