Mitgliederversammlung: Raiffeisenbank Oberes Gäu weiter auf Erfolgskurs

Eutingen-Weitingen (hm). Martin Speiser eröffnete die örtliche Mitgliederversammlung der Raiffeisenbank Oberes Gäu für Rohrdorf und Weitingen im Narrenheim. Die örtlichen Versammlungen der beiden Orte finden seit dem letzten Jahr immer im Wechsel statt.

Sehr zufrieden war Speiser mit der Entwicklung der Genossenschaftsbank ebenso wie mit der im Dezember eröffneten neuen Geschäftsstelle Weitingen. Rund 20 Jahre und mehrere Anläufe habe es gebraucht, doch sei man mit einer modernen Bankfiliale vor Ort nun zukunftsfähig aufgestellt. "Das ist gelebte Kundennähe", so Speiser, und zugleich eine gute Voraussetzung für die Entwicklung der Bank im hiesigen Marktgebiet. Die Bank habe sich am Markt behauptet und sei erfolgreich gewesen, "trotz eines herausfordernden Umfeldes". Auf belastende Rahmenbedingungen wie "das politisch motivierte Niedrigzinsumfeld und die ausufernde Regulatorik" müsse man sich einstellen.

Bankvorstandsmitglied Uwe Märkle eröffnete seinen Bericht über die Entwicklung von Bank und Geschäftsstelle Weitingen mit dem festen Bekenntnis zu den vier Standorten der Gesamtbank. Die Hauptstelle Ergenzingen (mit Eckenweiler) betreut 42 Prozent der rund 13 650 Einwohner im Gebiet der Gesamtbank, die Geschäftsstellen Starzach (Bierlingen, Felldorf und Wachendorf) 24 Prozent, Weitingen (mit Rohrdorf) 18 und Baisingen (mit Göttelfingen) 16 Prozent.

Die Hauptstelle Ergenzingen habe "ein gelungenes Gebäude, aber keine Erweiterungsmöglichkeiten". Anders als andere – auch Genossenschaftsbanken – setzt man bei der Raiffeisenbank Oberes Gäu auf dezentrale Standorte in der Fläche. Deshalb auch wurde die in die Jahre gekommene Weitinger Geschäftsstelle in der abseits gelegenen Dekan-Wagner-Straße durch die neue Filiale an der Ortsdurchfahrt ersetzt.

Auf 115 Quadratmetern finden neben dem Schalter, den rund um die Uhr zugänglichen Geld- und Kontoauszugsautomaten auch zwei Beratungszimmer Platz. Wie in der Hauptstelle gebe es Öffnungszeiten mit Service und Beratung nach Absprache zu abweichenden Zeiten.

Angesichts positiver Einwohnerentwicklung in Weitingen (1656) und Rohrdorf (756) fiel es der Raiba nicht schwer, den Standort zu erhalten, so Märkle. In beiden Orten sei jeder Dritte Mitglied bei der Raiba. In Weitingen sind es 523 Mitglieder mit 2020 Geschäftsanteilen, in Rohrdorf 206 Mitglieder mit 955 Anteilen.

Das Kerngeschäftsgebiet sei neu definiert worden und umfasse den Kreis Tübingen sowie Teile der Kreise Freudenstadt, Böblingen, Calw und Balingen. Als Ziel bis Jahresende habe man sich 5000 Mitglieder gesetzt, derzeit habe man 4902 Mitglieder und 10 188 Kunden im Kerngeschäftsgebiet. Rund elf Prozent der Mitglieder und dieselbe Prozentzahl der Kunden stelle Weitingen, jeweils rund vier Prozent Rohrdorf.

Neubaugebiet "Seite" lässt das Volumen der Kredite anschwillen

Das Kunden-Anlagevolumen der Gesamtbank stieg von 208 Millionen Euro auf knapp 216 (plus 3,7 Prozent), in Weitingen und Rohrdorf von 25,7 Millionen Euro um überdurchschnittliche 5,1 Prozent auf 27 Millionen Euro.

Das Kreditvolumen der Gesamtbank liegt bei 155 Millionen Euro, so dass man ein Gesamtvolumen von rund 370 Millionen betreut. Rohrdorf legte bei den Krediten um 8,1 Prozent zu und hat rund 4 Millionen Euro Ausleihungen, Weitingen steigerte diese Zahl weit überdurchschnittlich um satte 13,7 Prozent und liegt bei über 18 Millionen Euro. Grund dafür sind viele Wohnbaufinanzierungen, vor allem im Baugebiet Seite.

Das betreute Kundenvolumen in Weitingen beträgt 37,3 Millionen Euro (Kredite und Einlagen) und legte um 8,1 Prozent zu, in Rohrdorf sind es 12,3 Millionen Euro mit einer Steigerung um 6 Prozent.

Ortsvorsteher Roland Raible freute sich, dass die Raiba mit der neuen Geschäftsstelle einen wesentlichen Beitrag zur Infrastruktur geleistet habe. Anderorts nehme das Filialsterben rasant zu, so Raible. Auch das Ortsbild habe profitiert.

Die Gemeinde habe das Projekt unterstützt, indem sie das alte Gebäude erworben hat. Man müsse nun schauen, was die Gemeinde damit macht, so der Ortsvorsteher. Zumindest der ehemalige H+G-Markt werde der "Hoamet" überlassen, die den ehemaligen Lagerschuppen als "Hoametscheuer" nutzt.

Die Zukunft der Raiba sieht Raible positiv. Dies nicht zuletzt wegen des anlaufenden zweiten Bauabschnitts in der "Seite", wo weitere 17 Bauplätze erschlossen werden – "wenn’r uff Zack send", worin er keine Zweifel sah.

Musikalisch umrahmt wurde die Versammlung von der Musikkapelle und vom Männergesangverein "Liederkranz". Die Chorschola St. Martinus hatte die Bewirtung übernommen.