Titelverteidigung verpasst: Der Dennacher Trainer Rudolf Reuster und Sophia Scheidt haben aus dem hohen Norden Deutschlands zumindest Bronze mit nach Hause gebracht. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Faustball: Frauen des TSV Dennach gewinnen Spiel um Platz drei 3:2 gegen TSV Calw / Deutsche Meisterschaft in Schleswig-Holstein

TSV Dennach gegen TSV Calw – genau so hätte man sich bei den beiden Vereinen das Finale um die deutsche Faustballmeisterschaft der Frauen vorstellen können. Die beiden Team standen sich tatsächlich gegenüber – allerdings nur im Spiel um Platz drei.

Dieses Spiel, in dem es bei der Endrunde um die deutsche Meisterschaft im Schleswig-holsteinischen Bredstedt immerhin noch um den Gewinn einer Medaille ging, konnten die Dannacherinnen mit 3:2 Sätzen zu ihren Gunsten entscheiden und sicherten sich damit zumindest Bronze. Das Spiel wurde

Deutscher Meister 2016 und damit Nachfolger des TSV Dennach wurde der TSV Jahn Schneverdingen, der sich in der regulären Runde zuvor die Meisterschaft im Norden gesichert hatte.

Deutscher Meister 2015 TSV Dennach, Europacupsieger 2015 und 2016 TSV Dennach, Weltpokalfinale 2016, bei solchen sportlichen Höhenpunkten wächst auch die Erwartung, die von außen an die Mannschaft aus Neuenbürg heran getragen wird.

Doch irgendwann stößt auch die Mannschaft aus Dennach an ihre körperlichen und vor allem an die mentalen Grenzen – und das ist am Samstagnachmittag passiert. Der Ahlhorner SV machte gegen die Dennacherinnen ein gutes Spiel, während das Team aus dem Nordschwarzwald die sonst so gewohnte Sicherheit vermissen ließ.

Auch Sonja Pfrommer, die vielleicht weltbeste Schlagfrau im Trikot des TSV Dennach, machte immer wieder Fehler, die ihr sonst eher selten unterlaufen.

Mission Titelverteidigung für den TSV Dennach recht schnell beendet

Selbst mit dem Kampfgeist war jetzt beim TSV Dennach nichts mehr zu machen. Mit der Viersatzniederlage (4:11, 11:13, 11:8, 3:11) war der Fisch geputzt, die Mission Titelverteidigung des TSV Dennach vorzeitig beendet.

Der TSV Calw, der die reguläre Runde in der 1. Bundesliga Süd als Tabellenzweiter abgeschlossen hatte, traf im ersten Spiel (Viertelfinale) am Samstag auf den SV Moslesfehn, den Tabellendritten der 1. Liga Nord. Die Calwerinnen erwischten keinen guten Start, lagen 1:5 und wenig später 3:9 im Rückstand, ehe sie das Blatt am Ende doch noch wenden konnten.

Wirklich eng war es beim glatten 3:0 (14:12, 11:7, 11:7) allerdings nur im ersten Durchgang. Anschließend wurde die Mannschaft des TSV Calw immer sicherer, die Sätze zwei und drei gingen letztlich ungefährdet an den TSV Calw. Die (Faustball-) Welt beim TSV war zumindest zu diesem Zeitpunkt noch voll in Ordnung.

Die Stimmung vor dem Halbfinalspiel gegen den TV Jahn Schneverdingen, den Nord-Meister, war gut. Die Spielerinnen des TSV Calw wussten zwar um die Schwere der Aufgabe, doch an einem guten Tag, so war man überzeugt, ist auch dieses Team zu knacken. Das Team aus der Hesse-Stadt hatte tatsächlich einen guten Tag erwischt – der Gegner aus der Lüneburger Heide allerdings auch. Zweimal gingen die Norddeutschen in Führung, zweimal schaffte der TSV Calw den Satzausgleich. Im fünften und entscheidenden Satz musten die Calwerinnen passen. Der TV Jahn Schneverdingen hatte mit einem 3:2 (11:4, 7:11, 11:9, 6:11, 11:4)-Erfolg das Endspiel erreicht. Die Finalträume des TSV Calw waren ausgeträumt. Beim TSV Dennach waren im Einsatz: Annkatrin Aldinger, Jasmin Fischer, Sonja Pfrommer, Anna-Lisa Aldinger, Lena Wahl, Tabea Kälber, Sophia Scheidt, Christina Grüneberg Für den TSV Calw spielten: Stephanie Dannecker, Henriette Schell, Sandra Janot, Lisa Kübler, Jasmin Sackmann, Alicia Erlenmayer, Samantha Lubik, Laura Flörchinger.

Bei den Männern, die parallel zu den Frauen ihr Turnier um die deutsche Meisterschaft spielten, ging es praktisch nur um Platz zwei. Platz eins war schon vor den ersten Aufschlägen praktisch vergeben. Der TSV Pfungstadt, der seit mehr als einem Jahrzehnt in Deutschland so gut wie konkurrenzlos ist und auch in Europa fast alles abräumt, was es abzuräumen gilt, sicherte sich mit einem 3:1-Endspielsieg gegen den VfK Berlin den Titelgewinn. Die Pfungstadter sind in der kommenden Saison Liga-Konkurrent des TV Waldrennach