Der italienische Hamburger Foto: Screenshot

Der italienische Umweltminister hat für Mc Donald's einen echt italienischen Hamburger kreiert.  

Rom - Bisher führten Italiens Umwelt- und Landwirtschaftsminister eher ein Schattendasein innerhalb des Kabinetts. Doch Luca Zaia ist ein Mann der Tat. Gemeinsam mit der Fast-Food-Kette McDonald's hat er einen echt italienischen Hamburger kreiert. Kein rundes lätschiges Brötchen, sondern ein eckiges mit einem Belag, der garantiert aus Italien kommt.

Der McItaly, so der Name des neuen Hamburgers, geht weg wie warme Semmeln. ¸¸Ein echter Hit!', frohlockt das Unternehmen. Doch das bilaterale Projekt provoziert im Land von Pizza und Pasta auch Kritik. Vor allem von der Feinschmeckervereinigung Slow Food (langsames Essen), die seit einigen Jahren auch im Ausland ein Begriff ist. Der Verband spricht sich gegen die Homologisierung, die Gleichschaltung von Lebensmitteln aus. Fast Food, so erklärte einmal Carlo Petrini, der Gründer und Präsident der Organisation, sei doch nichts anderes als ¸¸entweder süß oder sauer'.

Dass jetzt ausgerechnet das italienische Landwirtschaftsministerium zusammen mit einer amerikanischen Fast-Food-Kette die Idee zu einem italienischen Hamburger hatte, das findet Cheffeinschmecker Petrini ¸¸unmöglich'. Er erwarte von einem Minister, ¸¸dass er sich für unsere nationalen, regionalen und kommunalen Spezialitäten starkmacht, aber nicht für ein solches Produkt einer solchen Lebensmittelkette'. Eine Kritik, der sich viele Italiener anschließen.

Doch der Minister versichert hoch und heilig, dass das Fleisch für den McItaly, das Olivenöl, der Salat und das Brot aus heimischer Produktion stammen. In diesem Sinn spricht Zaia sogar von einer ¸¸großen kulturellen Aktion'. Der Minister hofft dabei auf ein gutes Geschäft. Denn der Umstand, dass für den McItaly nur Produkte aus dem eigenen Land verwendet werden, wird nach seinen Hochrechnungen mehrere Milliarden Euro in die Kassen italienischer Lebensmittelproduzenten spülen. Er bezeichnet das sogar als Manna vom Himmel für die angeschlagene italienische Landwirtschaft.

Bei McDonald's hofft man indes, dass in sieben Wochen 3,5 Millionen McItaly-Burger über den Tresen gehen. Ein großes Geschäft für das Unternehmen und für die italienischen Zulieferer, heißt es.

Italiens rechte Regierung hatte schon seit längerem enge Kontakte mit dem Fast-Food-Riesen. Ein Manager des Unternehmens, der bislang nicht durch sein Engagement in Sachen Kultur aufgefallen war, wurde im vergangenen Jahr von Kulturminister Sandro Bondi zum Kulturfachmann ernannt. Mario Resca ist jetzt Generaldirektor aller italienischen Museen.