Aufgrund der derzeitigen Umleitung der B 14, verbunden mit der Bedarfsumleitung der A 81 durch Weitingen bis zur B 28 genehmigten die betreffenden Behörden die Sperrung der Weitinger Ortsdurchfahrt nicht. Die Veranstalter sagten daher das "Weitinger Hoametfescht" ab, auch weil adäquate Alternativen fehlen, die dem Charakter des weit bekannten und beliebten Festes nicht entsprechen würden. Foto: Nesch

Wegen Umleitung der B14 und der A81 ist keine Sperrung der Ortsdurchfahrt möglich.

Eutingen-Weitingen - "Was isch passiert, was isch los?", hieß die alles beherrschende Frage am Wochenende in Weitingen, als sich die Nachricht von der Absage der Heimattage wie ein Lauffeuer verbreitete.

Insider wussten bereits über die Gefährdung Bescheid. Aber es war vorerst nur ein Gerücht, das am Freitagabend zur Tatsache "reifte".

"Nix Schlimmes ist passiert. Gott sei Dank." Vermutet wurde alles Mögliche im persönlichen Bereich. Passiert ist dann aber doch etwas: Die Stadt Horb, und hier das Amt für Recht und Ordnung sowie die Straßenbauverwaltung, versagten dem Antrag der "Hoamet" auf Sperrung der Ortsdurchfahrt mit der innerörtlichen Umleitung dieses Jahr die Zustimmung.

Ausschlaggebender Grund ist die Umleitung der B 14, verbunden mit der Bedarfsumleitung der A 81, durch Weitingen bis zur B 28. Wenn zusätzlich zum Umleitungsverkehr der B 14 aus Richtung Horb bei einem Unfall auf der A 81 zwischen den Anschlussstellen Horb und Rottenburg die Autobahn gesperrt werden müsse, fließe auch dieser Verkehr über die L 360 und damit durch Weitingen.

Die für die Veranstaltung als Umleitungsstrecke vorgeschlagenen Wohnstraßen seien aber nicht geeignet, den Umleitungsverkehr der B 14 aufzunehmen, schon gar nicht den möglichen Umleitungsverkehr von der Autobahn.

Veranstaltung hätte hohes finanzielles Risiko

Andere geeignete Strecken seien nicht erkennbar, außerdem müsste für eine großräumige Verlegung der Umleitung erneut die Zustimmung des Regierungspräsidiums eingeholt werden. Bei dessen eventueller Zustimmung hätte der Verein eine Fachfirma für die Beschilderung der Umleitungsstrecke beauftragen und dafür die Kosten übernehmen müssen, die in einem hohen vierstelligen Bereich lägen.

Sabine Sachsenmaier von der Stadt Horb brachte zwar Verständnis für die Enttäuschung und den Ärger vieler Mitverantwortlicher für die Organisation des "Hoametfeschts" auf und bedauerte, dass keine andere Entscheidung getroffen werden könne. Sie bat um Verständnis für die Situation. Es wäre dem Fest nicht gedient, wenn durch das hohe Verkehrsaufkommen durch das Fest selbst, parkende Fahrzeuge der Besucher und durch die Umleitungen es zu Behinderungen, Belästigungen oder sogar Gefahrensituationen entstünden.

Sie wies darauf hin, dass der Veranstalter die Verkehrssicherungspflicht auf dem Veranstaltungsgelände und den notwendigen innerörtlichen Umleitungsstrecken übernehmen müsse. Auch um Veranstalter vor möglichen Schadenersatzanforderungen zu schützen, trage die Verkehrsbehörde Verantwortung dafür, Umleitungen nur über geeignete Strecken zu erlauben.

Dem Festausschuss aus "Hoamet", "Liederkranz" sowie die Fördervereine des Musikvereins und des TSV blieb bei seiner Sitzung am Freitagabend nichts anderes übrig, als die bittere Pille zu schlucken, über die alternativen Standorte zu beraten oder das "Hoametfescht" abzusagen.

Die Option im Ortskern vom Rathausplatz über die Dekan-Wagner-Straße bis zum Kindergarten schied aufgrund des durch die Kirchenbaustelle gesperrten Kirchplatzes aus. Das Gelände um die Sporthalle bietet zwar genügend Platz und Infrastruktur, aber nicht das für das historische Dorffest so gewohnte und geschätzte urgemütliche Flair mitten im Flecken.

Um den zünftigen Charakter des "Hoametfeschts" zu erhalten, verzichten die Vereine "schweren Herzens" auf das "Hoametfescht 2016", auch wenn die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren liefen. Denn "nix Halbes und nix Ganzes" würde den sehr guten Ruf des überregional bedeutenden Festes eher schädigen, so die Überzeugung.