Erste Planungen für das Pflegeheim am Sportplatz vorgestellt / 60 vollstationäre Pflegeplätze sind vorgesehen

Von Martin Dold

Eutingen. Horst Niessner brachte es auf den Punkt: "Darauf warten wir schon lange", meinte er angesichts des geplanten Pflegeheimes am Sportplatz. Im Gemeinderat wurden erste Pläne vorgestellt.

Mit Jean-Marc Maier aus Schopfloch gibt es einen potenziellen Betreiber, der seine Ideen darstellte. Er betreibt bereits drei weitere Pflegeeinrichtungen im Westkreis und hat seit 20 Jahren Erfahrung in leitender Position. Den Kontakt zu Maier hatte Jürgen Oberle geknüpft.

Angrenzend an das bisherige Sportheim – das abgerissen werden soll – in Richtung Feuerwehrgerätehaus soll das "Pflegeheim am Talbach entstehen". "Bislang ist das lediglich eine Entwurfsplanung, hier kann noch einiges geändert werden", stellte Fischer klar.

Geklärt werden muss beispielsweise die Frage, ob das Gebäude zwei- oder dreigeschossig gebaut wird. Bei drei Geschossen können mehr Bewohner untergebracht werden, allerdings hätten diese dann einen erschwerten Zugang zum Garten und zu Freiflächen. Falls es mit dem geplanten Verbrauchermarkt, ergänzte Bürgermeister Armin Jöchle, nicht klappen sollte, könne auf der dafür vorgesehenen Fläche ein kleiner Park angelegt werden.

Vorgesehen sind 60 vollstationäre Pflegeplätze in vier Wohneinheiten. Eine Einheit wäre ausschließlich mit Demenzkranken besetzt. Die Einzelzimmer hätten laut Plan eine Größe von 16 Quadratmetern. Hinzu kommen eine gemeinsame Küche und ein Essbereich.

Zweiter Standort am Schelmengrabenweg?

Tobias Plaz wollte wissen, ob diese Plätze dann nur für Bürger der Gemeinde Eutingen gedacht seien. Dies verneinte Maier, so etwas dürfe nicht reglementiert werden. Die Belegung dürfte aber kein Problem werden, wohl aber, ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden. 30 bis 40 Vollzeitstellen sind alleine für den Bereich Pflege eingeplant. Die medizinische Versorgung würde über den Hausarzt erfolgen, erklärte Maier auf Nachfrage von Herbert Herzog.

Eine Erweiterung an dem Standort ist schwierig. Jöchle brachte hier den Standort Schelmengrabenweg/Marktstraße ins Spiel, was auf längere Sicht ein möglicher zweiter Standort sei.

Andreas Gaus fragte an, ob es nicht zu Reibereien zwischen Pflegeheim, Markt und Sportplatz kommen könne. Für die Mehrheit der Bewohner, erläuterte Maier, seien solche eher Reize ein Vorteil.

Tobias Plaz regte an, dass auch das Thema Betreutes Wohnen mit abgedeckt werde. Maier sagte, dass die Konzeption durchaus noch überdacht werden könne. Jöchle erklärte, dass die Pflege derzeit dringender sei, daher wolle man das zuerst angehen. Zudem seien viele Personen, die in ihrem Haus wohnen, nur schwer zu einem Betreuten Wohnen zu bewegen.

Jürgen Oberle, der als sachkundiger Bürger gehört wurde, gab noch einen weiteren Aspekt zu bedenken: "So wird es einfacher, später einmal neue Ärzte nach Eutingen zu bekommen".

Sebastian Lazar lobte vor allem das humanitäre Menschenbild, das die Einrichtung bekommen soll: "Ein Lebensabend in Würde mit größtmöglicher Selbstbestimmung", lautet das Ziel, das Maier mit dem Pflegeheim anstrebt. Ob er "nur" Betreiber des Pflegeheimes wäre oder auch Investor, steht noch nicht fest. Geld sei derzeit am Kapitalmarkt genug vorhanden und damit auch potenzielle Investoren.