Wird die Halle in Weitingen oder Eutingen zuerst saniert? Der Gemeinderat muss in dieser kniffligen Frage irgendwann Farbe bekennen. Foto: Hopp

Gemeinderat diskutiert bei Klausurtagung Vorhaben in Eutingen und Weitingen. Eines ist klar: Günstig wird beides nicht.

Eutingen - Hallensanierungen in Eutingen und Weitingen, das barrierefreie Rathaus oder die Aussegnungshalle Göttelfingen. Bei der Klausurtagung des Gemeinderates ging es um grundlegende Weichenstellungen für die Zukunft.

Welche Halle hat eine Sanierung nötiger, die in Eutingen oder in Weitingen? Eine Frage, die sich nicht so einfach beantworten lässt. Vor allem ist das auch eine Frage des nötigen Kleingeldes. Die Gemeinde ist mit über drei Millionen Euro verschuldet und die Sanierung der Hallen würde sowohl in Eutingen als auch in Weitingen über zwei Millionen Euro kosten.

Die 1968 eingeweihte Halle in Eutingen ist von der Gebäudesubstanz noch in Ordnung. Ein Abriss und Neubau kommt also nicht in Frage. Und doch: "In vielen technischen Bereichen ist die Halle naturgemäß nicht mehr auf dem neuesten Stand", informiert Bürgermeister Armin Jöchle auf Anfrage. Nachholbedarf gibt es in den Bereichen Heizung, Lüftung und Elektrik.

Zudem sei der Boden immer noch der erste. Auch die Nebenräume sind zu klein, das Foyer sollte verbessert und ein Raucherbereich geschaffen werden. Auch die Umkleide beim Schwimmbad und dessen Technik bedürfen einer Auffrischung. Hier kommen Kosten von über zwei Millionen Euro zusammen, wie ein Architekt darlegte.

Abbruch und Neubau beim Weitinger Anbau sinnvoll

Auch die Halle in Weitingen ist in die Jahre gekommen, sie wurde 1971 gebaut. Zwar wurde das Dach ebenso schon einmal saniert wie der Boden und die Toiletten, doch auch hier wird eine Sanierung von Jahr zu Jahr dringender. Zu dieser Erkenntnis kam auch ein beauftragtes Büro. In den Bereichen Elektrik und Wärmedämmung gibt es beispielsweise Nachholbedarf. Beim Anbau hingegen würde sogar ein Abbruch und Neubau Sinn machen.

Hinzu kommen in Weitingen die Pläne mit der Feuerwehr. Diese könnte eventuell das heutige Bürgerstüble und Kellerräume als Feuerwehr-Garage nutzen anstatt diese in einem eigenen Feuerwehrhaus unterzubringen.

Die entscheidende Frage dürfte auch hier die Finanzierung sein. Alleine für die Hallensanierung würden über 2,5 Millionen Euro anfallen, wenn die Feuerwehr im Untergeschoss unterkommt, dürfte die Vier-Millionen-Marke geknackt werden.

Beide Hallen werden sowohl von der Schule und den Vereinen intensiv genutzt. Die jeweils andere Halle soll als Ausweichmöglichkeit genutzt werden. Auch schon deswegen – und natürlich wegen der Kostenfrage – können nicht beide Hallen gleichzeitig saniert werden. Der Gemeinderat muss hier entscheiden, welches Vorhaben drängender ist.

Allerdings ist es noch ein weiter Weg bis dahin, da in den nächsten beiden Jahren vor allem das Sportplatzprojekt und der Bahnhaltepunkt Eutingen-Nord die größten finanziellen Brocken sind – und darüber hinaus keine Mittel für derartige Großprojekte frei sind.

Insbesondere die neuen Gemeinderäte erhielten mit dieser Klausurtagung einen Überblick über die derzeit anstehenden Vorhaben. Bislang, so Jöchle, habe sich das Gremium eher dem Schuldenabbau verschrieben. Doch wenn es konkret wird, müssen die Gemeinderäte Farbe bekennen.