Marco und Nick Stoll (rechts): Die Überraschung in Knittlingen ist geglückt. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Faustball: Überragende Leistung im Duell der Aufsteiger beim 5:1-Sieg TV Hohenklingen / Hallenrunde 1. Liga

Das kleine Kraichgau-Städtchen Knittlingen ist für drei Dinge bekannt: Als angeblicher Geburtsort des berühmten Alchimisten Johann Georg Faust, als Gründungsort der Schlagermusikgruppe "Die Flippers" und für guten Faustballsport.

Den bekamen die Zuschauer beim Duell der Bundesliga-Aufsteiger TV Hohenklingen und TSV Calw zu sehen – allerdings vor allem durch die Calwer, die einen 5:1-Sieg landen konnten und eine weitere kleine Etappe zum Ziel Klassenerhalt erfolgreich bewältigten. TV Hohenklingen – TSV Calw 1:5 (7:11, 3:11, 5:11, 11:8, 6:11, 6:11). Mit Star-Angreifer Michael Krauß und dem kaum minder erfahrenen Spielertrainer Markus Schweigert im Angriff war der TV Hohenklingen angetreten, das Duell der Neulinge für sich zu entscheiden. Der Calwer Trainer Thomas Stoll konnte personell wieder aus dem Vollen schöpfen und stellte das Team auf, das den Premierensieg gegen Vaihingen/Enz (5:4) eingefahren hatte – mit Bernd Bodler und dem Schweizer Nationalspieler Raphael Schlattinger (Schlag), Nick Stoll (Mitte), Philipp Kübler und Marco Stoll (Abwehr).

Die Stimmung der heimischen Fans unter den rund 150 Zuschauern stieg, als der TV Hohenklingen 4:1 in Führung ging. Dann setzte Schlattinger sein zuletzt so druckvolles, aber auch sehr sicher gewordenes Angriffsspiel um. Mit einem sensationellen Trickball und dem fünften Punktgewinn in Serie brachte er die Calwer in Führung (6:4) und nervte den Gegner mit unterschnittenen Angriffen. Kübler und Marco Stoll widerstanden sicher Krauß‘ Angriffen. Der TSV Calw brachte den ersten Satz locker über die Bühne (11:7).

Wer nun glaubte, der TVH würde die Schlagzahl erhöhen, sah sich getäuscht. Im Gegenteil, der TSV Calw spielte sich in einen Rausch. Vor allem Nick Stoll überzeugte mit Klasse-Paraden und blitzsauberen Zuspielen. Wurde Schlattinger neutralisiert, so punktete Bodler – mal lang, mal kurz oder mit starken Blockaktionen. Der TSV Calw gewann den zweiten Satz souverän 11:3.

Auch im dritten Durchgang blieb die Partie einseitig: 11:5, der TSV Calw führte nach nur 27 Minuten mit 3:0 Sätzen. "Wenn die Calwer weiter so aufdrehen, sehen wir kein Land", brummte ein TVH-Fan beim Pausen-Schorle.

Satz vier begann mit einem Schlagabtausch bis zum 4:4, ehe zwei unglückliche Entscheidungen die Calwer aus dem Tritt brachten. Der TV Hohenklingen nutzte die Chance und verkürzte nach Sätzen auf 1:3 Sätze.

Im fünften Durchgang erwischte der TV Hohenklingen erneut den besseren Start doch nach dem 6:4 waren die Calwer wider voll da und holten sieben Punkte in Folge zum 11:6.

Im sechsten Satz unterlief Bodler mit einem Ausball sein erster und einziger Fehler, den er in der Folge mit starken Aktionen mehrfach wieder gut machte. Marco Stoll hielt Schlattinger den Rücken frei und ein weiterer Bodler-Block entschied die einseitige Partie nach kaum über einer Stunde.