In Anwesenheit vieler Gläubiger segnete Pfarrer Beda Hammer das renovierte Kreuz. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Göttelfinger feiern Ende der Restaurationsarbeiten des steinernen Feldkreuzes mit Gottesdienst / Kosten belaufen sich auf 5300 Euro

Von Peter Morlok

Eutingen-Göttelfingen. Am Samstagnachmittag konnte unter großer Beteiligung der Göttelfinger Bevölkerung das steinerne Feldkreuz, das Jakob Katz im Jahre 1908 an einer der höchsten Stellen von Göttelfingen, am Tannenwäldchen, errichten ließ, wieder seiner eigentlichen Bestimmung übergeben werden.

Frisch renoviert steht das Kreuz, als sichtbares Zeichen der Christen, zur ewigen Verbindung von Himmel und Erde, wieder an seinem angestammten Platz.

Ein mächtiges Steinkreuz, dessen Sockelinschrift den vorbeikommenden Wanderer mahnt, an Christis Leiden zu denken, der im Augenblick seines Todes sagte: "Es ist vollbracht". Diese Worte haben die Steinmetze des Empfinger Restaurators Hellstern und Kessler in den Querbalken des achteckigen Kreuzes gemeißelt. Die Restaurierung dieses Kleindenkmals wurde notwendig, da das Kreuz bei den Arbeiten zur Flurbereinigung beschädigt wurde. Paul und Anna Katz waren die letzten aus der Göttelfinger Familie Katz, die die Zeit fanden, sich um das Kreuz zu kümmern, wie sich Bürgermeister Armin Jöchle in diesem Zusammenhang erinnerte.

Ihr Sohn hat das beschädigte Kreuz dann der Gemeinde übergeben, die sich um die Wiederinstandsetzung kümmerte. Jöchle dankte ganz besonders dafür, dass man dieses Kreuz übernehmen durfte, da Feldkreuze in ihrer vielfältigen Ausprägung für ihn ein Stück Heimat bedeuten und deshalb allemal erhaltenswert sind.

Unverrückbar, allein das untere Postament wiegt über eine Tonne, steht das Kreuz nun wieder am Waldesrand und scheint auf Göttelfingen hinab zu blicken.

Von der weltlichen Gemeinde in Auftrag gegeben und nahezu im Original wieder am alten Platz aufgestellt, wurde es vom katholischen Pfarrer Beda Hammer gesegnet.

Hammer wertete die Restaurierung dieses Steinkreuzes als ein Zeichen des lebendigen Glaubens. Eines Glaubens, den Menschen, die ihn leben, weitergeben wollen. In seinem geistlichen Impuls betonte Hammer, dass das Kreuz zwar das Zeichen des Todes, aber auch der Auferstehung sei. Ein Zeichen des Endes, aber auch der Hoffnung. "Im Kreuz ist Kraft und Hoffnung", sagte er.

Festlich umrahmt wurde diese kleine Feier vom Bläserensemble des Göttelfinger Musikvereins, die mit dem bekannten Kirchenlied: "Lobet den Herren" zum spirituellen Moment beitrugen.

5300 Euro hat man für die Restaurierung ausgegeben. 1000 Euro davon spendete die Kirchengemeinde und weitere 2200 eine Eutinger Firma.

Mit der Bewirtung dieser Einweihungsfeier steuerte der Göttelfinger Ortschaftsrat einen weiteren Kleinbetrag zur Finanzierung bei und Jöchle würde sich über weitere Spenden aus der Bevölkerung freuen, wie er sagte.

Die Familie Katz versprach zudem, sich um die Pflege der Anlage rund um das Kleindenkmal, zu dem nun auch eine Ruhebank gehört, zu kümmern und die Menschen im Gäu können sich über die Bewahrung eines Stücks Dorfgeschichte, das aus religiöser Dankbarkeit entstand und über Generationen erhalten blieb, freuen.