Die Auftaktveranstaltung der Zwei-Grad-Gruppe verließen die Teilnehmer mit einem guten Gefühl. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Zwei-Grad-Gruppe von Eutingen sammelt Ideen für Verringerung des CO2-Ausstoßes vor der eigenen Haustür

Von Alexandra Feinler

Eutingen. Der hohe Fleischkonsum, Lebensmittel-Irrtümer und die Verringerung des CO2-Ausstoßes waren nur ein paar Themen beim ersten Treffen der frischgegründeten Zwei-Grad-Gruppe von Eutingen. Im NABU-Wachhäusle nahmen neun Personen an der Auftaktveranstaltung teil.

Hauptsächlich NABU-Mitglieder w aren unter ihnen. Dabei wünschte sich Eberhard Kläger keine reine NABU-Gruppe. Jeder Interessierte könnte sich in die Zwei-Grad-Gruppe einbringen, so der Vorsitzende der NABU-Gruppe Eutingen. Ihn habe Stefan Rahmstorf bei den Naturschutztagen in Radolfzell wach gerüttelt.

"Wir müssen einfach etwas tun, denn die zwei Grad sind ein Thema, das jeden betrifft", erklärt Eberhard Kläger. Dem schloss sich auch sein Stellvertreter Egbert Badey an, der einen Vortrag mit dem Titel "Klimawandel und Meeresspiegel – Schöpfung erhalten" hielt. Nach der allgemeinen Einführung mit CO2-Bilanz, dem Schmelzen der Gletscher und den folgenden Katastrophen, verteilte er einen Ermittlungsbogen. Auf diesem konnte jedes Gruppenmitglied seine eigene CO2-Bilanz erstellen. Abgefragt wurden der Energieverbrauch, die Fortbewegungsmittel, die Ernährung und der allgemeine Konsum.

"Um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen, darf der CO2-Ausstoß pro Jahr und Person maximal 2700 Kilogramm betragen", hieß es. Die Gruppe staunte nicht schlecht und überschlug die Zahlen schnell im Kopf. "Das wird schwer", meinte ein Mitglied. "Ich verbrauche mit meinem Haus kein CO2, zudem nutze ich zum größten Teil Regenwasser, esse wenig Fleisch und kaufe hauptsächlich Produkte aus der Region. Trotzdem komme ich nicht auf die 2700 Kilogramm", meinte Egbert Badey. Die Nutzung des Autos würde seine Bilanz verschlechtern. Ein Nicken wurde ihm entgegengebracht.

Dazu komme, dass die öffentlichen Emissionen mit 1080 Kilogramm zu Buche schlagen. Diese müsse jeder Bundesbürger tragen, ob er weniger oder stärker an den öffentlichen Emissionen beteiligt sei. Zu diesen zählen beispielsweise der Infrastrukturbau und die Unterhaltung.

Gisela Raschke wollte wissen, welche Maßnahmen jeder einzelne durchführen könne, um seinen CO2-Verbrauch zu senken. Weniger Fleisch, dafür mehr regionale und saisonale Früchte, stellte die Gruppe fest. Dass man komplett auf exotische Früchte verzichtet, weil sie in Deutschland nicht hergestellt werden, das wollte dann aber doch keiner. Dafür setzten einige Mitglieder der Gruppe auf Bioprodukte.

"Doch Bioprodukte bekommt man hier in der Region eher weniger", meinte Eberhard Kläger. Dem widersprach Elisabeth Meitz, die zahlreiche regionale Kleinbetriebe aufzählte und auch Bio-Geschäfte kannte. Sie wollte bis zum nächsten Treffen eine Liste zusammenstellen, die diese besonderes Betriebe enthält. "Dann könnten wir vielleicht eine Einkaufsgemeinschaft machen?", fragte eine Person in die Runde.

Die Begeisterung war groß, würde man damit doch CO2 einsparen und regional einkaufen. Zudem würden die regionalen Betriebe die menschenunwürdigen Massentierhaltungen nicht unterstützen. Selbstanbau sei auch eine Lösung. Ein Göttelfinger erzählte von seinen Beerensträuchern, den natürlichen Düngemitteln und der Schädlingsbekämpfung mit Brenn-nesseln und einem Acker-schachtelhalm-Sud.

Über dieses Thema kamen die neun Personen auf Lebensmittel-Irrtümer. "Unverarbeitete Rohmilch ist nicht gesund, denn die übersäuert den Körper", meinte Günther Hoffmann, der sich oft mit Lebensmittel-Irrtümern beschäftigt. Diese Meinung teilten nicht alle Anwesenden, weshalb Eberhard Kläger die Vertiefung des Themas beim nächsten Treffen vorschlug. "Vielleicht bekommen wir ja einen Referenten zu dem Thema?", fragte er in die Runde. Die Gruppe wollte sich mal umhören und selbst schauen, was sie bis zum nächsten Treffen im September zusammentragen kann.