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Mutter Middleton arbeitet daran, dass sich Prinz William endlich mit Tochter Kate verlobt.

London - Großbritannien fiebert einer möglichen Verlobung von Prinz William und Kate Middleton entgegen. Klare Anzeichen, dass es zwischen den beiden nach acht Jahren wilder Ehe ernst werden könnte, lieferten Kates Eltern: Am Wochenende waren die Middletons bei der Queen in Schottland zur Jagd eingeladen.

Eine Einladung von Königin Elizabeth II. auf ihren Landsitz nach Balmoral kann in ihrer Bedeutung gar nicht überschätzt werden. Die seltene Geste ist auch der Grund, warum Palastkenner und Durchschnittsuntertanen seit dem Wochenende gleichermaßen in Hochzeitshysterie verfallen. "Eine Verlobung von Kate und William ist nur noch eine Frage der Zeit", zitieren britische Medien bereits einen Adelsexperten.

So amüsiert sich die Oberklasse

Fotos der privaten Jagdparty zeigen Mutter Carole Middleton, die sich mit vollem Körpereinsatz für das Zukunftswohl ihrer ältesten Tochter stark macht: Gewandet in Tweed und Gummistiefel, wälzt sich im schottischen Schlamm und übt das Schießen per Zielfernrohr. Ein Helfer der königlichen Privataudienz steht Williams Schwiegermutter in spe zur Seite; Kates Vater Michael sieht sich die Bemühungen seiner Gattin, eine gute Figur bei diesem umstrittenen aristokratischen Hobby zu machen, skeptisch an.

"Hier wird den Middletons beigebracht, wie man sich in gehobenen Kreisen amüsiert", deutet ein Palastbeobachter die Szene, die für viele nur einen Schluss zulässt: Hier werden zwei Familien miteinander bekannt gemacht, deren Kinder demnächst heiraten.

Schon im Juni war eifrig über einen möglichen Verlobungstermin spekuliert worden, nachdem in London durchgesickert war, dass es bereits Gipsmodelle für eine offizielle Hochzeitsgedenkmünze gibt. Nur das Datum fehle noch, hieß es dazu im Sommer. Sollten Kate und William nun diesen Herbst oder zu Weihnachten ihre Verlobung bekanntgeben, rechnen die Briten mit einer Trauung in der Westminster Abbey bis zum Juli 2011.

Studienplatz mit royalen Kontakten

Kate Middleton und Prinz William (beide 28) haben sich vor neun Jahren in einem Kunstgeschichtskurs an der St.-Andrews-Universität kennengelernt. Kates Mutter, eine ehemalige Flugbegleiterin, die mit ihrem Mann einen Versandhandel für Party-Accessoires leitet, soll für ihre Tochter ganz bewusst einen Studienplatz mit royalen Kontakten gesucht haben.

Bei einer Uni-internen Modeschau, in der die schlanke Brünette einige Kreationen vorstellte, soll es um Williams Herz geschehen sein. Im Winter 2004 flog die Beziehung der beiden auf, als Paparazzi sie gemeinsam beim Skifahren im schweizerischen Klosters entdeckten. Seitdem wird im Königreich genau beobachtet, wie das Königshaus und die Middletons miteinander umgehen.

Presse spottet über die Händlerfamilie

Mutter Carole war bereits bei Williams militärischer Abschlusszeremonie für ihr "stilloses" Kaugummikauen kritisiert worden. Auch in anderer Hinsicht haben die Middletons es schwer: Offen über den prominenten Freund ihrer Tochter zu sprechen verbietet sich von selbst. Und einen Job bei einer britischen Bekleidungskette hat Kate wieder aufgegeben, nachdem Paparazzi ihren Berufsalltag torpediert haben.

Unterdessen tun sich gerade konservative Briten schwer mit der Tatsache, dass ein Mädchen aus dem Hause eines Partyartikel-Händlers einen Prinzen heiraten könnte. Spott müssen die Middletons regelmäßig in der britischen Presse ertragen, die die Familie gern als ehrgeizige, ungehobelte Emporkömmlinge abstempelt.

Auch Liberale äußern sich nach dem symbolischen Jagdausflug ins königliche Balmoral kritisch: Dass man eine gute Figur beim Schießen machen muss, nur damit die Tochter einen tollen Job bei der "Firma Royale" bekommt, kommentieren viele mit einem leidenschaftlichen "No, thanks". Carole Middleton hingegen dürfte sich freuen, endlich im inneren Kreis der britischen Monarchie angekommen zu sein - auch wenn sie dafür ein Bad im Schlamm nehmen musste.