Angeführt von Henriette Schell (unser Bild) machte der TSV Calw den nächsten Schritt zur Vizemeisterschaft. Fotos: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Faustball: Vier-Satz-Erfolg des Frauen-Bundesligisten beim TV Vaihingen/Enz. TV Unterhaugstett geht erwartungsgemäß leer aus.

Der TSV Dennach und der TSV Calw können schon einmal für die DM-Endrunde planen. Der TV Vaihingen/Enz bleibt im Kampf um den dritten DM-Platz auf Grund der besseren Satzbilanz vor dem Vierten TV Eibach, und der TV Unterhaugstett rutscht auf einen Abstiegsplatz. In dieser kurzen Zusammenfassung spiegeln sich die Ereignisse vom zehnten Spieltag der Frauen Faustball-Bundesliga Gruppe Süd wieder. TSV Calw – TV Unterhaugstett 3:0 (11:6 /11:4 /11:6). Einspielen, reinspielen ausspielen, - der Tabellenzweite hat gegen den Abstiegskandidaten aus Unterhaugstett alles richtig gemacht, ohne dass er dabei an seine Grenzen gehen musste. "Wir hatten einige Ballwechsel offen gestalten können, und die waren auch umkämpft, aber insgesamt hat sich das flexiblere Angriffsspiel der Calwer durchgesetzt", räumte die Unterhaugstetter Schlagfrau Elsa Ghebrezghi ein.

Unter dem Strich war jedoch der Unterschied in Sachen Qualität auf allen drei Positionen Angriff – Zuspiel – Abwehr nicht zu übersehen. Der Calwer Angriff, mit Henriette Schell an der Angabe, konnte jederzeit den nötigen Druck aufbauen, um den Tabellenvorletzten am Laufen zu halten. TV Vaihingen/Enz – TV Unterhaugstett 3:0 (11:4/11:0/ 11:2). Im anschließenden Spiel hatten die Gastgeberinnen keine Mühe, den TV Unterhaugstett in der engen Halle am Alten Postweg buchstäblich an die Wand zu spielen. "Wir waren in Angriff und Abwehr sehr konzentriert, und haben konsequent abgeschlossen", so die Spielertrainerin des TV Vaihingen/Enz, Ex-Nationalspielerin Marie Theres Rothmaier. So konsequent, dass es im zweiten Satz gar ein Zu-Null-Spiel gab.

"Wir sind in diesem Spiel von unseren Möglichkeiten meilenweit entfernt geblieben", räumte Elsa Ghebrezghi ein. "Wir hatten uns so viel vorgenommen, aber die konnten nahezu nach Belieben punkten", kommentierte die TVU-Angreiferin. Das Koch- Quintett spielte noch mit Lisa Waldenmaier, Saskia Lauser, Anja Kienle, Sabrina Bauer, Lena Gengenbach und Julia Sauerbrunn. Gleich wen das Trainerduo Katz/Koch aber auf das Parkett schickte, alle hatten gegen die Bälle des Tabellendritten das Nachsehen. TV Vaihingen/Enz – TSV Calw 1:3 (10:12/3:11/11:5/ 5:11). Damit war alles für das große Spiel bereit. Beide hatten die im Vorfeld getätigten Aussagen belegt, und die Vaihingerinnen machten sich auf, den Rückstand auf den Ligazweiten aus Calw auf zwei Punkte zu reduzieren. Das war jedoch leichter gesagt als getan. Björn Gumbinger begann taktisch klug, ließ die Ex-Nationalspielerin durch die Calwer Angaben an der rechten Seite halten, und die wurde nervös.

Immer wieder konnte Henriette Schell Rothmaier passieren, und diese Bälle zeigten Wirkung. Marie Theres Rothmaier haderte mit sich selbst, kam nicht wie erhofft ins Spiel, und von Eva Grözinger kam am Zweitschlag kaum Entlastung.

Ging der Auftakt noch in eine Verlängerung (10:12) so war der zweite Satz (3:11) eine Demonstration der Calwer Stärken mit der Kombination aus Angriff Zuspiel und Abwehr. So einfach hatten sie die Gäste die Aufgabe bis dahin nicht vorgestellt. Doch in Folge fehlte es etwas an Konzentration, und als man den Schalter wieder umlegen wollte, war es im dritten Satz zu spät (11:5). Der TV Vaihingen/Enz hatte den Anschluss geschafft, jedoch noch nichts erreicht.

Der TSV Calw konnte auch im vierten Satz schnell auf 6:1 wegziehen. Vaihingen kämpfte sich nochmals bis auf 5:7 heran, doch die erhoffte Wende blieb aus, auch weil die Gastgeberinnen mit der einen oder anderen Schiedsrichterentscheidung haderten.

Aus dem Vier-Punkte -Rückstand sind aus Sicht der Gastgeberinnen sechs Zähler Abstand geworden. Nächste Woche geht es zum deutschen Meister nach Dennach, und dort könnte der Traum von der DM-Endrunde endgültig enden. Der TSV Calw hingegen ist so gut wie durch. Jetzt warten noch die Spieltage in Landshut (mit dem Vergleich gegen den vierten TV Eibach) und Gärtringen (unter anderem gegen den TSV Dennach) auf das Team von Betreuerin Elke Schöck, und dann dürfte der Weg frei sein, um am 19. Februar zu Hause die Vizemeisterschaft zu feiern.