Rund 20 Gäste kamen zum Frauenfrühstück in die Eutinger Pfarrscheuer. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Beim ersten Frauenfrühstück in Eutingen diskutieren rund 20 Gäste mit der Referentin Margret Schäfer-Krebs

Die Seelsorgeeinheit Eutingen soll noch stärker zusammenwachsen. Aus diesem Grund lud sie kürzlich zum ersten gemeinsamen Frauenfrühstück in die Eutinger Pfarrscheuer ein. Das Thema "Jahr der Barmherzigkeit" spielte eine große Rolle.

Eutingen. Liebevoll waren die Tische gedeckt. Das Buffet beinhaltete viele Leckereien – vom frischen Hefezopf, über deftige Wurstplatten, bis hin zu den Frühstücksklassikern. Das Team reichte den rund 20 Gästen Kaffee und Tee, sodass für jeden Geschmack etwas dabei war.

Renate Müller machte stellvertretend für die Initiatoren die Einführung. Ein Frühstück für Gläubige gebe es in verschiedenen Gemeinden. Auch in der Seelsorgeeinheit sei immer wieder eine Art Frühstück angeboten worden, aber nicht regelmäßig. Da einige Frauen aus Weitingen zum Frühstück nach Ergenzingen gehen würden, seien sie auf die Mitglieder der Seelsorgeeinheit zugekommen, ob diese nicht auch regelmäßig ein Frauenfrühstück anbieten wolle.

Ein männlicher Besucher ist unter den Gästen beim Frauenfrühstück

"Ich fand die Idee gut", berichtete Maritha Schmitt aus Weitingen. Und so wurde bereits zwei Mal ein Frauenfrühstück mit Referent in Weitingen angeboten.

Der heilige Martin stand beim vergangenen Vortrag auf dem Programm, weil die Pfarrgemeinde Weitingen nach dem Heiligen Martinus benannt wurde. Nun habe man die Veranstaltung ausgeweitet und biete sie in allen vier Orten der Gemeinde Eutingen an.

Am Mittwoch stand das Thema "Jahr der Barmherzigkeit" auf dem Programm. "Es freut uns, denn da sieht man auch Gesichter, die man noch nicht gesehen hat", beschreibt Maritha Schmitt, dass jeder zum Frauenfrühstück kommen könne, auch Männer. Dieses Mal stach Hans-Peter Teufel heraus, denn er war der einzige männliche Besucher. Gespannt warteten sie auf das kleine Programm in der Eutinger Pfarrscheuer. Im Februar trifft sich die Gruppe in Göttelfingen. "Damit macht die Seelsorgeeinheit Eutingen was gemeinsam und kann noch enger zusammenwachsen", erklärte Müller.

Sie führte mit nachdenklichen Worten zum Thema "Jahr der Barmherzigkeit" ein: der Komponist Huub Oosterhuis wurde zu Unbarmherzigkeit und Hartherzigkeit zitiert. Er entließ die Gäste mit der Frage, wo erfahren wir im Alltag Barmherzigkeit? Referentin Margret Schäfer-Krebs knüpfte an das Thema an, das Papst Franziskus im vergangenen Jahr hervorgerufen hatte. Es sei bis heute noch aktuell, da Barmherzigkeit in der Gesellschaft nicht offensichtlich zu finden sei und da der Papst das Thema öfters betone.

Die Besucher erfuhren, welche persönliche Bindung die Referentin zum Thema hat: "Wenn es um die Erbverteilung geht, beharren viele auf ihr Recht. Man muss manchmal auch nachgeben, damit man gewinnen kann." Dem widersprach eine Zuhörerin, die meinte: "Wenn aber immer nur der Gleiche nachgibt, kommt er zu nichts." – eine kurze Diskussionsrunde begann. Margret Schäfer-Krebs lenkte ein und meinte, dass manchmal zurückstecken auch wahre Barmherzigkeit ausmache. Nur weil man jemandem etwas gebe oder helfe, sei das noch lange keine Barmherzigkeit. Manchmal müsse man von allem loslassen und denken, es wird schon werden. "Barmherzigkeit kann man nicht erlernen. Man muss sie erfahren", so die Leiterin des Referats Liturgie beim Institut für Fort- und Weiterbildung der Diözese.

Die Frauen hörten gespannt zu und wurden sichtlich zum Nachdenken angeregt. Mit Impulsen starteten sie in den Tag. "Mir gefällt das Frauenfrühstück, weil man hier einige Begegnungen hat", freute sich eine Besucherin, die auch beim nächsten Mal in Göttelfingen dabei sein möchte.